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Schwebheim
Wie klappt Elternbegleitung in Corona-Zeiten?
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 03.05.2020 02:10 Uhr

Die Erfahrungen und die Unterstützung von "Elternbegleitern" in der aktuellen Corona-Situation waren bei Bundesfamilienministerin Franziska Giffey gefragt. In einer einstündigen virtuellen Videokonferenz berichteten ihr neben vier weiteren Fachleuten aus dem Bundesgebiet auch Monika Hofmann von der Diakonie Schweinfurt, wie sie derzeit hilft. Ihr Credo: Wichtig sei es, die Familien persönlich zu kennen, auf sie zuzugehen, was im ländlichen Raum dank vieler Ehrenamtlicher leichter falle als in Ballungsgebieten.

Seit 2017 wird im Schweinfurter Mainbogen die Elternbegleitung angeboten, die nicht nur für Geflüchtete, sondern auch für andere benachteiligte und einkommensschwache Familien da ist. Über das Mehrgenerationenhaus in Schwebheim werden viele Angebote und Informationen weitergegeben. Bundesweit gibt es insgesamt 12 000 Elternbegleiter, informierte Giffey in der Video-Schalte.

Beim Erfahrungsaustausch berichtete Monika Hofmann von den drei Elternbegleiterinnen, die in sechs Gemeinden im Landkreis Schweinfurt tätig sind. Da aktuell keine Begegnungscafés, kein Sprachkurs und keine Beratung im persönlichen Gespräch möglich seien, gehe man flexible Wege der Kommunikation und Kontaktpflege. Da werde ein Bastelpaket für die Kinder an den Gartenzaun gehängt, da spreche sie vom Garten hinauf zum Balkon, wo die Eltern ihre Fragen hätten. Da werde hinterher telefoniert, wenn sich jemand nicht melde.

Über das Mehrgenerationenhaus würden die Ehrenamtlichen, die die Familien gut kennen, begleitet. Zudem halten die Elternbegleiterinnen Kontakt zur Schule. Denn, so Hofmann, "viele Familien sind derzeit überfordert mit den Hausaufgaben".

Da viele der betreuten Familien keinen Drucker hätten, könnten beispielsweise über den Drucker des Mehrgenerationenhauses die Hausaufgaben aus der Schule ausgedruckt und weitergegeben werden, Elternbegleiterinnen telefonieren nach, ob das Kind mit den Aufgaben klar komme, wo Hilfebedarf bestehe. Auch der "Elterntalk", ein Austausch über Erziehungsfragen zwischen Eltern, werde derzeit digital angeboten.

Informationen über staatliche Hilfeleistungen, wie aktuell den Notfall-Kinderzuschlag, würden, so Hofmann, persönlich, digital oder per Handy weitergegeben. Es klappe deshalb gut, weil ein starkes Netzwerk von Ehrenamtlichen aufgebaut worden sei, die sich um diese Familien kümmerten.

Die Videokonferenz mit Familienministerin Giffey steht unter: www.elternchance.de

 
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