zurück
Werneck
Werneck will keinen ÜZ-Naturstrom mehr
Der Balthasasr-Neumann-Platz in Werneck ist viel befahren. Weil auch die Tempo-20-Vorgabe oft nicht eingehalten wird, regte der Wernecker Gewerbeverband jetzt eine stationäre Blitzanlage an.
Foto: Gerald Gerstner (Archivfoto) | Der Balthasasr-Neumann-Platz in Werneck ist viel befahren. Weil auch die Tempo-20-Vorgabe oft nicht eingehalten wird, regte der Wernecker Gewerbeverband jetzt eine stationäre Blitzanlage an.
Gerald Gerstner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:21 Uhr

Mit einem Antrag des Ortsverband Werneck des Deutschen Gewerbeverbands beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung im zu Ende gehenden Jahr. Angeregt wird vom Gewerbeverband beim Balthasar-Neumann-Platz in Werneck die Einrichtung einer stationären Blitzer-Anlage. Zur Begründung heißt es, das Verkehrsaufkommen dort sei hoch und kaum ein Fahrer halte sich an die dortige Tempo-20-Vorgabe. Zwar widersprach der Gemeinderat diesen Feststellungen nicht, folgte bei seiner Entscheidung aber einstimmig der Empfehlung der Verwaltung und lehnte die Aufstellung eines Blitzanlage zur dauerhaften Überwachung aus Kostengründen ab.

Ausgehend von einer Verkehrszählung passieren laut Bürgermeister Sebastian Hauck hochgerechnet rund 880.000 Fahrzeuge jährlich Platz, von denen 5600 im Verwarnungsbereich lägen. Die Anschaffungskosten eines Blitzers lägen laut den Recherchen der Verwaltung bei circa 33.000 Euro zuzüglich eines Wartungsvertrags mit Kosten von jährlich 4000 Euro. Zur Bearbeitung der Verwarnungen müsste außerdem eine Vollkraft eingestellt werden, Kostenpunkt 70.000 Euro im Jahr.

Vorschlag: kommunale Verkehrsüberwachung ausweiten

Birgit Schmitt regte an, die bestehende kommunale Verkehrsüberwachung auszuweiten. Sollte der für die Überwachung vom Markt Werneck engagierte Zweckverband bereit sein, das Kontingent an Radarkontrollen zu erhöhen, "werden wir das machen", sagte der Bürgermeister. Einfluss auf das Fahrverhalten erhofft man sich auch mit der Ausweisung von Parkbuchten und den Einsatz von Smiley-Displays, die auf die gefahrene Geschwindigkeit aufmerksam machen. Beides soll in Angriff genommen werden.

Auch 2025 wird der von der Gemeinde verbrauchte Strom über die ÜZ Mainfranken bezogen, beschloss der Gemeinderat. Erstmals gab es aber auch kritische Stimmen. So monierte etwa Andreas Klenkert, dass die ÜZ "momentan die Teuersten" seien, weshalb er auch privat gewechselt habe. Eine Alternative zur ÜZ sei die Beteiligung an einer Kubus-Ausschreibung, sagte der Bürgermeister auf Nachfrage. Diesen Weg würden aber nur ganz wenige Landkreisgemeinden gehen.

Erwartet wird, dass der Stromverbrauch der Gemeinde weiterhin unter dem Schellenwert von 215.000 Euro bleibt, ab dem Werneck sonst europaweite ausschreiben müsste. Bei drei Gegenstimmen wurde zweiter Bürgermeister Stephan Schäflein ermächtigt, eine Vereinbarung zur Stromlieferung mit der ÜZ abzuschließen.

Baurechtliche Voraussetzungen für Gesundheitszentrum geschaffen

Als Mitglied der ÜZ-Genossenschaft wird der Markt Werneck nun an einer gemeinsamen Stromausschreibung aller Mitgliedsgemeinden teilnehmen, um direkten Zugang zum Stromgroßhandelsmarkt und damit zu günstigen Preisen zu bekommen. Anders als in den Vorjahren lehnte der Gemeinderat diesmal den Bezug von ÜZ-Naturstrom aus bayerischer Wasserkraft mit großer Mehrheit ab. Dieser wäre mit Mehrkosten von circa einem Cent pro Kilowattstunde verbunden gewesen. Steffen Rumpel schlug vor, den Aufschlag lieber für ein Projekt im Markt zu verwenden.

Mit einem Satzungsbeschluss brachte der Gemeinderat bei drei Gegenstimmen die erste Änderung des Bebauungsplans "An der Klauskapelle-West" auf den Weg. Damit sind die baurechtlichen Voraussetzungen für den geplanten Bau eines Gesundheitszentrums auf der Brachfläche zwischen dem Wernecker Kindergarten und der Straße Bühlweg geschaffen.

Zuvor hatte der Rat noch einmal Anregungen von Behörden und Träger öffentlicher Belange beschlussmäßig behandelt. Die eigentlich geplante Wohnnutzung im zweiten Obergeschoss wurde in Räume für Büros und Verwaltung umgewandelt. Damit werden mögliche Konflikte mit traditionellen Festen im Umfeld und einem benachbarten Gaststättenbetrieb ausgeschlossen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Werneck
Gerald Gerstner
Bebauungspläne
Birgit Schmitt
Gewerbeverband Werneck
Kostengründe
Markt Zellingen
Stadträte und Gemeinderäte
Verkehrsüberwachung
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top