Innerhalb von vier Wochen 24 kulturelle Veranstaltungen anzubieten, vom Kabarett über Konzerte aller Stilrichtungen, vom Inklusionstheater bis zum Poetry Slam, das schafft der Wernecker Kulturfrühling. Zum 16. Mal hat die Marktgemeinde ein facettenreiches und fantasievolles Programm zusammengestellt, das ab 15. März Kultur für jedes Alter bereithält.
Seit 2004 gibt es diese Veranstaltungsreihe, um nach dem damaligen Weggang des Kammerorchesters zu zeigen, dass Kultur sehr wohl ihren Platz in der Gemeinde hat. "Anfangs haben Ehrenamtliche aus dem Familienbeirat das Programm organisiert", blickt Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl zurück. Als dies kräftemäßig nicht mehr möglich war, übernahm die Gemeinde selbst die Organisation.
Immer mehr Kulturschaffende aus dem Gemeindegebiet wollen sich beteiligen
Mittlerweile ist das Programm, das Stefanie Büttner zusammenstellt, stetig gewachsen und neben Profis wollen sich auch immer mehr Kulturschaffende aus dem ganzen Gemeindegebiet daran beteiligen. Sei es das Blechbläserensemble "Wanderblech", das gemeinsam mit dem "fff", dem "Friendly Frankonian Feierabendquartett" am Vorabend der Eröffnung unter dem Motto "Sax meets Brass" konzertiert. Sei es der Mühlhäuser TSV, der gemeinsam mit dem Verein zur Bewahrung des unterfränkischen Dialekts den Klassiker "Dinner for one" fränkisch-frech mit "Fläschkrapfli mit Grumberngemüas" serviert. "Da wird Geschichte mit der Gegenwart verknüpft", freut sich Baumgartl.
An den unterschiedlichsten Orten in fast allen Gemeindeteilen können die Besucher Kultur erleben: Im Schloss mit seinem Café Balthasar, in Autohaus, Buchhandlung, Kirchen, Scheune, Schule, Kreisaltenheim, Gasthof, Sportheim oder neuerdings auch im Feiergaden Schnackenwerth.
Die offizielle Eröffnung am 16. März im Café Balthasar ist Leopold Mozart gewidmet, dem Vater und Förderer von Wolfgang Amadeus. Seinen 300. Geburtstag nimmt Hans Driesel zum Anlass, gemeinsam mit der Sopranistin Stefanie Herchet, dem Pianisten David Reß sowie einem Barock-Tanzpaar seinen Spuren zu folgen.
Kabarett beim Kulturfrühling ist seit jeher ein Höhepunkt: Mit ihrem Soloprogramm "Vier Wände für eine Halleluja" nimmt die Kabarettistin Heidi Friedrich am 22. März den deutschen Immobiliendschungel ins Visier: Mietnomaden, Immobilienhaie und "Schöner Wohnen" sind ihre bissigen Themen.
Musikalisch zurück in die 50er- und 60er-Jahre geht es am 6. April mit "The Wonderfrolleins". Die drei Profi-Musikerinnen in ihren Petticoatkleidern fegen mit viel Temperament durchs deutsche Wirtschaftswunder.
Scharf- und hintersinnig dürfte die Wortschlacht der Dichter am 5. April beim dritten Poetry Slam Werneck werden, der beim letztjährigen Kulturfrühling eine fulminante Premiere feierte und sich mittlerweile zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt hat. Dabei sind einige Stars der Szene, darunter auch die gebürtige Werneckerin Marie Sanders.
Zahlreiche musikalische Veranstaltungen enthält das Programm. Darunter sind Swing und Bossa Nova mit der Band "LaVie" im Autohaus Schuler und Eisner, ein Konzert in der Schlosskirche mit dem Rhöner Ensemble "Take Five", Show-Time mit Klangtastisch, der Erwachsenenbläserklasse des Musikvereins Werneck, Acoustik-Rock mit dem Duo "Anplagged" aus Gochsheim, der Liedermacher Johannes Wohlfahrt, Wirtshaussingen sowie etliche Konzerte der Musikvereine.
Bemerkenswerte Ausstellungen wie die "MINIArTUREN" in Wort, Bild und Klang von Jörg Widersich oder Fotoschauen, etwa die Multivisionsschau über "Die Anden" der örtlichen Fairtrade-Steuerungsgruppe werden gezeigt. Darüber hinaus gibt es auch Theater: mit dem Lari-Fari-Puppentheater, von der Kindergruppe Kinkerlitzchen oder von der Inklusionstheatergruppe "HutAb!"
Das gesamte Programm ist einsehbar unter www.werneck.de