
Was können Roboter? Eigentlich fast alles. Das zeigte sich beim Deutschlandfinale der Welt-Roboter-Olympiade (WRO) in Schweinfurt, wo es um den Einzug ins Weltfinale in Costa Rica ging. Das Team des Röntgen-Gymnasiums in Würzburg hat das geschafft – Anfang November dürfen sich die Schüler der internationalen Konkurrenz stellen. Sie erreichten den zweiten Platz ihrer Altersklasse in der Kategorie „Regular“. Das Team „Jakorobo & Co.“ aus Poppenhausen nahe Schweinfurt schrammte mit einem fünften Platz knapp am Finale vorbei.
Stundenlanges Training
Zunächst sah es für beide unterfränkischen Teams gut aus: Der Zusammenbau ihrer Lego-Roboter klappte am Samstag reibungslos, auch die Jury hatte nichts auszusetzen. Dann mussten die Roboter in der „Regular Category“ selbstständig Aufgaben in einem Parcours bewältigen – alle zum Thema Nachhaltigkeit.
Der Parcours hätte für das Team „Jakorobo & Co.“ alias Jakob Selinka und Marc Jannis Fischer, „besser laufen können“. Die Jungs aus Poppenhausen traten in der Altersklasse von 8 bis 12 Jahren an. „Traumhaft“ dagegen klappte es für Lukas Beuschel, Jannis Engel und Fabian Manger vom Würzburger Röntgen-Gymnasium, die in der Alterkategorie von 13 bis 15 Jahren dabei waren. Auch am Sonntag ging es für ihr Team „X-Rays Juniors 2“ gut weiter, früh träumten die Schüler vom Finale.
Zweimal pro Woche haben sie in den letzten Monaten dafür trainiert, sie kennen sich bestens aus mit Programmierung und Sensorik. Unterstützt wurden sie von ihren Trainern Martin Hennecke, Kristina Kurz und Stefan Brust vom Röntgen-Gymnasium und dem Mind-Center der Universität Würzburg. Auch „Jakorobo & Co.“ haben etwa sechs Stunden pro Woche in die Vorbereitung gesteckt. Die beiden Zehnjährigen kennen sich aus der Grundschule Poppenhausen und haben ihr Interesse an der Robotik über einen Lego-Roboter entdeckt. Zur Seite stand ihnen Christian Selinka, Jakobs Vater.
Insgesamt traten die Teams beim Deutschlandfinale in drei Wettbewerbsdisziplinen an: neben der „Regular Category“ auch in der „Football“ sowie in der „Open Category“. Beim „Football“ kämpften jeweils zwei Teams mit zwei Robotern auf einem Tischfußballfeld gegeneinander. Die Roboter orientierten sich über Kompass- und Infrarotsensoren. In der „Open Category“ entwickelten die Teams Modelle rund um das Thema Nachhaltigkeit, etwa zum Umweltschutz in der Landwirtschaft oder zum Anbau auf Hochhausdächern. Insgesamt nahmen am Deutschlandfinale 88 Teams teil mit rund 300 Schülern im Alter zwischen acht und 19 Jahren.
Tickets nach Costa Rica
Die Roboter-Olympiade gibt es bereits seit 2004. In Deutschland wird sie seit 2012 vom Verein „Technik begeistert“ veranstaltet, nun zum ersten Mal in Unterfranken und erstmals in Kooperation mit einem regionalen Partner, der Wissenswerkstatt Schweinfurt. „Mein Fazit: Alles super“, so Vorstandsmitglied Markus Fleige. Preisgeld gibt es bei der Olympiade keines, Ziel war die Reise zum Weltfinale der WRO. Das findet immer in einem anderen Land statt, in diesem Jahr in San José, der Hauptstadt Costa Ricas.
Um den Teilnehmern beim Deutschlandfinale Lust auf das lateinamerikanische Land zu machen, steckten in den Aufgaben bereits Anspielungen. So ging es in der „Regular Category“ unter anderem darum, Jaguare und Schildkröten aus Lego-Steinen zu retten.
Nach Costa Rica fliegen nun die Gewinner der „Football Category“ sowie jeweils die drei besten Teams der „Regular Category“ und „Open Category“. Schweinfurts OB Sebastian Remelé zeigte sich beeindruckt von den jungen Nachwuchswissenschaftlern und überreichte den Finalisten ihre Tickets nach Costa Rica.