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SCHWANFELD
Wie in Schwanfeld Strom aus Wind entsteht
Windlehrpfad in Schwanfeld
Foto: Anand Anders | Windlehrpfad in Schwanfeld
Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 06.11.2016 03:34 Uhr

Windig ist es auf der Schwanfelder Höhe. Die riesigen Rotoren der Windkraftanlagen drehen sich beharrlich und mit einem tiefen, ziemlich beeindruckenden Fauchen. Hier, mitten im Acker und mitten im Windpark der Stadtwerke Stuttgart, am Fuße eines dieser Windräder, beginnt der Windlehrpfad, den der Landkreis Schweinfurt, die Gemeinde Schwanfeld und der Markt Werneck 2014 gemeinsam eröffnet haben.

Auf neun Stationen wird die Welt der Windkraft erklärt – von der gemeinsamen Geschichte „Wind und Mensch“ über das Wetter, die Entwicklung der Windtechnologie, das Thema erneuerbare Energien, das Für und Wider der Windkraft bis hin zu „Wind in Mythologie und Kunst“. Der gezackte Rundkurs führt gut vier Kilometer weit über Feldwege durch windgepeitschte Äcker und später an einem Streuobsthain und am Wald entlang.

Die bislang fünf Windkraftanlagen bleiben dabei immer im Blick, weitere – geplante – sind auf der Karte des Rundkurses eingezeichnet. An jeder Station stehen Infotafeln mit Texten, Grafiken und Bildern. Station eins erklärt unter anderem den Bau eines Windparks und bringt – neben technischen Daten – auch überraschende Details: „Um die Last in den Untergrund ableiten zu können, werden sogenannte Schüttelsäulen – ähnlich wie die Eichenstämme in Venedig oder St. Petersburg – in den vorgebohrten Untergrund eingebracht, auf die ein kreisförmiges Flachfundament mit einem Durchmesser von circa 23 Meter und einer Mächtigkeit von über drei Metern gegossen wird. Diese Größe entspricht etwa dem Volumen eines Schwimmbeckens in einem Hallenbad.“
Ausdehnung des Windlehrpfads Schwanfelder Höhe
Foto: Grafik (Main-Post) | Ausdehnung des Windlehrpfads Schwanfelder Höhe

Erklärt wird außerdem, wie Wind überhaupt entsteht und wie er gemessen wird. Wie aus Wind Strom entsteht und wie er bis zur heimischen Steckdose gelangt. Wer will, kann auch tiefer einsteigen und sich über Systeme der Leistungsregelung (Stall- oder Pitch-Regelung) oder über Luv- und Leeläufer schlaumachen, also Systeme, die entweder von vorn oder von hinten vom Wind bewegt werden. Heute sind Luvläufer die Regel.

Hoch oben faucht der Rotor: Station 1 des Windlehrpfads auf der Schwanfelder Höhe.
Foto: Anand Anders | Hoch oben faucht der Rotor: Station 1 des Windlehrpfads auf der Schwanfelder Höhe.

Die Naben der fünf Rotoren des Typs Nordex N117 auf der Schwanfelder Höhe liegen in 140,6 Meter Höhe. Die Rotoren mit einem Durchmesser von 117 Metern brauchen zum Anlaufen eine Windgeschwindigkeit von nur drei Meter pro Sekunde. Sie produzieren 30 000 Megawattstunden Strom pro Jahr. „Läuft die Anlage unter Volllast, ist der maximale Schallleistungspegel der N117 mit 104 Dezibel vergleichsweise gering“, heißt es weiter. Eine Einschätzung, die nicht alle Schwanfelder teilen (siehe Artikel links).

Der Windlehrpfad ist über die Kreisstraße 17 zwischen Schwanfeld und Opferbaum zu erreichen

 
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