
Die Reihe der Bürgerversammlungen der Gemeinde Kolitzheim startete in Oberspiesheim. 634 Einwohner hat der Ort, informierte Bürgermeister Horst Herbert. Der Breitbandausbau in Oberspiesheim mache gute Fortschritte. Im Mai habe man die Planungen zum Neubau der Schule eingestellt, weil die Gemeinde nicht über genügend Finanzmittel verfügt, um dieses Projekt mit dem Umfang von etwa 20 Millionen Euro zu stemmen.
Den Abbruch der alten Schule habe man im September 2024 beschlossen. Der Haushalt 2024 sei ohne Schulhausneubau beschlossen worden. Aufgrund der angespannten Finanzsituation habe man freiwillige Leistungen gestrichen, geplante Maßnahmen verschoben oder gestrichen. Für 2025 bis 2028 seien Gesamtinvestitionen von 29,5 Millionen vorgesehen, man rechne mit Einnahmen von 19.4 Millionen Euro; 9, 1 Millionen wolle man an Krediten aufnehmen.
Für den Schulhausneubau seien 4 Millionen an Eigenmitteln eingeplant, zwei Millionen erwarte man an Zuschüssen. Die Erhöhung der Wasser- und Entwässerungsgebühren begründete der Bürgermeister mit den gestiegenen Kosten für Energie und Personal, sowie die Zunahme von Reparaturmaßnahmen.
Kanalbefahrung geplant
Für Oberspiesheim ist eine Kanalbefahrung geplant. Sorgen machen die Hausanschlüsse, die in früheren Zeiten mit verminderter Qualität ausgeführt wurden und jetzt brüchig werden. Der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Oberspiesheim 4 wurde neu gewählt. Er ist mitverantwortlich für die Flurneuordnung.
Günther Schöneich monierte, dass die Belastung der Anwohner durch den Lastwagenverkehr zur Gärtnerei über die Gärtnerstraße sehr hoch sei. Die Gärtnerei habe eine eigene Zufahrt erstellen wollen. Wie weit diese Pläne gediehen seien, wisse er nicht, antwortete Horst Herbert. Harald Ebert beklagte das wilde Abfeuern von Feuerwerk an Silvester in der Wendelinusstraße. Er habe sechs Müllsäcke mit Abfall eingesammelt, ein Rollladen seines Wohnhauses sei durch einen Feuerwerkskörper beschädigt worden. Dagegen könne die Gemeinde wenig unternehmen, antwortete der Bürgermeister.
Die Abfallbehälter in den Friedhöfen seien in großem Umfang für die Müllentsorgung aus Privathaushalten missbraucht worden. Daher habe man sich schon vor Jahren entschlossen, dort keine Abfallbehälter mehr zur Verfügung zu stellen, begründete der Bürgermeister den Beschluss des Gemeinderats auf Nachfrage von Günter Schöneich.
Der Arbeitskreis "Friedhof", dem ein Gemeinderatsmitglied aus jeder Gemeinde angehört, beschäftigt sich mit der Situation der Friedhöfe: Immer mehr aufgelassene Gräber, die individuellen Wünsche zur Urnenbestattung und die Gestaltung der Friedhöfe seien Herausforderungen, die es zu bewältigen gelte.
Gründe für den Abriss
Edwin Then fragte nach dem aktuellen Planungsstand der Schule, insbesondere der Ganztagsbetreuung. Wolfgang Stürmer appellierte an den Bürgermeister, angesichts der übervollen Schulbusse und der damit verbundenen Gefährdung der Kinder Druck auf die Regierung auszuüben, höhere Zuschüsse zu zahlen, damit die Gemeinde den Schulhausneubau angehen könne.
Der Bürgermeister informierte, dass Ende Januar ein Gespräch mit der Regierung von Unterfranken vereinbart sei, in dem die Zukunft der Schule, insbesondere der Ganztagsbetreuung, besprochen werde. Man erhoffe sich von diesem Gespräch, dass es Antworten und Zusagen für die nächsten Schritte gebe.
Hugo Engert fragte, warum man die alte Schule abgerissen habe. Schadstoffbelastungen, die gegenüber dem Neubau höheren Kosten für den Umbau und konzeptuelle Überlegungen seien der Grund für diese Entscheidung gewesen, so Horst Herbert. Die Ganztagsbetreuung werde man nicht an einem vierten Schulstandort ansiedeln. Was mit dem Platz geschehe, an dem die Schule stand, sei noch nicht geklärt, antwortete Horst Herbert auf die Frage von Martin Kiesel.