Klaudia Schwarz, die Leiterin des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Schweinfurt, zeigte sich vom neuen Wildlebensraum bei Schonungen begeistert. Alle, die in der Nähe des Naturfreundehauses tätig und daheim sind, also die Landwirte, die Jäger, die Gemeinde und die Bürger freuen sich über den Rundweg durch die Fluren. Fauna und Flora könne man hier bestens beobachten. Die Artenvielfalt werde gestärkt und die Hintergründe für das Wildlebensraumgebiet Schonungen werde an den acht Stationen deutlich, führte sie aus.
Bei der Eröffnung wurde die Vielfalt in der Umgebung deutlich: Streuobstwiese und bewirtschaftete Landwirtschaft, Blühstreifen und Rückzugsräume für Feldhasen, Bienen und Rebhuhn haben in der Kulturlandschaft in unmittelbarer Nähe zur neuen Schule ihren Platz gefunden. 22 solcher Modelpfade und Regionen gibt es inzwischen in Bayern, berichtet Klaudia Schwarz in ihrer Begrüßung. Aus Schonungen hatten sich, so die Amtsleiterin, neben der Gemeinde auch zahlreiche Privatpersonen, Vereine und Organisationen beteiligt.
An die gemeinsame Verpflichtung für Flora und Fauna erinnerte auch Landrat Florian Töpper in seiner kurzen Ansprache. Mit dem Modellprojekt sei man "vorne dabei". Er freue sich auch über den Standort, der ein "Hotspot der Bildung" sei und verwies auf den neuen Nachbarn, den Grundschulneubau, auf die Kindergärten und die neue Realschule des Kreises, die dort eine neue Heimat finden werde.
Versprechen des Bürgermeisters Stefan Rottmann
Von den Schulen im Grünen sprach auch Bürgermeister Stefan Rottmann in seinem Grußwort und legte Wert auf die Tatsache, dass die Gemeinde auch dort keine neuen Baugebiete ausgewiesen habe, wo Bauerwartungsland in den Plänen verzeichnet war. Er versprach, dass Schonungen den Wildlebensraum pflegen und hegen werde.
Daniel Endres (AELF) freute sich über den Lehrpfad und den Lebensraum. Es sei ihm ein persönliches Anliegen gewesen, sagte er vor dem Rundgang im Regen. Den Wildlebensraum könne man auch erst virtuell besuchen, verwies Endres auf den Bayernatlas und auf die Internetseite des AELF. Die Zeit nutze man zur Bestandsaufnahme, erfasse die vorhandenen Tier und Pflanzenarten – von den Vögeln bis zu den Wildkräutern. Die Repräsentanten der anwesenden Organisationen freuten sich über den erfolgreichen Startschuss und folgten den Kindern des Waldkindergartens zu "ihrer Streuobstwiese", eine der Stationen des Weges.
Bürgerprotest gegen Neubau der Realschule
Bürger, das kritisierten Gegner des Realschulneubaus und von zusätzlicher Bodenversiegelung, waren bei der Eröffnung nicht eingeladen. Irmgard Lexa-Hofmann und Daniela Wittmann befürchten in Stellungnahmen nach der Veranstaltung, dass ihre Bedenken und Ideen ins Abseits gestellt werden. Daraus könne die zunehmende Unzufriedenheit der Bevölkerung gegenüber der Politik entstanden sein, mutmaßt Irmgard Lexa.
Den Effekt, dass Kindern mit dem Nachbarn Wildlebensraum das Lernfeld Natur nähergebracht werden könne, verneint Daniela Wittmann in ihrer Stellungnahme. Die Initiative richte sich gegen den geplanten Standort der neuen Realschule, nicht gegen den Wildlebensraum. Daniela Wittmann schreibt von einem "wunderbaren Gedanken der Modellregion".