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Redaktionstechnik
Wie man Gärten zum dauerhaften Erlebnis machen kann
Eine Besonderheit auf dem Friedhof Bergrheinfeld ist der Urnengarten, der zum Verweilen einlädt.
Foto: Silvia Eidel | Eine Besonderheit auf dem Friedhof Bergrheinfeld ist der Urnengarten, der zum Verweilen einlädt.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 14.10.2021 02:30 Uhr

Gärten sind bei den Deutschen "in", vor allem zur Erholung und um die Freizeit zu genießen. Da bietet es sich an, den vielfältigen Anlagen in der Region, den Parks, botanischen Lehrpfaden, privaten Kleinoden oder auch dem traditionsreichen Gemüse- und Kräuteranbau mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Das Leader-Projekt zur Gartenkultur des Landkreises will genau das: die vielfältigen Gärten besser vernetzen, pflegen und erlebbar machen. Eine Broschüre zur Erkundung etlicher Gärten ist bereits erschienen, das ganze Konzept wurde jetzt vorgestellt.

Ob barocker Wernecker Schlosspark oder Garten der Amtsvogtei in Gerolzhofen, ob Bibelgarten Euerbach oder Apothekergarten Schonungen, ob der private Rosengarten von Christine Bender in Kolitzheim oder das Projekt "Kräuter, Kraut und Rüben" der Gemeinden Sennfeld, Gochsheim und Schwebheim: Sie alle sind Beispiele für weitaus mehr gartenkulturelle Schätze im Landkreis. 19 davon können schon mithilfe der Broschüre "Gartenkultur Schweinfurt. Eine kleine Erkundung der Gärten im Landkreis" besucht werden.

Der Bibelgarten in der Kirchenburg Euerbach zählt zu den vielfältigen Beispielen der Gartenkultur im Landkreis. Diese sollen besser miteinander vernetzt werden.
Foto: Silvia Eidel | Der Bibelgarten in der Kirchenburg Euerbach zählt zu den vielfältigen Beispielen der Gartenkultur im Landkreis. Diese sollen besser miteinander vernetzt werden.

Um auch noch die vielen unentdeckten oder vergessenen Gartenanlagen und Naturräume zu erhalten und dauerhaft sichtbar zu machen, hat der Landkreis in diesem Leader-Projekt gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertretern von Organisationen ein Konzept erstellt. Gefördert wird es mit EU-Mitteln von knapp 24 000 Euro.

Gartentourismus ist ein Wachstumsmarkt

Bei der Präsentation vor den drei Projektarbeitsgruppen, die seit 2017 unter der Leitung von Kreisfachberaterin Brigitte Goss und mit Unterstützung des Landschaftsarchitekturbüros WGF (Nürnberg) daran gearbeitet hatten, zeigte sich Landrat Florian Töpper überzeugt: "Die Gartenkultur des Landkreises Schweinfurt ist ein wesentlicher Beitrag zu unserer regionalen Identität." Viele engagierte Menschen, Kommunen, Vereine und Institutionen würden diese Kultur tragen und ein funktionierendes Netzwerk bilden.

Bei einem Besuch des Schlossparks in Schwebheim verschafften sich (von links) Landrat Florian Töpper, Wolfgang Fuchs (LEADER-Koordinator für Unterfranken), Landschaftsplaner Christoph Tauscher, Kreisfachberaterin Brigitte Goss, Schwebheims dritter Bürgermeister Peter Guse, Landschaftsarchitektin Sigrid Ziesel sowie Britta Ritter (Vorsitzende ortsgeschichtlicher Arbeitskreis Schwebheim) einen Eindruck von der historischen Gartenanlage.
Foto: LRA/Andreas Lösch | Bei einem Besuch des Schlossparks in Schwebheim verschafften sich (von links) Landrat Florian Töpper, Wolfgang Fuchs (LEADER-Koordinator für Unterfranken), Landschaftsplaner Christoph Tauscher, Kreisfachberaterin ...

Verbunden mit dem Konzept zur Gartenkultur sind auch wirtschaftliche Erwartungen. Denn der Gartentourismus ist ein Wachstumsmarkt, Gärten locken Menschen aus anderen Regionen in den Raum Schweinfurt. Deshalb sollen einzelne Objekte besser in Wert gesetzt und mit Freizeit-Angeboten verknüpft werden. So entsteht ein Netzwerk, das mittel- bis langfristig auch über die Kreisgrenzen hinweg etabliert werden soll.

Auch Radtouristen sollen angelockt werden

Neu erarbeitet wurden in dem vorgestellten Konzept sogenannte Gartenkultur-Fahrradrouten mit attraktiven Rastplätzen. Radtouristen, die auf den überregionalen Wegen wie dem Mainradweg unterwegs sind, sollen mit ihrer Hilfe auch in den Landkreis gelockt werden. Verweilstationen in Form kleiner Gärten mit pflanzlichen Themenschwerpunkten verschönern nicht nur die Pause, sie sollen Appetit auf Besuche im Landkreis machen. Rad- und Gartentourismus können mit Sondertouren, etwa in das Schweinfurter Oberland und in den Schweinfurter Süden, verknüpft werden.

Das Gartenkultur-Konzept empfiehlt zudem die Sanierung historischer Anlagen, Beispiel Schlossgarten Schwebheim. Der öffentliche Teil davon soll neu belebt werden und die Geschichte des Schlosses erlebbar machen. Als Grundlage dazu ist eine denkmalpflegerische Analyse, ein Pflegewerk für den Park und ein Gestaltungskonzept nötig.

Für Kreisfachberaterin Brigitte Goss ist das Konzept erst der Anfang. "Entscheidend ist, was wir jetzt daraus machen". Die vielen Ideen müssten umgesetzt und weiterentwickelt werden und die Gartenkultur auch gelebt werden.

Die Broschüre "Gartenkultur Schweinfurt. Eine kleine Erkundung der Gärten im Landkreis" liegt in den Gemeinden und im Landratsamt aus.

Der englische Landschaftspark am Schloss Werneck ist ein Beispiel für historische Gartenkultur.
Foto: Silvia Eidel | Der englische Landschaftspark am Schloss Werneck ist ein Beispiel für historische Gartenkultur.
 
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