Vom Goldfasan bis zur Felsentaube: Viele besondere Vogelarten gab es am Wochenende bei der Ziervogelschau im Vereinsheim der Haßfurter Kleintierzüchter zu sehen. Mit der Jubiläumsschau feierte der 1995 gegründete Verein zur Arterhaltung für Zier- und Wildgeflügel Franken sein 20-jähriges Bestehen.
„Die Schau findet immer erst im Januar statt“, begründet der Vereinsvorsitzende Erwin Ebert aus Donnersdorf, warum die Jubiläumsveranstaltung nicht schon im eigentlichen Jubiläumsjahr 2015 stattfand. Denn zu dieser Jahreszeit sei das Gefieder der Tiere am schönsten.
„Wer sich intensiv mit Tieren beschäftigt, findet darin Muße, Freude und Erfüllung – und wird mit den Belastungen des Alltags leichter fertig“, sagte der Donnersdorfer Bürgermeister Klaus Schenk in seinem Grußwort.
Er hatte die Schirmherrschaft der Jubiläumsschau übernommen, da Donnersdorf der Wohnort des Vereinsvorsitzenden Ebert und damit aktueller Vereinssitz ist. Schenk berichtete in seinem Grußwort, dass er selbst Hühner zur Selbstversorgung halte.
Besonders wichtig, so berichtete Vorsitzender Erwin Ebert, sei dem Verein für Zier- und Wildgeflügel (VZG) der Artenerhalt. Statt durch Kreuzungen neue Arten entstehen zu lassen, gehe es dem Verein besonders darum, dass alte Vogelarten weiter bestehen.
So zeigte er bei einem Rundgang über die Ausstellungsfläche unter anderem die Felsentauben, von denen alle in Europa vorkommenden Taubenarten abstammen. Auch das Bankivahuhn, aus dem alle heimischen Hühnerrassen hervorgehen, wird von Mitgliedern des Vereins erhalten, war jedoch nicht auf der Ausstellung zu sehen.
Oft sei es gar nicht so einfach, die Tiere entsprechend zu versorgen. Das Futter müsse für viele Arten speziell gemischt werden, Futterbestandteile müssen aus den jeweiligen Heimatländern der Vögel geliefert werden. Bei manchen Arten wurden für die Vogelschau Heizplatten unter den Käfigen angebracht: Die Tiere aus wärmeren Regionen würden einen kalten europäischen Winter nicht überstehen.
Insgesamt 89 Paare von mehr als 60 Vogelrassen gab es am Wochenende in Haßfurt zu sehen, darunter auch zehn verschiedene Fasanenarten. Die Mitglieder des Vereins kommen aus Ober-, Mittel- und Unterfranken. Auch die Aussteller bei der Jubiläumsschau in Haßfurt kamen aus allen drei Teilen Frankens. Dabei waren auch die Schwestern Michaela und Heike Huber, die gemeinsam das Zuchtbuch für Bayern führen. Wie viele andere Vereine haben auch die Tierzüchter Nachwuchsprobleme. „Viele junge Leute sind nicht mehr bereit, Verantwortung für Tiere zu übernehmen“, bedauerte Vorsitzender Ebert. Umso mehr hob er die Leistung der beiden Jungzüchter Marcel Sahlmüller und Kai Driesel hervor, die mit einigen Vögeln bei der Ausstellung vertreten waren.
Für den VZG Franken war es die 16. Ziergeflügelschau. Ausstellungsleiter Wilhelm Kuhn dankte den Preisrichtern und auch dem Kleintierzuchtverein Haßfurt, der den Züchtern seine Vereinsräume zur Verfügung gestellt hatte.