Die Klinik am Steigerwald veranstaltet einen Patienteninformationstag zum Thema "Chronische Darmentzündungen" am Sonntag, 17. März, in der Zeit von 11 bis 16 Uhr.
Die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn treten in aller Regel in Schüben auf. Sie melden sich meist zum ersten Mal im jungen Erwachsenenalter, bisweilen auch schon im Vorschulalter. Zu den ersten Anzeichen gehören Magen-Darmbeschwerden und Stuhlunregelmäßigkeiten. Kennzeichnend für Colitis ulcerosa sind die blutig-schleimigen Durchfälle, oft bis zu dreißig am Tag, meist verbunden mit Bauchkrämpfen. Auch Blutarmut und Auszehrung stellen sich manchmal ein. Betroffene fühlten sich in den akuten Phasen so, als hätten sie eine Blinddarmentzündung und Magen-Darm-Grippe mit Brechreiz, Durchfall, Fieberschüben und Krämpfen zugleich. Eine Spätfolge kann Darmkrebs sein.
Während Colitis ulcerosa oft den Dickdarm betrifft, tritt Morbus Crohn meist am Dünndarm auf. Die Krankheit zeichnet sich durch Bildung innerer Geschwüre aus. Typische Fistelbildungen, also die Bildung von künstlichen Eiterausgängen, kann zu ständiger Kot-Inkontinenz führen. Hinter beiden Darmerkrankungen steckt ein Autoimmunprozess, den die Chinesische Medizin im Gegensatz zur konventionellen Therapie gut therapieren könne, heißt es in einer Pressemitteilung der Klinik am Steigerwald.
Bei beiden Autoimmunkrankheiten läuft die Steuerung der körpereigenen Entzündungsinstrumente aus dem Ruder und Abwehrzellen sowie Immun-Eiweiße greifen körpereigene Gewebe an. „Die konventionelle Therapie zielt auf eine Hemmung dieser Entzündungs-Aktivität in der Darmschleimhaut beispielsweise mit Cortison und Immunsuppressiva ab“, erklärt Allgemeinmediziner, Experte für Chinesische Medizin und Leiter der Klinik am Steigerwald, Dr. Christian Schmincke. „Dadurch wird zwar die entzündliche Fehlaktivität ausgebremst und das Schlimmste verhindert, zu einer nachhaltigen Verbesserung des Immunsystems und einer Heilung können diese Mittel nicht führen.“ Lässt sich die Darmerkrankung trotz intensiver Behandlung nicht beherrschen, bleibe häufig als letzte Möglichkeit nur noch der operative Eingriff wie Fistelentfernung bei Morbus Crohn oder Dickdarmresektion bei Colitis ulcerosa.
Die Behandlungsstrategien der Chinesischen Medizin würden aber nicht an den Entzündungsreaktion ansetzen, sondern vielmehr daran, den Körper wieder zu einem gesunden Immunverhalten zurückzuführen. „In erster Linie durch die chinesische Arzneitherapie wird der Körper wieder in die Lage versetzt, das Immunverhalten zu korrigieren, und von neuem einzuüben“, erklärt Schmincke. Gelinge dies, werde der Körper den Entzündungsdruck aus der Darmschleimhaut wieder auf die Schleimhäute der Atemwege lenken. Im normalen Fall dauere die Therapie nach Klinikaufenthalt mindestens ein halbes bis ein Jahr, bis ein erster produktiver Infekt effektive Linderung bringt. Dann sei eine nachhaltige, stabile Besserung erreicht.
Unterstützend werde Akupunktur und manuelle Methoden wie Shiatsu, Tuina-Massage, Cranio-Sacrale-Therapie oder Psychotonik eingesetzt. Sie helfen gegen Schmerzen, unterstützten die immunregulierende Wirkung und beruhigen innere Spannungszustände. Um entzündliche Potentiale abzubauen, empfiehlt die Chinesische Medizin zudem gemüsereiche Kost mit wenig tierischem Eiweiß. Während aus schulmedizinischer Sicht Morbus Crohn und Colitis ulcerosa als nicht heilbar gelten, zeigten Untersuchungen, dass bei 83 Prozent der Patienten sich der Gesundheitszustand nach Behandlung mit Chinesischer Medizin deutlich oder leicht verbessert habe, teilt die Klinik mit.
Die Teilnahmegebühr am Patienteninformationstag beträgt inklusive Mittagessen, Getränken und Tagungsmappen 30 Euro. Eine Anmeldung ist aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl erforderlich unter Tel.: (09382) 949207.