
Es kommt Bewegung, in eine politische Großbaustelle der Gemeinde. Im Wortsinn: Bei der Präsentation der Vorplanung zur Schwimmbadsanierung in Dittelbrunn ging es nicht zuletzt um einen Hubboden, der die Wassertiefe alters- und sportartgerecht regulieren könnte.
In einer Sondersitzung des Gemeinderats wurden die ersten Weichen gestellt, für den möglichen Umbau von Schulbad und benachbarter Sporthalle. Bislang wird mit Kosten von rund 9,2 Millionen Euro gerechnet. Den "schwimmbaderfahrenen" Kissinger Architekten Benedikt Rüth und Johannes Messerschmitt schwebt ein moderner, optisch ansprechender Gebäudekomplex vor. Bislang wurde das Bad sowohl von Kindern und Kleinkindern, als auch Erwachsenen, Seniorengruppen und der Wasserwacht genutzt.
Laut Verwaltung mussten einige Grundsatzentscheidungen getroffen werden, für eine Fortsetzung der Planung und eine Kostenberechnung, aber auch, um in Fördergespräche mit der Regierung eintreten zu können. Ein Antrag auf Bundesförderung, im Umfang von 4,3 Millionen Euro, wurde bereits gestellt. Nun geht es um weitere Zuschüsse gemäß bayerischem Finanzausgleich-Gesetz (FAG).
Konkretes Nutzungskonzept
Liegen die Endkosten vor, soll das Bürgerparlament entscheiden, ob wirklich saniert wird. Das millionenschwere Projekt ist seit der Hallenschließung 2020 umstritten. Gemeinderätin Rebekka Geus sagte, dass sie grundsätzlich gegen die Generalsanierung sei. Damit könne sie eigentlich nicht über die Art der Umsetzung abstimmen. Harald Klein vermisste zumindest ein konkretes Nutzungskonzept, für Holger Schmitt sind auch die künftigen Betriebs- und Wartungskosten "essentiell".
Angedacht ist eine grundsätzliche Ertüchtigung im Bereich Energie, Barrierefreiheit und Brandschutz. Beraten wurde nun über den Hubboden, einen eigenen Eingangs- sowie einen möglichen Außenbereich. Die Planer empfahlen einen hydraulisch beweglichen Betonbeckenboden, der preislich der Edelstahlvariante entsprechen würde. Es geht dabei um jeweils 200.000 Euro Schätzkosten in der flächendeckenden Variante. Beton gilt als weniger wartungsintensiv.
Neue Sportarten
Jasmin Singh-Neckermann, die lange das Schülerschwimmen betreut hat, stellte die Kostenfrage, beim Hubboden: "Es hat 40 Jahre ohne funktioniert." Die Unterteilung eines konventionellen Beckens in Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich koste auch Geld, fand Warmuth. "Wir sind davon ausgegangen, dass, wenn wir das Schwimmbad sanieren, dann den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen", meinte Heike Munz.
Wolfgang Fuhl erinnerte an neue Sportarten, wie Wassergymnastik, mit jeweils eigenen Anforderungen an die Tiefe. Mehrheitlich wurde beschlossen, die Beckengröße bei 20 mal 10 Metern zu belassen. Mit acht zu vier Stimmen entschied das Gremium, den Hubboden über die volle Fläche einzubauen. Die Ausführung soll in Beton mit "robusten" Fliesen sein, für die sich Lars Neubauer aussprach (eine Gegenstimme).
Eine Liegewiese im Außenbereich wurde bei einer Gegenstimme abgelehnt. Rainer Patzke schlug beim Bad eine untermauerte Glasfassade vor, die Architekten plädierten für eine Ausführung komplett in Glas. Den Schwimmern kämen ihre Bahnen sonst schnell wie im Gefängnis vor, meinte Benedikt Rüth.
Sauna wird abgerissen
Vorgeschlagen wurde ein separater Eingangsbereich auf der Nordseite, wo allerdings der Pausenhof verläuft. Gegen zwei Stimmen wurde diese Variante abgelehnt, wobei eine künftige Überdachung nicht ausgeschlossen ist. Die Außentoilette der Turnhalle soll an eine neue Fassade angepasst, aber selbst nicht geändert werden.
Für die Sporthalle ist ein Plattformaufzug vorgesehen. Schadhafter Beton muss ebenso ausgebessert wie die Haustechnik modernisiert werden. Die Dachaufbauten werden weichen, aus Brandschutzgründen wird auch die Sauna abgerissen. Die Installation von Solaranlagen oder ein Anschluss ans Nahwärmenetz steht ebenfalls auf der Vorhabensliste. Ein Ortstermin wird noch folgen.