
Mit stehendem Applaus für die "Black Brothers" ging am Samstagabend die bunte Faschingssitzung in Alitzheim zu Ende. Der riesige Beifall galt den drei schwarz gekleideten Männern, die nach 36 Jahren ihren Hut nahmen und in den närrischen Ruhestand traten. Zuvor hatten Dieter Römmert, Stephan Kleinhenz und Erich Müller auf ihrem letzten Narrenritt gesanglich und schauspielerisch rund 250 Faschingsfreunde in der DJK-Halle begeistert.
Über fünf Stunden sorgten die fünf Kapitäne auf der Karnevalskommandobrücke zusammen mit ihren kleinen und großen Matrosen für Furore. Farbenfrohe Tänze und humorvolle Sketche wechselten im Viertelstundentakt. Der bunte Abend der DJK und des Frauenbunds Alitzheim begann mit dem Einzug der Leithammel Andreas Pickel und Simon Hofmann, flankiert von ihren Fünferratskolleginnen Elisabeth Klein, Laura Seidler und Irmtraud Pickel. Per Video-Zuschaltung wünschten Donald Trump, Elon Musk und Olaf Scholz "Alzem helau". Musk versprach den Bau einer neuen Mähdrescherfabrik in Alitzheim und Scholz einen Karton voller Bierduftbäumchen für die St. Martin-Straße, in der es zum Himmel stinke.
Zur ersten Zugabe des Abends wurden die Streetdancer der Kinder-Tanzgruppe, deren jüngste Tänzerin gerade einmal sieben Jahre alt war, begeistert aufgefordert. Im Hip-Hop-Rhythmus servierten die Kleinsten eine Faschingsouvertüre nach Maß. Einen abenteuerlichen Film mit vielen Hindernissen und Peinlichkeiten drehten Linus Kleinhenz, Benedikt Kleinhenz und Jonathan Stütz auf der Jagd nach dem Bären Bruno. Kein Wunder, dass am Ende der Jagdhund den "treffsicheren" Jägern auf dem Hochsitz aus Versehen zum Opfer fiel.

Ihr turnerisches und tänzerisches Können stellte die Voltigiergruppe aus Münsterschwarzach eindrucksvoll unter Bewies. Unter dem Motto "The greatest showman" servierten die jungen Frauen Akrobatik vom Feinsten. Im Kontrastprogramm fuhren die "Rollenden Dorfraketen" mit Rollatoren im Schneckentempo in die Narrenarena. Das sollte sich schnell ändern, denn bei Rock'n'Roll fetzten die älteren Damen in "atemberaubender" Geschwindigkeit über das Tanzparkett. Stäbchentanz in schierer Perfektion zeigten die Twirling Kids und die Twirling Dancers des FC Gerolzhofen.
Vom gefeierten Trainer zum Kritiker der Kommunalpolitik mutierte Kevin Wagner als Giovanni Trapattoni in Bütt. "Meister Bürger Schwab muss sein wie ein Leader, wie ein Kapitono, nicht immer müde", gab er die Marschrichtung für das letzte Amtsjahr des Gemeindeoberhaupts vor. "Dieser Meister Bürger spielen schwach wie Flasche leer", so sein Kommentar im gebrochenen Deutsch. "Was erlauben Schwab? Ich habe fertig", schloss der Imitator des ehemaligen Trainers des FC Bayern München seine Ansprache.
"Was ist los? Jetzt ist Party angesagt", sangen die Mädels der Alzemer Showtanzgruppe, die als adrette Nonnen begannen und als kunterbunte Disco-Girls ihren umjubelten Tanz beendeten. Bei der Prämierung der interessantesten Kappen des Abends setzte sich der versteckte Nikolaus knapp gegen Regenwolke, Haifisch und Konfetti durch. Für Lachen bis zum Abwinken sorgten sechs örtliche Komödianten mit ihrem Sketch "Künstliche Blödheit statt künstliche Intelligenz". In Alitzheim, dem Weltzentrum der Digitalisierung, haben sie einen Chip entwickelt, der nichts kann und nichts weiß. Die Software könne bei der Chefin des Hightech-Kommunikationsteams Lena Lamberty bestellt werden.
Einen bezaubernden Tanz lieferte das Männerballett ab, deren Akteure als hübsche Mexikanerinnen im Salsa-Schritt über die Bühne fegten. Bevor die Black Brothers ihre schwarzen Fräcke an den Nagel hängten, streiften sie humorvoll das Ortsgeschehen. Vom Baugebiet, bei dem die Bauherren graue Haare bekommen, flogen die süßen Engel über das Ortszentrum. Auch die himmlischen Botschafter mussten dort penetranten Gestank feststellen und verteilten Geruchsverhinderungsnasenklammern im Publikum. Die Frage nach dem möglichen Nachfolger des jetzigen Bürgermeisters 2026 beantworteten sie so: "Das könnte ein (S)starkes Problem werden." Ihr Abschiedssatz: "Die Bühne war unsere Welt."
Mitwirkende und Trainerinnen:
