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EBRACH
Wincent Weiss über den Wipfeln
Auf dem Weg zu den Dreharbeiten auf dem Turm des Baumwipfelpfades Steigerwald für den Videoclip zu „Frische Luft“, der aktuellen Single von Wincent Weiss. Der Sänger eilt schon mal voraus.
Foto: Florian Schwarz (Bayerische Staatsforsten) | Auf dem Weg zu den Dreharbeiten auf dem Turm des Baumwipfelpfades Steigerwald für den Videoclip zu „Frische Luft“, der aktuellen Single von Wincent Weiss. Der Sänger eilt schon mal voraus.
Norbert Vollmann
Norbert Vollmann
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:13 Uhr

Wer noch nicht auf dem Baumwipfelpfad bei Ebrach mit seinem über 42 Meter hohen Aussichtsturm gewesen sein sollte, der kann ihn jetzt mit einem der derzeit erfolgreichsten deutschen Schlagersänger besteigen: Wincent Weiss. Für den Videoclip zu seinem aktuellen Hit „Frische Luft“ holte er sich diese nämlich im Steigerwald. Überhaupt gibt es weit und breit wohl keinen symbolträchtigeren Ort für einen Schlägersänger, der weiterhin karrieremäßig hoch hinaus will.

„Frische Luft“ ist die dritte Single aus dem im April 2017 von Wincent Weiss veröffentlichten Debütalbum „Irgendwas gegen die Stille“, nach dem auch seine aktuelle Tour benannt ist.

Mit „Musik sein“ und „Feuerwerk“ ging es los

Mit „Frische Luft“ knüpft der Sänger aus Eutin nahtlos an den Erfolg der vorherigen Single-Auskopplungen, „Musik sein“ („Ey, da müsste Musik sein“) und „Feuerwerk“, an. Beide haben sich über 200 000 Mal verkauft und damit Gold-Status erreicht. „Irgendwas gegen die Stille“ sauste bis auf Platz drei der deutschen Album-Charts.

„Frische Luft“ läuft nicht zuletzt in Bayern den ganzen Tag im Radio rauf und runter. Der Song handelt von einer gescheiterten Beziehung. Einmal mehr setzt der Sänger bei dem Hit auf eine eingängige Melodie. In dem Refrain heißt es: „Ich brauch' frische Luft / Damit ich wieder bisschen atmen kann / Wenn was endet, fängt was Neues an / Muss nur dran glauben und dann wird alles gut / Ich brauch' frische Luft“.

Während der Stern von Wincent Weiss derzeit ganz oben am Schlagerhimmel leuchtet, geht die Sonne bei den Dreharbeiten auf dem Baumwipfelpfad für seinen aktuellen Hit „Frische Luft“ gerade unter.
Foto: Florian Schwarz (Bayerische Staatsforsten) | Während der Stern von Wincent Weiss derzeit ganz oben am Schlagerhimmel leuchtet, geht die Sonne bei den Dreharbeiten auf dem Baumwipfelpfad für seinen aktuellen Hit „Frische Luft“ gerade unter.

Als Hintergrund für die drei Minuten und zwanzig Sekunden lange musikalische Botschaft dienen in dem am 11. August 2017 erstmals auf dem YouTube-Kanal von Digster Pop veröffentlichten Musikvideo der Steigerwald mit seinem Baumwipfelpfad und seinen Weinbergen.

Der größte Teil der von Felix Angermaier (Klangbild Filmproduktion) gefilmten und später von Felix Urbauer geschnitten Aufnahmen entstand hierzu am 21. Juli 2017 auf dem Baumwipfelpfad mit dem dortigen Aussichtsturm als Hauptmotiv, sowie in den Weinbergen am Schwanberg bei Iphofen. Für die Filmaufnahmen mit der speziellen Kamera-Drohne waren die Spezialisten von Skynamic verpflichtet worden.

Auf dem Wipfelpfad, im Weinberg und auf der Lichtung

Im Mittelpunkt des Clips steht ausschließlich Vincent Weiss, egal ob auf dem Baumwipfelpfad, in den Weinbergen oder auf der Waldlichtung. Da deshalb Besucher auf den Bildern eher gestört hätten, war der Baumwipfelpfad extra nach dem Ende der offiziellen Öffnungszeit für den Videodreh aufgesperrt worden. Sebastian Czech, der stellvertretende Leiter des Baumwipfelpfades Steigerwald, weiß noch, dass Wincent Weiss und das Drehteam „Superglück“ mit dem Wetter hatten, als sie in den Abendstunden ankamen und etwa drei Stunden blieben.

Ein begeisterter Sebastian Czech

Kamera läuft: Der Fokus auf dem Aussichtsturm des Baumwipfelpfades Steigerwald ist ganz auf Wincent Weiss gerichtet.
Foto: Florian Schwarz (Bayerische Staatsforsten) | Kamera läuft: Der Fokus auf dem Aussichtsturm des Baumwipfelpfades Steigerwald ist ganz auf Wincent Weiss gerichtet.

Den Sänger hat er als „äußert umgänglichen Typ“ in Erinnerung. Bereitwillig habe er am Ende auch Autogrammkarten für eine Verlosungsaktion über die Facebook-Seite des Baumwipfelpfades geschrieben, bevor er sich wieder verabschiedete. Artig hatte Wincent Weiss nach getaner Dreharbeit seinen Dank an Sebastian Czech und die anderen beteiligten Mitarbeiter auf seinem Digster Pop You-Tube Kanal schließlich mit Links auf die Seiten des Baumwipfelpfades im Internet und im sozialen Netzwerk Facebook abgestattet. Sebastian Czech: „Für uns war es natürlich eine tolle Sache, dass ein Schlagerstar von diesem Kaliber den Weg zu uns gefunden hat. Darüber waren und sind wir sehr froh.“

Der Tipp des Drummers aus Obertheres

Doch wie ist man überhaupt auf den Steigerwald und seinen Baumwipfelpfad gekommen? Dazu Sascha Wernicke, der Manager von Wincent Weiss: „Wir haben zunächst online nach schönen Locations in Franken gesucht. Durch einen Tipp unseres Drummers sind wir dann auf den Baumwipfelpfad aufmerksam geworden.“

Die Band des Sängers stammt aus Franken

Florian Kettler, von dem hier die Rede ist, kommt wie die komplette Band des Sängers aus Franken. Er stammt aus Obertheres bei Haßfurt. Dort habe man oft im Proberaum des Schlagzeugers geprobt. Sascha Wernicke: „Der ist auf einem Bauernhof und ziemlich klein. Aber es war immer total schön, dort zu proben.“

Die Szenen in den Weinbergen waren zuvor am Schwanberg bei Iphofen aufgenommen worden. Das Wetter sei trotz schlechter Vorhersage total gut und heiß gewesen, bestätigt auch Sascha Wernicke. Wincent habe über einen langen Zeitraum durch die Weinberge laufen und rennen müssen. Das sei sehr anstrengend gewesen, so sein Manager weiter.

Später Dreh bei untergehender Sonne

Ein nachdenklicher und in sich gekehrter Wincent Weiss auf dem Baumwipfelpfad Steigerwald bei Ebrach.
Foto: Florian Schwarz (Bayerische Staatsforsten) | Ein nachdenklicher und in sich gekehrter Wincent Weiss auf dem Baumwipfelpfad Steigerwald bei Ebrach.

Wegen einiger Zeitverzögerung beim Dreh sei man dann relativ spät am Baumwipfelpfad bei Ebrach eingetroffen. Sascha Wernicke: „Als Wincent oben auf dem Turm angekommen ist, war die Sonne kurz davor unterzugehen. Wir hatten also nur noch Zeit für eine Einstellung.“ So galt es sich, zu sputen.

Das ist aber nicht der Grund, weshalb das Lied bei den Dreharbeiten doppelt so schnell wie normal abgespielt wurde und Wincent Weiss folglich seine Lippen doppelt so schnell zur Musik bewegen musste, was Sebastian Czech stark beeindruckte.

Die Kamera-Drohne schwirrt bei den Dreharbeiten für den Videoclip zu „Frische Luft“, dem aktuellen Hit von Wincent Weiss, über dem Aussichtsturm des Baumwipfelpfads bei Ebrach
Foto: Florian Schwarz (Bayerische Staatsforsten) | Die Kamera-Drohne schwirrt bei den Dreharbeiten für den Videoclip zu „Frische Luft“, dem aktuellen Hit von Wincent Weiss, über dem Aussichtsturm des Baumwipfelpfads bei Ebrach

Der Trick mit der doppelten Geschwindigkeit

Das Ganze hat den bei Musikvideos häufig angewandten Effekt, dass die Bewegungen in Slow-Motion, also Zeitlupe, aber synchron zur Mundbewegung ist, wenn das Original-Lied darübergelegt und das Video wieder auf die Original-Geschwindigkeit verlangsamt wird.

So cool alles dann im Video aussieht, so viel verlangt diese Technik dem Sänger an der erforderlichen Koordination ab. Es will nämlich gelernt sein, nur den Mund schneller zu bewegen, sich selbst aber nicht.

Wer jetzt übrigens meinen könnte, dass auch die Szenen mit Wincent Weiss im Wald im Steigerwald entstanden sind, der irrt. In diesem Fall steht er auf einer Waldlichtung bei München, wie Sascha Wernicke verrät. Der ehemalige Redakteur beim Magazin „Bravo“ und Wincent Weiss hatten sich kennengelernt, nachdem dieser 2013 als damals 20-Jähriger bei „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) ausgeschieden war.

Der Sänger und sein Manager

Da Wernicke selber jahrelang als Songwriter gearbeitet hatte, fingen beide an, musikalisch zusammenzuarbeiten. Später übernahm Wernicke dann auch Management-Aufgaben für Weiss und gab dafür Ende 2016 seinen Job bei der „Bravo“ auf. Eine erfolgreiche Liaison.

Zuletzt gewann Wincent Weiss bei den MTV Europe Music Awards Ende 2017 den Preis als bester deutscher Künstler.

Sebastian Czech (rechts), der stellvertretende Leiter des Baumwipfelpfades bei Ebrach, beobachtet die Dreharbeiten für den Videoclip mit Wincent Weiss zu seiner aktuellen Single „Frische Luft“.
Foto: Florian Schwarz (Bayerische Staatsforsten) | Sebastian Czech (rechts), der stellvertretende Leiter des Baumwipfelpfades bei Ebrach, beobachtet die Dreharbeiten für den Videoclip mit Wincent Weiss zu seiner aktuellen Single „Frische Luft“.
 
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