Die Stadt Schweinfurt bereitet sich auf weitere Flüchtlinge vor. Das schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen.
Die von der Regierung von Unterfranken im Auftrag des Freistaats Bayern betriebene Anker-Einrichtung in Geldersheim im Landkreis Schweinfurt stößt derzeit an ihre Kapazitätsgrenzen. Zur Aufrechterhaltung der Aufnahmefähigkeit ist eine Umverteilung der Flüchtlinge in dezentrale kommunale Unterkünfte dringend erforderlich. So wurden alle Kreisverwaltungsbehörden aufgefordert, nach Möglichkeit entsprechende Unterkunftsplätze zu schaffen und zur Verfügung zu stellen.
Die Stadt Schweinfurt wird daher ab 1. Januar das Gebäude 211 auf dem Gelände der ehemaligen Ledward-Kaserne an die Regierung von Unterfranken vermieten. Sie wird das Gebäude als Übergangswohnheim für bis zu 120 Personen nutzen. Als Übergangswohnheim dient das Gebäude zur Unterbringung sogenannter "humanitärer Aufnahmen", afghanischer Ortskräfte oder sogenannter Kontingentflüchtlinge, also Flüchtlingen, die außerhalb eines Asylverfahrens bereits über ein gesichertes Aufenthaltsrecht verfügen. Auch Spätaussiedler kommen vorübergehend in diesen Einrichtungen unter.
Das Gebäude 211 wird in Teilen zunächst noch für die Aufnahme der Flüchtlingen vorbereitet. Unter anderem bedarf es eines Schließsystems für die Türen, des Einbaus von Gemeinschaftsküchen, der Möblierung und ähnlichem. Ab wann die ersten Bewohner einziehen werden, ist daher derzeit noch nicht bekannt.
Im dem dann neu geschaffenen Übergangswohnheim werden voraussichtlich überwiegend Geflüchtete aus Afghanistan oder Syrien im Familienverbund wohnen. Dieser Personenkreis ist bereits anerkannt, muss kein Asylverfahren durchlaufen und hat deshalb bereits die Möglichkeit, eine Arbeit aufzunehmen, privaten Wohnraum zu suchen und besitzt die für die (soziale) Integration förderliche Bleibeperspektive.
Die Vermietung des Gebäudes an die Regierung von Unterfranken ist vorerst auf ein Jahr angelegt, eine Verlängerung des Nutzungszeitraumes ist aber grundsätzlich denkbar.
Die Stadt Schweinfurt werde "erneut ihren Beitrag leisten, um Familien, die alles verloren haben, ein Dach über dem Kopf zu bieten", wird Oberbürgermeister Sebastian Remelé zitiert. "Wir werden aber auch dafür Sorge tragen, zu beobachten, wie viel unsere Stadt leisten und bewältigen kann. Wir werden auch im kommenden Jahr nicht auf das Engagement ehrenamtlicher Kräfte verzichten können, weshalb ich mich schon heute bei all den freiwilligen Helfern für ihren Einsatz bedanke, der zu einem immer unschätzbarerem Wert wird."