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Schonungen
Wie die "Mofarocker" zu Kalenderboys wurden
Der Schonunger Mofaclub "Slowriders" hat einen Kalender für den guten Zweck herausgegeben.  Wie sich Fotoshootings am Kaltenhof für den Schonunger Kindergarten auszahlen.
Männer und ihre Maschine, von denen natürlich jeder mindestens eine eigene hat. Zehn der 18 Mitglieder des Mofaclub Slowriders aus Schonungen posierten für das Deckblatt des Kalenders, der 100 Mal für den guten Zweck verkauft wurde.
Foto: Nele Brüggemann | Männer und ihre Maschine, von denen natürlich jeder mindestens eine eigene hat. Zehn der 18 Mitglieder des Mofaclub Slowriders aus Schonungen posierten für das Deckblatt des Kalenders, der 100 Mal für den guten Zweck ...
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:12 Uhr

Der Weg ist das Ziel, und um den Weg zu genießen, muss man sich für manche Dinge Zeit lassen. So wie man beim "Slow Food" jeden Bissen seines Essens genießt, genießen auch die "Slowrider Schonungen" jeden Meter Asphalt, den sie zurücklegen. Das fällt leicht, denn die Slowrider sind,wie der Name schon sagt, nicht mit schnellen, schweren und kilometerfressenden Maschinen unterwegs, sondern mit den Gefährten, die sie schon in ihrer Jugend in gemäßigtem Tempo beinahe überall hin brachten: ihren Mofas.

In diesem Jahr gibt es die "Mofarocker", die mittlerweile größtenteils im "besten Mannesalter" angekommen sind, zehn Jahre. 18 Mitglieder von 20 bis 77 Lenzen schwingen sich, wann immer es passt und wenn möglichst viele Zeit haben, auf die Mofa-Sättel und genießen den Fahrtwind bei 25 km/h. Mindestens genauso wichtig sind gemeinsame Unternehmungen, bei denen die Mofas auch mal in der Garage bleiben.  

Klar gab es 2020 coronabedingt weniger Möglichkeiten für gemeinsame Unternehmungen. Das war aber nicht der Grund für ein ganz anderes Projekt der Slowriders. Ein Jubiläumskalender wurde erstellt – nicht nur für die eigene Wohnstube und Werkstatt, sondern für den guten Zweck. Zwei Tage – vornehmlich am Schonunger Kaltenhof – nahmen Profi-Fotografen zehn der 18 Slowrider vor die Linse. "Der Kalender ist ein Projekt, das wir schon lange machen wollten", so Matthias Gräf, der Gründer und "Präsi auf Lebenszeit" der Truppe. Herausgekommen sind stimmungsvolle Bilder mit Männern und Mofas. Im Mittelpunkt der Monatsbilder steht derjenige Mofafreund, der in eben jenem Monat geboren ist.  

Der letzte Kalender, der für 180 Euro ersteigert wurde, wird künftig in den Räumen des KFZ-Meisterbetriebs von Nico Fürst hängen. Zur Übergabe hatte sich das Team versammelt. Im Bild vorne von links Sebastian Kraus, Slowrider-Präsi Matthias Gräf, Sven Katzenberger und Chef Nico Fürst. Hinten von links Tibor Lamm und Rene Kehrlein.
Foto: Eva Fürst | Der letzte Kalender, der für 180 Euro ersteigert wurde, wird künftig in den Räumen des KFZ-Meisterbetriebs von Nico Fürst hängen. Zur Übergabe hatte sich das Team versammelt.

100 Stück wurden gedruckt, die meisten wechselten für acht Euro den Besitzer. Der letzte wurde, handsigniert von den Mitgliedern, höchstbietend versteigert. Nico Fürst von der gleichnamigen Autowerkstatt und sein KFZ-Team schlugen zu, überboten alle anderen Bieter und sicherten sich den letzten Kalender für 180 Euro. Die Jungs vom Mofaclub wollen sich revanchieren. Zweimal im Jahr lädt die KFZ-Werkstatt zum Benefiz-Reifenwechsel für die gute Sache ein. "Im Frühjahr sind wir dabei und lassen für die Kundschaft den Grill glühen", sichert Matthias  Gräf zu und hofft, dass das Virus keinen Strich durch die Rechnung macht.  

Der Erlös aus dem Kalenderverkauf wird dem Kindergarten Schonungen gespendet, wenn er wieder geöffnet hat. Darüber hinaus soll aus dem Erlös eine Holzbank in der Nähe des Clubhauses an den Bachgärten in Schonungen angeschafft werden.

Am Gründonnerstag 2011 wurde der Mofa-Club – damals waren es zehn Mann – in der Hausener Brauereigaststätte von Ulrich Martin aus der Taufe gehoben. Wenig später folgte der "erste Ausritt" auf ein Gemeindefest. Die gut gepflegten Originalmaschinen der Mitglieder werden sicher auch heuer wieder so manchen Kilometer in sehr gepflegter Reisegeschwindigkeit zurücklegen. Präsident Matthias Gräf zum Beispiel nennt ein 1970er Hercules Citybike und einen Hercules Hobbyrider aus der Mitte der 80er-Jahre sein eigen.    

 
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  • S. F.
    Geile Truppe!
    Endlich mal Menschen die sich nicht so wichtig nehmen und über sich selbst lachen können.
    Hätt ich noch mei alte "DKwuppdich" (Baujahr 78), i gleb i
    würd beitret.
    Weiter so!
    Schönner Gruaß aus Schweinfurt
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