
Eine Lärmschutzwand muss sein – das sehen alle Mitglieder des Schonunger Gemeinderats für das Neubaugebiet Röhn in Forst so. Über Höhe, Länge, Aussehen und andere Details herrscht aber keine klare, einheitliche Stimmung. Weil der benachbarte Landwirt am und in der bestehenden Maschinenhalle Tag und Nacht arbeiten darf, muss das Areal vor Lärm geschützt werden.
In allerersten Sitzungen hatte man groben Berechnungen folgend sogar einen neun Meter hohen Schutz diskutiert, inzwischen debattierten die Ratsmitglieder über ein Bauwerk von fünf oder sechs Metern. In Kombination mit "passiven Hilfsmitteln", wie teuren Schallschutzfenstern an den Häusern, könnte die Höhe des Zaunes vielleicht sogar auf drei Meter gesenkt werden. Planer Harald Werb legte dem Rat Berechnungen, Grafiken und Fotos vor. Jetzt soll er nochmals Kombi-Möglichkeiten berechnen, um die Mauer möglichst klein zu halten.
Anlieger tragen die Kosten
Die Kosten für den Wall müssen – das leitet sich aus dem Gesetz ab, die Anlieger stemmen. 300 000 Euro, so Planer Werb, könnte der Schutzzaun in größter Ausfertigung kosten. Für den neuen Planungs-Auftrag stimmten 14 der anwesenden 15 Ratsmitglieder, zuvor hatte das Gremium den Antrag für einen sechs Meter hohen Wall mit 9:6 Stimmen abgelehnt.
Das Geschäft der Spezial Maschinen Fabrik Schonungen läuft so gut, dass der Betrieb – dessen Kerngeschäft Kugelbearbeitungsmaschinen sind – expandieren will. Drei große Hallen sollen im Gewerbegebiet Tiefer Graben entstehen, die größte umfasst mehr als 1500 Quadratmeter Fläche, jede Halle wird zehn Meter hoch gebaut. Das steht so in der Bauvoranfrage, die zur Entscheidung vorlag. Das "Wunschgelände" liegt außerhalb des bisherigen Gewerbegebiets, ein neuer Bebauungsplan wäre deshalb notwendig. Sebastian Heurich, der Leiter des Bauamtes, hatte mit den Bauherrn bereits besprochen, dass diese Änderungskosten vom Bauträger übernommen werden, die Vorarbeiten sind bereits beauftragt. Ein deutliches Plus bei den Arbeitnehmerzahlen und das Einhalten sämtlicher Vorschriften (auch Lärmschutz) führte dazu, das sich die Ratsmitglieder für die Bauvoranfrage aussprachen.
Problem Hochwasser
Der Gemeinderat wird sich in einer Sondersitzung über mögliche Szenarien rund um Hochwasser-Katastrophen befassen. Der Vorschlag von André Merz fand die breite Zustimmung im Gremium. Er informierte über einen Vortrag, der ein Mehrfaches des Niederschlags von Ahrweiler als möglich betrachtet. Im Gemeindegebiet selbst, so Merz, wären drei Täler besonders gefährdet und dazu Gebäude wie das neue Seniorenzentrum an der Steinach. Bürgermeister Stefan Rottmann möchte vor einer eigenen Sitzung allerdings das Ergebnis des bereits beauftragten Hochwasser-Audits für die Allianz Oberland abwarten.
Zwei Drittel der Kosten trägt die Gemeinde bei Baumaßnahmen rund um die Kindergärten grundsätzlich. Darauf hatten sich in den vergangenen Jahren die gewählten Vertreter geeinigt. Deshalb erhält der Liberius Wagner Kindergarten nun rund 2500 Euro aus dem Gemeindesäckel für einen Sonnenschutz, den Ausbau auf vier Regelgruppen unterstützt die Gemeinde mit bis zu 25 000 Euro. Allerdings will Schonungen – das ein potentieller Käufer des Gebäudes ist – diese Fördersummen bei einem Eigentümerwechsel berücksichtigt wissen.