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SCHWEINFURT
Wenn der Schnarcher nicht schnarcht
Mehr als nur nervig: Leiden Schnarcher unter Schlafapnoe, setzt nachts öfter der Atem aus.
Foto: Thinkstock | Mehr als nur nervig: Leiden Schnarcher unter Schlafapnoe, setzt nachts öfter der Atem aus.
Von unserem Redaktionsmitglied Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 15.09.2012 12:01 Uhr

Diagnose Schlafapnoe. Betroffene sind verunsichert, haben viele Fragen. Die Selbsthilfegruppe hilft, diskutiert über die Krankheit, unterstützt. Sie gibt aktuelle Informationen über den Atemstillstand beim Schlafen, über Behandlung und technische Hilfsmittel – darunter die Atemmaske.

Schnarchen ist zunächst eine Belästigung für die anderen. Gefährlich wird es, wenn man von dem Schnarcher bisweilen nichts mehr hört: Es wird still, wenn der Atem aussetzt. Die Schlafapnoe macht sich „bemerkbar“. Nicht alle Schnarcher leiden unter Schlafapnoe, sicherlich aber strake Schnarcher.

Apnoia nannten die Griechen die Windstille. Heute nennt man Atemstillstände während des Schlafens, die länger als zehn Sekunden dauern und öfter als fünfmal pro Stunde auftreten, Schlafapnoe-Syndrom. Atemstillstände von über zwei Minuten und bis zu 600-mal pro Nacht sind keine Seltenheit. Daraus entsteht eine Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff. Die Folgen: Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Leistungseinschränkung, Persönlichkeitsveränderung, Gereiztheit, Schwindelgefühl, Übergewicht, Depressionen, nächtliches Schwitzen, Albträume, Vergesslichkeit.

Außerdem führt der Sauerstoffmangel zu Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes. Das Unfallrisiko im Verkehr und am Arbeitsplatz nimmt zu. Risikofaktoren sind Alkohol, Rauchen, Übergewicht und auch Stress. Mit moderner Technik ist es möglich, Schlafapnoe zu diagnostizieren und zu therapieren.

Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu fünf Prozent der Erwachsenen von der Krankheit betroffen sind, – die damit genauso verbreitet ist wie Diabetes oder Depressionen. Bei den Formen der Schlafapnoe verschließt sich der obere Atemweg, sodass zu wenig oder gar kein Sauerstoff in die Lunge kommt, oder es kommt zu phasenhaft fehlenden Atemantrieb.

Anita Ruß von der Schweinfurter Selbsthilfegruppe sagt, dass durch Ermüdungen der Muskulatur ältere Menschen häufiger als jüngere betroffen sind. Die Krankheit tritt aber auch im Kindesalter auf. Die Maske, die die Betroffenen schlafen lässt und dafür sorgt, dass man morgens wieder fit ist, ist Gewohnheitssache, haben Anita Ruß und die anderen Mitglieder der Gruppe erfahren.

Der Selbsthilfegruppe gehören 40 Mitglieder an. Die Treffen finden alle zwei Monate statt. Am Anfang steht stets die Information. Referate gibt es über neue medizinische Erkenntnisse wie auch über Entwicklungen auf dem Gebiet der Medizintechnik. Treffpunkt ist in Schweinfurt die Sportgaststätte der TV Oberndorf in der Hermann-Gräf-Allee 1.

Kontakt: Anita Ruß, Siegendorf 26, 97516 Oberschwarzach, Tel. (09383) 14 75, Fax: (09383) 90 94 73 e-mail: a.russ65@gmx.de

 
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