
„Eingelaufener Brandmeldealarm im Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt“ – so lautete eine eigentlich alltägliche Einsatzmeldung für die Kräfte von Ständiger Wache und Freiwilliger Feuerwehr Schweinfurt, der Feuerwehr Schonungen und den Rettungsdienst, die den Auftakt für eine großangelegte Übung bedeuten sollte. Bereits auf Anfahrt der Fahrzeuge wurde die Meldung telefonisch auf ein vermeintliches Brandereignis korrigiert, was auch eine Erhöhung der Alarmstufe auf „B 5 – Brand Krankenhaus“ und somit die Verständigung weiterer Einsatzkräfte nach sich zog. Das teilt die Stadt Schweinfurt in einer Pressemitteilung mit, der auch die folgenden Infos entnommen sind.
Disco-Nebelmaschinen simulieren Brandrauch
Das gemeinsam mit den Brand- und Katastrophenschutzbeauftragten des Leopoldina-Krankenhauses und der Feuerwehr Schweinfurt geplante Übungsszenario sah vor, dass sich in einem Patientenzimmer auf der Chirurgischen Normalstation 31/32 ein Brand entwickelt hatte. Gemäß Belegungsplan des Krankenhauses musste von insgesamt 21 teilweise bettlägerigen Patientinnen und Patienten im betroffenen Bereich ausgegangen werden. Die Flure sowie weitere Patientenzimmer waren bei Eintreffen der Feuerwehr bereits komplett verraucht, was zur realistischen Übungsdarstellung durch Disco-Nebelmaschinen simuliert wurde.
„Die brandschutztechnischen Gegebenheiten eines Krankenhauses ermöglichen es in der Regel, dass durch interne Alarmierungssysteme verständigtes Stationspersonal Patientinnen und Patienten auf gleicher Ebene in benachbarte Bereiche verschiebt“, so Stadtbrandrat und Feuerwehreinsatzleiter Frank Limbach. Einsatzkräfte von Schnell-Einsatz-Gruppen des Rettungsdienstes unterstützen bei der innerhäuslichen Verlegung und bereiten sich auf mögliche Patientenverlegung in umliegende Krankenhäuser vor.
Erkenntnisse werden im Krankenhaus ausgewertet
Die primäre Aufgabe der Feuerwehr ist es in diesen Fällen, eine schnelle und zielgerichtete Brandbekämpfung zur Rettung weiterer Menschenleben durchzuführen. Hierfür wurden in der stattfindenden Übung schwerpunktmäßig die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte der Feuerwehr Schweinfurt eingesetzt. Trupps der ebenfalls alarmierten Schonunger Brandschützer kontrollierten weitere Zugangswege und darüber liegende Stationen auf eine Ausbreitung des Brandrauchs. Neben den bereits genannten Organisationen rückten gemäß Alarmierungsplanung auch Fachberater des Technischen Hilfswerks an.
Neben den direkten Lösch- und Rettungsmaßnahmen bestand ein Schwerpunkt der Übung auch darin, eine fachdienstübergreifende Abstimmung innerhalb der Einsatzleitung herbeizuführen. Hierzu errichteten die Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst mit ihren Einsatzleitwagen eine sogenannte „Wagenburg“, bei der sämtliche Informationen über gerettete Personen, eingesetzte Fahrzeuge und Kräfte sowie einer allgemeinen Entwicklung der Lage an einem Punkt zusammenlaufen und auf kurzem Dienstweg miteinander abgestimmt werden können. Für den gemeinsamen Informationsaustausch aller Beteiligten wurden auch die internen Vorgänge des Krankenhauses durch die Leitungsfunktionen geübt und kritisch hinterfragt. So galt es beispielsweise, Patienten in die eigene Notaufnahme zu verlegen, dort ärztlich zu sichten und eine Entscheidung über den weiteren Behandlungsweg zu treffen.
Zum Abschluss der Übung dankte der Geschäftsführer des Leopoldina-Krankenhauses, Jürgen Winter allen Einsatzkräften für die zur Verfügung gestellte Zeit. Er bekräftigte, dass die gewonnenen Erkenntnisse innerhalb des Krankenhauses ausgewertet und im Sinne der Patientinnen und Patienten sowie der Besucherinnen und Besucher in künftige bauliche und strategische Planungen einfließen werden.