Am Ende der Aussprache hatte der Bürgermeister selbst eine augenzwinkernde Frage, auf der Bürgerversammlung im Sportheim, an "seine" Wetzhäuser: "Wo ist oben und unten bei Euch?" Gemeint war die traditionelle Unterscheidung in "Oberdorf", auf der Sulzdorfer Seite, und "Unterdorf", Richtung Birnfeld. Die gefühlte Grenze soll irgendwo zwischen Friedhof und Alter Schule verlaufen, kartiert ist sie nicht. Fest stand für die 14 Besucher auch, dass die Namen nicht wertend gemeint sind.
Gemeinsinn wird in Wetzhausen ohnehin groß geschrieben, dank der florierenden Kleinkunstszene: Das bekannte "Fränkische Theater" hat einmal im Schloss nebenan seinen Anfang genommen. "Auf uns!" nennt sich das aktuelle Stück der Theatergruppe des SV Wetzhausen, bei dem zwei konkurrierende Bankfilialen im Fußball gegeneinander antreten und zusammenfinden. Michael Heusinger nutzte die Gelegenheit für etwas Werbung. Zwei Abendtermine wurden noch angehängt, am 9. und 10. April, Kartenbestellungen sind ab 17 Uhr bei Familie Bornkessel möglich, Tel.: (09724) 364.
Gestiegene Kosten für Kulturscheune
Im Rahmen der Dorferneuerung soll die Kulturscheune moderner Nachfolgebau der Theaterscheune werden. Der war einmal mit einer Million Kosten Euro veranschlagt, vor der Welle allgemeiner Preissteigerungen: "Ich vermute, dass wir jetzt von 1,5 Millionen Euro ausgehen können", meinte Bürgermeister Friedel Heckenlauer. Eine schriftliche Anfrage galt dem Einbau eines eigenen Wasserzählers im Garten. Der Bürgermeister, der zugleich Vorsitzender im Wasserzweckverband ist, sieht derartige Eigenmessungen skeptisch. Sie würden eher zu höherem Wasserverbrauch animieren.
"Es fehlt eine Lampe", monierte Adolf Oettinger, und meint damit den Windmühlenweg am Ortsrand. In diesem Bereich gebe es drei Kinder, wenn sie frühmorgens zur Schule müssten, wäre es im Winter oft noch stockdunkel. Auch Richtung Wetzhäuser Straße oder Steinrangen wird Beleuchtung vermisst. "Es wird im Gemeinderat beraten", versprach Heckenlauer. Ähnliches gilt für die gewünschte Neuasphaltierung zwischen Birnfelder und Windmühlenweg, wo die Kostenfrage unklar ist.
Containerlösung für Schulkinder ausgeschlossen
Elisa Unger fragte nach der Sanierung der Grundschule in Stadtlauringen. Er würde das Projekt gerne 2024 beginnen, sagte Heckenlauer. Laut seiner Präsentation geht es bereits um 14,5 Millionen Euro Gesamtkosten. Der Bauantrag könne jetzt beim Landratsamt eingereicht werden, dann gehe es um die Förderung, die quadratmetergenau Festlegung der Raumgrößen und, nach Fertigstellung der Ausführungsplanung, die europaweite Ausschreibung. Klar sei, dass sich am Ende kein spanischer Architekt um den Zuschlag bewerben werde, so Heckenlauer, dennoch koste das ganze Verfahren erfahrungsgemäß Zeit.
Eine Containerlösung für die Kinder schloss er ebenfalls aus. Ein gemeindeeigener Architekt, wie er vorgeschlagen wurde, sei in "Zeiten des Fachkräftemangels" leider wenig realistisch. Ab einem Wert von 214.000 Euro für Architekturleistungen wäre ohnehin ein Vergabeverfahren vorgeschrieben. Gehofft wird weiterhin auf eine neue Straße von Mailes nach Wetzhausen, angeblich kursieren bereits Pläne. Von Gemeindeseite ist hier allerdings nichts Konkretes bekannt.