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SCHWEINFURT
Wenn Kunst unter den Hammer kommt
Auktionator Jochen Haas bei der Auktion des Kunstvereins.
Foto: J. Lamber | Auktionator Jochen Haas bei der Auktion des Kunstvereins.
Redaktion
 |  aktualisiert: 27.10.2016 03:35 Uhr

Ganze 26 mal sauste der Hammer bei der 26. Kunstauktion des Kunstvereins Schweinfurt nach unten. Gerne hätte Joachim Haas als Auktionator öfter den Zuschlag gegeben, allein das Interesse der Besucher hielt sich in Grenzen. Sehr schade, fand der am Ende der Veranstaltung sichtlich frustrierte Haas. Immerhin hatten die Verantwortlichen in mühevoller Kleinarbeit 76 beachtenswerte Werke zusammengetragen und unter recht aufwändiger Logistik in der Halle des Alten Rathauses präsentiert.

Viele Namen von Künstlern nicht nur aus der Region fanden sich unter den Exponaten, manche davon sogar von internationalem Renommee. Die Bilder stammten aus Nachlässen, wurden von privaten Sammlern zur Verfügung gestellt oder von den Künstlern selbst zur Versteigerung eingeliefert.

Zu Beginn hatte der Kunstvereinsvorsitzende Ralf Hofmann auf regen Zuspruch und gutgefüllte Geldbeutel im Interesse der Kunst in Schweinfurt gehofft. Ehrenvorsitzender Joachim Haas, langjährig erfahrener und versierter Leiter der Veranstaltung, erläuterte dann kurz das Prozedere: Geboten wurde, wie international üblich, mithilfe von anonymen Bieternummern.

Dann ging es mit einem Holzschnitt von Hubert G. Neidhart los: Doch das Publikum übte sich in Zurückhaltung. Fehlanzeige auch bei den nachfolgenden Objekten; erst bei einer „Incubus“-Kohlezeichung von Gustav Wölkl schnellten die ersten Bieternummern hoch.

Über fünf Serigrafien von Heinz Altschäffel durfte sich kurz darauf ein Kunstliebhaber freuen, der ein schriftliches Gebot abgegeben hatte. Strahlende Gesichter bei einer Mutter mit Tochter, die nun die humorvollen Radierungen „Diskussion Orthodoxe“ sowie „Marktweiber“ ihr eigen nennen dürfen.

Nach dem etwas zähen Beginn nahm die Auktion im weiteren Verlauf Fahrt auf, und um Werk Nr. 47, wiederum von Neidhart („Sommerfreuden“) entbrannte sogar fast ein kleiner Bieterwettstreit: Die Farbradierung ging schließlich für mehr als den doppelten Aufrufspreis weg. Mehrfach gefragt waren auch farbenfrohe Radierungen von Monika Dorband, an denen die jüngsten Auktionshelfer, die Enkelkinder des Ehrenvorsitzenden, sichtlich Gefallen fanden.

Schließlich Margarita Calvarys nachgelassenes Werk ohne Titel: „Für den Käufer ist das heute Weihnachten, Ostern und Pfingsten zugleich“, so Haas. Das größerformatige Bild in Mischtechnik ging tatsächlich sehr zügig für den Aufrufspreis weg – der Bieter strahlte beim Abtransport über sein mehrwerthaltiges Schnäppchen: „Ich hab' schon ein anderes von der Künstlerin!“. Und er hatte neben der persönlichen Freude auch ein gutes Werk getan: Die Hälfte dieses Einzelertrags geht an die Friedensschule, die Calvary mehrere Jahre lang einen Atelierraum zur Verfügung gestellt hatte.

Insgesamt kamen an diesem Samstagvormittag etwas mehr als 5000 Euro zusammen. Diese Einnahmen gehen zum Teil an die Künstler, zum Teil an den Kunstverein, der sie für seine Projekte verwenden wird. Foto: Elke Tober-Vogt

 
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