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Schweinfurt
Wildkatze, Wald-Wildnis und Wildblumen
Bearbeitet von Franziska Schmitt
 |  aktualisiert: 19.04.2019 02:11 Uhr

Trotz vieler Tiefschläge war das vergangene Jahr für den BUND Naturschutz insgesamt erfolgreich, resümierte Edo Günther, Vorsitzender der Kreisgruppe Schweinfurt, auf der Jahreshauptversammlung im Kolping Zentrum. Besonders erfreulich sei die erneute Steigerung der Mitgliederzahl: inzwischen zählt die Kreisgruppe Schweinfurt über 3100 Mitglieder und Förderer, wie aus einem Presseschreiben hervorgeht. Der BN kümmert sich unter anderem um Amphibien- und Fledermausschutz und bietet naturkundliche Wanderungen.

Anschließend gab Günther einen Überblick über die BN-Schwerpunkte des laufenden Jahres, darunter vor allem der Klimaschutz: "Maßnahmen zum Erreichen der  Klimaschutzziele müssen auch in Bayern konsequent umgesetzt werden", wird er in der Pressemeldung zitiert. Außerdem gehört der Schutz von Flächen und Naturreichtum zum Programm. "Es muss mehr Wald-Wildnis erschaffen werden, Info-Zentren sind kein Ersatz für einen Nationalpark", sagte Günther. Deshalb halte der BN weiterhin am Ziel Nationalpark Steigerwald fest.

Demos zu "Ein Europa für Alle" am 19. Mai

Auch die Europawahl steht auf der Agenda des BUND Naturschutz. Europa müsse erhalten und umweltgerecht gestaltet werden. Günther wies dabei auf die Demos „Ein Europa für Alle“ am 19. Mai in verschiedenen Großstädten, darunter auch Schweinfurt, hin.

Außerdem blickte der Vorsitzende zurück auf das vergangene Jahr. Besonders gefreut hatte sich der BN darüber, dass die Wildkatze am Brönnhof heimisch ist. Durch Gentests von Haaren und Aufnahmen mit einer Wild-Kamera, konnte erneut nachgewiesen werden, dass das scheue Tier dort lebt. Zur weiteren Entwicklung am Brönnhof sagte Edo Günther, dass der BN das vom Bundesforst entwickelte geplante Besucherkonzept zum sanften Tourismus befürworte, aber "absolut" gegen die  Pläne zur Errichtung eines Aussichtsturms sei. Der Blick vom sogenannten Feldherrenhügel sei so schön, dass kein zusätzlicher Turm nötig sei.

Bayern bringt weitreichendes Artenschutzgesetz auf den Weg

Das Volksbegehren „Artenvielfalt – Rettet die Bienen“ wertete er als Erfolg, vor allem durch die gemeinsamen Aktivitäten vieler Organisationen in Stadt und Landkreis. Landesbeauftragter Martin Geilhufe infomierte, wie es mit dem Volksbegehren nun weiter geht. Die Bayerische Staatsregierung habe die Übernahme des Gesetzentwurfes beschlossen, damit bringe Bayern eines der weitreichendsten Artenschutzgesetze Europas auf den Weg. Die Staatsregierung will außerdem ein Begleitgesetz auf den Weg bringen. 

Zur Planung der Landesgartenschau in Schweinfurt habe es diverse Gespräche mit  Verantwortlichen der Stadt gegeben, um ein Konzept für eine „urbane Gartenschau“ in die Diskussion zu bringen.

Als weniger erfreuliche Entwicklungen bezeichnete Edo Günther laut Pressemeldung unter anderem den Gifteinsatz zur Bekämpfung von Schwammspinnern, das Rückbauverfahren am AKW Grafenrheinfeld oder das Fällen zahlreicher Buchen im ehemals geschützten Landschaftsbestandteil „Hohe Buchener Wald“ im Steigerwald.

Ehrung für Jürgen Kiefer, erste hauptamtliche Fachkraft

Außerdem stand die Ehrung von Jürgen Kiefer auf der Tagesordnung. Kiefer war die erste hauptamtliche Fachkraft für Naturschutz im Landkreis Schweinfurt. Ihm sei die Ausweisung bedeutender Naturschutzgebiete im südlichen Landkreis zu verdanken. 

Anschließend berichtete Gerhard Röthlein als Vorsitzender von den Aktivitäten der Ortsgruppe Werneck. In Zeuzleben wurden Räume für die Umweltbildung und Jugendarbeit eingerichtet. Da es in Werneck zur Zeit drei Jugendgruppen mit 34 Kindern gibt und ab September sogar eine vierte, bieten die Räume ideale Bedingungen für die Treffen.

Von den Jugendgruppen wurden zum Beispiel Wildbienenhäuser gebaut, Blühflächen angelegt und eine Wildblumen-Samenbank erstellt, wie Röthlein sagte. Weitere Schwerpunkte in Werneck sind der Insekten- und der Fledermausschutz, für den sich besonders Thomas Fuchs verantwortlich zeigt, wie es abschließend heißt.

 
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