
Die im Jahr 2013 registrierten 6858 Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Schweinfurt sind der niedrigste Wert seit zehn Jahren.
2012 meldete die Kriminalstatistik für Stadt und Landkreis noch 7466 Straftaten. Diese neun Prozent weniger und sogar dreizehn Prozent weniger nur aufs Stadtgebiet bezogen – 5278 Straftaten im Jahr 2012 auf 4558 im Jahr 2013 – sind der größte Rückgang bei allen bayerischen Städten über 50 000 Einwohnern, erklärte der Chef der Schweinfurter Inspektion, Detlef Tolle, am Freitag.
Eine Erklärung für diese „erfreuliche Entwicklung“ hatte der Leitende Polizeidirektor allerdings nicht. Als einen Aspekt führte er den Abzug der Amerikaner an. Die Zahl der US-Soldaten habe sich bereits reduziert. Sie seien an Sachbeschädigungen und Körperverletzungen stets „gut, aber auch nicht überrepräsentiert beteiligt“ gewesen. Eine Rolle habe die verstärkte Polizeipräsenz bewirkt. Tolle hofft, dass der Trend anhält, man nicht 2014 feststellen muss, dass es „ein Ausreißer“ war.
Die Aufklärungsquote von 68,1 Prozent stabilisierte sich auf einem erneut hohen Niveau. Sie ist nun deckungsgleich mit dem Unterfranken-Schnitt, liegt über der Bayern-Quote (64,1 Prozent). Problem ist weiterhin die große Anzahl an Straftaten unter Alkoholeinfluss. Von den 3016 Tatverdächtigen in 2013 standen 584 unter Alkoholeinfluss. Das ist immerhin jeder Fünfte, meistens sind es Männer. Lediglich 65 Frauen begingen alkoholisiert eine Straftat. Der stellvertretende Inspektionsleiter Michael Libionka nannte den vielfach festgestellten extensiven Konsum eine „gesellschaftlich übergreifende Unverantwortlichkeit“. Gleichwohl: Auch hier gingen die Zahlen zurück, 2012 waren es noch 605 „Alkoholfälle“.
In allen Bereichen – vom Raub (48 auf 17) über Körperverletzung (1134 auf 974) bis zu Diebstählen insgesamt (2295 auf 2100) – gab es Rückgänge. Nur bei der Computerkriminalität nicht, die Zahl der Straftaten hat sich von 2012 auf 2103 sogar verdreifacht (56 auf 191) mit der logischen Folge, dass Betrug anstieg, von 1480 auf 1689.
Problem bleibt das Thema Wohnungseinbrüche. Die Festnahme von zwei Tätergruppen in Main-Rhön, eine davon in Schweinfurt, sorgte kurz für Ruhe. Aktuell sind Gruppen aber wieder aktiv. Die Polizei hält mit mehr Präsenz, weiterer Aufklärung und schneller Reaktion bei gemeldeten Beobachtungen dagegen. Tolle animiert die Bevölkerung, jede Auffälligkeit sofort mitzuteilen, wenn sie sich später auch als harmlos herausstellt.
Am Ende erinnerte die Inspektionsleitung wieder an einige „herausragenden Ereignisse“ im Jahr 2013. Genannt sei die filmreife Verfolgung zweier Juwelierdiebe über die Dächer der Innenstadt, die Gasexplosion in der Jägerstraße und die CO2-Vergiftung einer großen Zahl von Opfern bei einer Co-Kart-Veranstaltung in Oberwerrn.