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Stadtlauringen
Windkraftausbau in Bayern: Gemeinden sollen Flächen für Windkraftanlagen vorschlagen
Der Windkraftausbau soll wieder Fahrt aufnehmen. Stadtlauringen meldet jetzt vier mögliche Flächen für Windkraftanlagen.
Foto: Jens Büttner | Der Windkraftausbau soll wieder Fahrt aufnehmen. Stadtlauringen meldet jetzt vier mögliche Flächen für Windkraftanlagen.
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 |  aktualisiert: 16.10.2024 02:46 Uhr

Der Stadtlauringer Gemeinderat hatte über die Ausweisung möglicher Standorte für Windkraftanlagen zu beraten. Für den urlaubenden Bürgermeister Friedel Heckenlauer oblag die Sitzungsleitung seinem Stellvertreter Winfried Reß.

Weil in Bayern inzwischen fast alle infrage kommenden Flächen belegt sind, ist der Ausbau der Windkraft nahezu zum Erliegen gekommen. Um zusätzliche Flächen generieren zu können, mussten bestehende Gesetze geändert werden. Dazu wurden Naturschutzbestimmungen gelockert und Mindestabstände zu Wohnbebauungen gekürzt. Auch einstige Schwachwindgebiete können nun herangezogen werden, da moderne Anlagen weniger Wind benötigen und höher gebaut werden.

Die aktuelle Bundesregierung fordert außerdem, dass jedes Bundesland mindestens zwei Prozent seiner Fläche für Windkraftausbau zur Verfügung stellen muss. Für Bayern ist bis Ende 2027 als Zwischenziel 1,1 Prozent vorgesehen, bis 2032 sollen 1,8 Prozent als Windenergiefläche ausgewiesen sein.

Um diesem Ziel näherzukommen, wurden nun alle Gemeinden aufgefordert, mögliche Flächen für Windkraftanlagen vorzuschlagen. Sollte das Flächenziel nicht erreicht werden, werde den Gemeinden dieses Mittel der Selbststeuerung entzogen und sie in die Privilegierung übergehen, erläuterte Verwaltungsleiter René Schäd. Dann dürften Projektanten auch außerhalb extra ausgewiesener Flächen bauen.

Gleichwohl beschwichtigte Schäd, dass mit der aktuellen Aufforderung noch keinerlei Fakten geschaffen werden und niemand einen sofortigen Bau von Windkraftanlagen befürchten müsse. Der für den Markt Stadtlauringen zuständige Planungsverband Main-Rhön hatte schon vor einigen Jahren Festsetzungen zu möglichen Gebieten getroffen, wobei sich seinerzeit für den Markt Stadtlauringen kein Vorranggebiet und auch kein Vorbehaltsgebiet ergab. Nach den aktuellen Lockerungen können nun aber Flächen vorgeschlagen werden.

Bei der Energiewende mithelfen

Genannt wurden die Flurfläche Stündigshausen südlich von Ballingshausen oder der Bereich Dürnberg nördlich von Oberlauringen, der sich an bereits laufende Rotoren im Bereich Großbardorf/Sulzfeld anschließen könnte. Wieder aktuell werden könnte zudem der Bereich am alten Sportplatz in Oberlauringen, der einst wegen eines Milan-Reviers ausgeschieden war. An einen an der Gemarkungsgrenze zu Reichmannshausen geplanten Windpark böte sich zudem eine Fläche südlich der Ellertshäuser-See-Siedlung an.

Winfried Reß erinnerte an die Verantwortung des Marktes, bei der Energiewende mitzuhelfen und auch im Bereich Windkraft Verantwortung zu übernehmen. Dafür gab es Widerspruch. Gleich mehrfach wurde darauf hingewiesen, dass der Markt Stadtlauringen und auch der Landkreis schon heute mehr regenerative Energie produzieren, als sie selbst verbrauchen.

Bernd Haas leuchtete es nicht ein, dass Natur- und Tierschutz heute weniger wert sein sollen, als sonst. Barbara Göpfert wunderte sich, dass der einst prädestinierte Höhenzug zwischen Ballingshausen und Ebertshausen nun nicht mehr infrage kommen soll.

Schäd fing die ausführliche Diskussion wieder ein. Es sei lediglich um Vorschläge gegangen, die erst noch eine Vielzahl an Prüfungen durchlaufen müssten. Da zahlreiche Ausschlusskriterien möglich sind, sei die aktuelle Diskussion im Moment noch völlig ergebnisoffen. Mit zwei Gegenstimmen wurde die Meldung der vorgeschlagenen Gebiete beschlossen.

Genehmigt wurde in der Sitzung außerdem die Neufestsetzung des Untersuchungsgebietes im Rahmen der Städtebauförderung. Dieser Bereich wurde nun in seiner größtmöglichen Ausdehnung gezogen, um möglichst vielen Anwesen eine Förderung zu ermöglichen. Städtebauliche Missstände aus eigenem Verschulden können nicht gefördert werden, wurde mitgeteilt.

 
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