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Kreis Schweinfurt
Wie Baugebiete der Nachkriegszeit attraktiv werden können: Architekturstudenten entwickelten Vorschläge
Eine Ausstellung im Landratsamt zeigt maßstabsgetreue Modelle von neu interpretiertem Wohnraum. Im Bild (von links, vorne): Ulfert Frey (Regionalmanagement Landratsamt Schweinfurt), Prof. Anja Ohliger (Hochschule Coburg), Friedel Heckenlauer (Bürgermeister Stadtlauringen), Manfred Schötz (Oberschwarzach), Jens Machnow (Grettstadt), Johannes (Üchtelhausen), Landrat Florian Töpper und Prof. Mario Tvrtković (Hochschule Coburg) sowie hintere Reihe: David Wald (Regionalmanagement Landratsamt Schweinfurt).
Foto: Andreas Lösch | Eine Ausstellung im Landratsamt zeigt maßstabsgetreue Modelle von neu interpretiertem Wohnraum. Im Bild (von links, vorne): Ulfert Frey (Regionalmanagement Landratsamt Schweinfurt), Prof.
Bearbeitet von Franziska Schmitt
 |  aktualisiert: 09.08.2024 02:44 Uhr

Ein besonderes Modellprojekt ist erfolgreich zu Ende gegangen: Um Baugebiete der Nachkriegszeit im Landkreis Schweinfurt langfristig zukunftsfähig und für nachkommende Generationen attraktiv zu machen, hatte das Regionalmanagement am Landratsamt vor gut zwei Jahren das Modellprojekt "Wohnraum neu interpretieren" gestartet. Die umfangreichen Ergebnisse mit maßstabsgetreuen Modellen sind nun bis 16. August in einer Ausstellung im Landratsamt Schweinfurt zu sehen. Das geht aus einem Presseschreiben des Landratsamtes hervor, dem auch folgende Informationen entnommen sind.

In der ersten Projektphase hatte das Schweinfurter Architektur- und Ingenieurbüro Perleth unter Einbezug der zwei ausgewählten Gemeinden Stadtlauringen und Grettstadt untersucht, welchen Herausforderungen sich die Gemeinden mit Blick auf die Weiterentwicklung der Siedlungsgebiete stellen müssen und wie sich der Ist-Zustand darstellt. Der dabei erarbeitete Handlungsleitfaden steht den Landkreisgemeinden seit Ende letzten Jahres als praktisches Instrument für die künftige Innenentwicklung in den Baugebebieten der Nachkriegszeit zur Verfügung.

Nachhaltige Flächennutzung wichtiges Kriterium

In der zweiten Phase kooperierte der Landkreis Schweinfurt mit der Hochschule Coburg. Studentinnen und Studenten des Studiengangs Architektur entwickelten in den beiden zurückliegenden Semestern für die Modellgebiete Grettstadt, Oberschwarzach (Ortsteil Wiebelsberg), Stadtlauringen und Üchtelhausen konkrete Umsetzungsvorschläge für Wohnprojekte. Dabei spielte insbesondere eine nachhaltige Flächennutzung eine wichtige Rolle, denn der Landkreis Schweinfurt sieht die Sanierung, Um- und Wiedernutzung von Gebäuden als Chance und Beitrag zum Flächensparen. Die Projektgruppen stimmten ihre Untersuchung auf die jeweiligen demografischen Entwicklungen vor Ort ab und wurden dabei von Professor Mario Tvrtković und Professorin Anja Ohliger begleitet.

Sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional

Im Untersuchungsgebiet der Gemeinde Grettstadt war das Ziel, sowohl ästhetisch ansprechenden als auch funktionalen neuen Wohnraum zu schaffen. Die Gebäude sollen sich nahtlos in das bestehende Ortsbild einfügen und dabei die Lebensqualität aller Bewohnerinnen und Bewohner verbessern. Es ging um die Verbindung aus Tradition und Moderne und damit neuen Raum für Begegnung, Kreativität und Wachstum zu schaffen.

In Wiebelsberg lag der Fokus auf dem Erhalt und der Umnutzung historischer Strukturen entlang der Dorfstraße. Diese Dorfstraße soll durch soziale Ankerpunkte und neue Wohnmodelle wiederbelebt werden. Dabei hatten es sich die Studierenden zur Aufgabe gemacht, die gewachsene Struktur der Höfe zu berücksichtigen, die derzeit als Lager genutzten Scheunen in Wohnraum umzuwandeln und das Neubaugebiet städtebaulich einzubeziehen.

Im Markt Stadtlauringen konnte die studentische Projektgruppe an die Ergebnisse aus dem ersten Projektteil des Architektur- und Ingenieurbüros Perleth anschließen. Im Wohngebiet Kehrlach soll die Anbindung an den Altort verbessert werden, um die Erreichbarkeit und den Austausch zu fördern. Barrierefreies und Mehrgenerationenwohnen sollen ein inklusives, gemeinschaftliches Umfeld für Jung und Alt schaffen und somit die Gemeinschaft stärken. Zudem sollen die Freiflächen attraktiver gestaltet werden, um die Lebensqualität zu erhöhen und Erholungsräume anbieten zu können.

Vierte Projektgruppe widmete sich der Gemeinde Üchtelhausen

Unter dem Titel "Die Dorfmitte beleben und Aufenthaltsqualität schaffen" widmete sich die vierte Projektgruppe der Gemeinde Üchtelhausen. Die studentischen Vorschläge zielen darauf ab, die Dorfmitte zu revitalisieren und attraktiven Wohnraum im Bestand zu schaffen. Mit dem Konzept der "blau-grünen Stadt" (Berücksichtigung von Grün- und Wasserflächen) und der Förderung der Gemeinschaft wird das Dorf zu einem lebendigen und zukunftsfähigen Lebensraum.

Thematisch passend schloss die Abschlussarbeit des Masterstudenten Alexander Aktas zum Thema "Üchtelhausen – Über Revitalisierung alter Einfamilienhaussiedlungen" an. Die umfangreiche Arbeit stellt verschiedene Schlüsselprojekte in den Baugebieten der Nachkriegszeit vor, die ein zeitgemäßes und flächensparendes Wohnen ermöglichen.

Die Studierenden haben alle Ergebnisse anhand von maßstabsgetreuen Modellen sowie mithilfe von erklärenden Plakaten zu einer Ausstellung aufbereitet. Alle Interessierten sind eingeladen.

Die Ausstellung ist bis zum 16. August zu den üblichen Öffnungszeiten im Foyer des Landratsamtes Schweinfurt (Schrammstraße 1) zu besuchen. Im Herbst wird die Ausstellung auch in die Landkreisgemeinden weiterziehen.

 
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