Nach zwei Sitzungen im reduziert besetzten Ferienausschussmodus tagte der Gemeinderat in seiner konstituierenden Sitzung im Wipfelder Sportheim nun wieder vollzählig. Auf der kurzen Agenda standen Neuanfänge, Abschiede und obligatorische Beschlüsse. Gleich sieben der zwölf Ratsmitglieder und - wie es der wiedergewählte Bürgermeister Tobias Blesch so schön formulierte - "insgesamt 108 Jahre Gemeinderatserfahrung" verlassen den Gemeinderat und wurden jetzt erst einmal in kleinerem Rahmen und dem Versprechen verabschiedet, bei einem späteren Fährmannsdinner gebührend gewürdigt zu werden.
Verabschiedet wurden: Dieter Schneider (24 Jahre im Gemeinderat), Barbara Wiederer (18), Werner Volkmuth (18), Michael Gröger (12), Alexander Leidig (6), Constantin Köblitz (6) und die langjährige zweite Bürgermeisterin Maria Lindner, die in ihren 24 Gemeinderatsjahren immer als "absolut verlässliche" Unterstützerin "die Dinge" so Blesch - "im Blick behalten" hat. Sie erhielt für ihren engagierten Einsatz für das Wipfelder Gemeindeleben vom Gremium herzlichen Applaus und stehende Ovationen.
Alle Scheidenden lobten das kollegiale und konstruktive Miteinander im Rat und waren, wie es zweite Bürgermeisterin a.D. Maria Lindner im Namen aller auf den Punkt brachte: "Ein gutes Team", das sich auf Augenhöhe begegnete. Nach der letzten Kommunalwahl hat sich der Gemeinderat nun noch einmal verjüngt; der Altersdurchschnitt rutscht unter die 40er Marke, selbst der junge Bürgermeister Blesch landet nur noch auf einem Mittelfeldplatz: sechs im Gremium sind jünger, sechs älter als er.
Und wie üblich in einer konstituierenden Sitzung wurden die neuen Gemeinderatsmitglieder Stefan Volkmuth, Johannes Dittmann, Bernhard Kießling, Tobias Lother, Markus Schott und Maximilian Löber vereidigt und anschließend die weiteren Bürgermeister Jochen Schneider, der als bisheriger dritter Bürgermeister schon Erfahrung mitbringt und Gabriele Brach gewählt und vereidigt; als deren Vertreter fungiert Udo Muckenschnabl.
Einstimmig beschloss der Rat die vorläufige Gültigkeit der bestehenden Geschäftsordnung bis eine neue für die Legislaturperiode 2020-2026 verabschiedet wird. Trauungen darf weiterhin Bürgermeister Blesch halten, neu bestellt wurde der neue zweite Bürgermeister Jochen Schneider als Standesbeamter auf Zeit. Festgelegt wurde ein Sitzungsgeld in Höhe von 25 Euro und verschiedenen Ausschüsse und Verbände besetzt.
Für die Dauer der Pandemie sind sowohl der Haupt- und Finanz-, wie auch der Bau- und Umweltausschuss vorsorglich und nach einstimmigem Beschluss beschließende Gremien; sollte sich die Corona-Lage ändern, könnte auch wieder ein notbesetzter Ferienausschuss zum Einsatz kommen. Für die Einsetzung der zwei bereits abgehaltenen Ferienausschüsse im April erteilte das Gremium rückwirkend Einverständnis.
Aktuell sind weitere Sitzungen im Sportheim geplant, die nächste Sitzung findet schon am Donnerstag, 14. Mai statt. Zum Abschluss bedankte sich Bürgermeister Tobias Blesch noch bei Marliese Hofmann, die in den letzten Jahren in ihrer Doppelfunktion als Kämmerin und Geschäftsleiterin der VG Schwanfeld "hervorragende Arbeit" geleistet hat.