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HAMBACH
Werner Duske: „Es ist Zeit für einen Wechsel“
Im Rennen: SPD/SBD-Bürgermeisterkandidat Werner Duske.
Foto: Uwe Eichler | Im Rennen: SPD/SBD-Bürgermeisterkandidat Werner Duske.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 03.12.2016 03:46 Uhr

Die Bürgermeisterwahl im September 2017 gewinnt weiter an Konturen: Jetzt ist auch Werner Duske im Rennen, als Gemeinderat der „Sozialen Bürgerliste Dittelbrunn (SBD)“.

Der 51-jährige Leiter des Rechnungsprüfungsausschusses ist erst seit Kurzem Fraktionssprecher von SPD und SBD. Ratskollege Peter Härterich, der es Anfang 2012 gegen Willi Warmuth bis in die Stichwahl geschafft hat, schlug Duske als Kandidaten vor.

Die Nominierungsversammlung in Hambach war gut besucht, nicht zuletzt von den Mitbewerbern, darunter CSU-Rathauschef Warmuth. Am Ende wurde Duske, vor dem Fraktionswechsel Vorsitzender der Dittelbrunner CSU, einstimmig gewählt.

Die Bewerbungsrede umfasste 16 Seiten: eine Kampfansage in Richtung Amtsinhaber. „Ich habe als Bürger der Gemeinde, aber inbesondere bei meiner Arbeit im Gemeinderat festgestellt, dass es nicht rund läuft“, sagte der Familienvater mit zwei erwachsenen Kindern. Es müsse sich etwas ändern. Der leitende Beamte der Stadtverwaltung war bis 2013 als Schweinfurter Kämmerer und Chef des Bürgerservice tätig. Mittlerweile arbeitet Duske im neuen Bau- und Umweltamt.

Seine Begutachtung der Gemeindepolitik fiel kritisch aus: Duske erwähnte den Schuldenstand von rund sechs Millionen Euro. Das sei ein Spitzenplatz im Landkreis, bei dem nur noch reagiert, nicht mehr geplant werden könne. Man brauche eine mittelfristige, solide Finanzplanung. „Mit Bürgermeisterfrühstücken für eine Handvoll ausgesuchter Bürger ist es nicht getan“, sagte Duske. Auch das „Amtsblatt auf Reisen“, einen Urlaubs-Fotowettbewerb des Bürgermeisters, fand er „absolut daneben“, da die Vorgaben die teuren Urlaube einiger weniger bevorzugt hätte.

Zum erfolgten Kiga-Ausbau stehe er, aber man solle die Kinder nicht in Bussen im Landkreis herumschicken: „Wir brauchen eine Bildung der kurzen Wege.“ Die Grundschule müsse „zwingend“ erhalten bleiben.

Beim „Dauerbrenner“ Heeresstraße sprach der Dittelbrunner von „populistischen Aktivitäten des Bürgermeisters und anderer“, an denen sich seine Fraktion bewusst nicht beteiligt habe. Duske forderte eine an die B286/Maibacher Straße angebundene Umgehung, die echte Ortskern-Entlastung bringe. Verkehrsberuhigung, Klimaschutz, mehr Zusammenarbeit mit der Bürgerenergie-Genossenschaft und die Vereinsförderung stehen ebenfalls oben auf seiner Agenda.

Einen weiteren Supermarkt für Dittelbrunn sah Duske skeptisch, hier könnte es einen Bürgerentscheid geben. Die dem Bürger „nicht verständliche“ Abwicklung der Kanalsanierung müsse in geordnete Hände. Die Rückerstattung von Vorauszahlungen in Millionenhöhe habe kein gutes Bild abgegeben. Auch im Gemeinderat herrsche „nicht gerade ein harmonisches Zusammensein“.

Beim Zustand vieler öffentlicher Gebäude sprach Duske von Maßnahmenverschleppung: „So kann man mit dem Gemeindevermögen nicht umgehen.“ Der Kandidat warnte vor der „Illusion“ der Einheitsgemeinde, jeder Ortsteil habe seine eigenen Herausforderungen. Er glaube, dass er mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Realität stehe: „Es ist Zeit für einen Wechsel der Politik in unserer Gemeinde.“

 
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Kommentare
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  • N. K.
    hat Werner Duske mit seiner umfassenden Bewerbungsrede.

    In den 1990er Jahren sind meine Familie und ich nach Dittelbrunn gezogen. Alle Schwachstellen, die er aufgezeigt hat, habe ich von Anfang an beobachtet.

    Liebe Bewohner des Ortsteils Dittelbrunn: schon bei der vorangegangenen Bürgermeisterwahl hätte es zu einem "Machtwechsel" kommen können - wenn Ihr möglichst alle von Eurem Wahlrecht Gebrauch gemacht hättet. Also: bei den kommenden Wahlen nicht die Beine aufs Sofa legen, sondern zur Wahl gehen! Dann gibt es auch keinen Grund zum Jammern.
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