Über Jahrhunderte hinweg markierte ein Kreuz die höchstgelegene Stelle von Grettstadt. Vielleicht hat sich in der vorchristlichen Zeit dort eine heidnisch-germanische Kultstätte befunden. Immer wieder musste ein neues Kreuz aufgestellt werden, wenn Wind und Wetter das Holz verwittert hatten. Laut Gemeindechronik wurde 1850 von Bildhauer Andreas Stössel aus Hainert im Auftrag der Gemeinde ein neues Kruzifix aus Eiche hergestellt. Der Kreuzstamm wurde 1872 und 1900 erneuert.
1931 schließlich wurde auch der Korpus wieder erneuert, diesmal von Bildhauer Franz Lieb aus Würzburg, und die Gemeinde sorgte wieder für einen neuen Kreuzstamm.
Während der Flurbereinigung in den 70er Jahren wurde das Kreuz von seinem bisherigen Standort entfernt und in südwestlicher Richtung dorfeinwärts versetzt ans Ende der Sonnenstraße.
Der Bildhauer Peter Emmert aus Elfershausen erhielt 1986 den Auftrag für einen neuen Christuskorpus aus Eiche, der durch Spenden von 18 Bürgern finanziert wurde. Dieses Kreuz erhielt im Mai 1987 seine Segnung durch Pfarrer Alois Landauer.
Um die Witterungseinflüsse zu verringern, bekam das Kreuz nun, wieder durch eine Spende ermöglicht, ein größeres kunstvolles Kupferdach und das Holz wurde von einer Fachfirma aufwändig konserviert.
Die Schrifttafel unter dem Korpus hat folgende Inschrift:„Siehe Sünder mich hier hangen/ O laufe nicht so schnell vorbei/Daran muß ich nehmen wahr/ Daß du mich nicht achtest/ Noch meine Leiden recht betrachtest./ Gehe Sünder nicht von hier/ Nimm dir Reu und Buße für/ Ich umfange mit Erbarmen/ Dich in meinen offnen Armen./ Vater unser, Gegrüßt seist/ Zu Ehren des bittern Leidens/ Christi.“