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Rauhenebrach
Weltklimakonferenz: Potenziale von Wald und Holz besser nutzen
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 13.11.2021 02:26 Uhr

Der Verein Unser Steigerwald appelliert im Kampf gegen den Klimawandel die Potenziale von Wald und Holz stärker zu nutzen. „Wir begrüßen, dass auf dem Weltklimagipfel in Glasgow beschlossen wurde, die Zerstörung der Wälder zu stoppen“, so Oskar Ebert, stellvertretender Vorsitzender des Vereins in einer Pressemitteilung. „Die Abholzung der Regenwälder hat jedoch nichts mit der naturnahen und nachhaltigen Waldbewirtschaftung in Deutschland zu tun. In unseren bewirtschafteten Wäldern haben sich die Waldflächen in den vergangenen Jahren sogar vergrößert“, betont Ebert.

Besonders der Steigerwald mit dem seit Jahren praktizierten Trittsteinkonzept sei das beste Beispiel dafür, wie Waldartenvielfalt, Kohlenstoffbindung, Wasser- und Klimaschutz sowie andere Leistungen erhalten bleiben, obwohl ein Teil des Holzes gewonnen wird. Insofern entspricht die jetzige Nutzung des Steigerwaldes genau den Forderungen, die in Glasgow gestellt werden.

Aus Holz werden viele langlebige Gegenstände

Ebert beklagt, dass Umweltverbände häufig von Waldvernichtung sprechen, wenn eine reguläre Waldbewirtschaftung betrieben wird. „Das ist schlicht und ergreifend falsch und führt bei vielen Menschen zu der Vorstellung, dass nur ein nicht genutzter Wald den Klimaschutzzielen dient.“

Dabei ist das Gegenteil richtig: Eine nachhaltige Waldwirtschaft, bei der nicht mehr Holz genutzt wird als nachwächst, ist das naturnäheste Landnutzungskonzept überhaupt. Aus dem heimischen, natürlich nachwachsenden Rohstoff Holz werden viele langlebige Gegenstände des täglichen Lebens, wie Möbel, Fußböden oder Dachstühle in Familienbetrieben vor Ort hergestellt und können auch wieder recycelt werden.

Wichtige Bedeutung für Artenvielfalt und Klima

Dadurch werden CO2-intensive Baustoffe wie Beton, Stahl oder Plastik aus fossilen Quellen mit weiten Transportwegen dauerhaft vermieden. Unterstützung erhält der Verein Unser Steigerwald von Klimaforscher Professor Hans-Joachim Schellnhuber, der wegen der positiven Wirkungen auf das Klima für mehr Holzverwendung als wichtigen Baustein zur Erreichung der Klimaziele kämpft.

„Der Wald hat somit nicht nur eine wichtige Bedeutung für Artenvielfalt, Klima, Wasserhaushalt und den Bodenschutz. Er erbringt auch wertvolle Leistungen für die Menschen“, so Ebert. „Da Holz der einzige nachwachsende Rohstoff ist, müssen wir unsere Wälder weiter nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit bewirtschaften und sie so mit zukunftsträchtigen Baumarten umbauen, dass sie den Folgen des Klimawandels gewachsen sind“, erklärt Ebert. Nur so könne Holz sein Potential als Klimaschützer voll entfalten.

 
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  • robler11120708
    Ein alter Wald mit großen Bäumen nimmt entnimmt jährlich mehr CO2 als ein junges Pflänzchen;, ein Baum, der hunderte Jahre steht und hundert Jahre verwest und deren Reste im Boden noch hunderte Jahre als Humus weiterlebt, ist ein besserer CO2 Speicher als das langlebigste Haus: die durchschnittliche Lebensdauer von langlebigen Hölzern ist weniger als 70 Jahre (!); der Waldboden, der mit schweren Maschinen befahren wurde, was heute in der Holzernte Normalzustand ist, nimmt über viele Jahrzehnte fast kein Wasser mehr auf; diese Liste der positiven weiteren Wirkung von großen zusammenhängenden, naturbelassenen Wäldern ließe sich noch lange fortführen - aber wer bei Wald instinktiv nur an Holz denkt, dem werden keine Argumente schlüssig sein. Leider, auch wenn man sich "den Mund fransig redet".
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