Auch in diesem Jahr findet auf Initiative des örtlichen Gewerbevereins Gerolzhofen-aktiv wieder die Aktion "Weihnachtswunschbaum" statt. In den Foyers von Sparkasse und VR-Bank steht jeweils ein prächtig geschmückter Christbaum mit Wunschkugeln von Kindern aus dem Antonia-Werr-Zentrum und dem Erich-Kästner-Kinderdorf Oberschwarzach.
Jeder kann sich dort eine Weihnachtskugel mit einem entsprechenden Wunschkärtchen vom Baum nehmen, den Wunsch im Gegenwert von rund 25 Euro dem Kind erfüllen und somit an Weihnachten Kinderaugen erstrahlen lassen. In den Firmen von Gerolzhofen-aktiv, die sich an der Aktion beteiligen, gibt es beim Kauf des Geschenks gegen Vorlage des Wunschkärtchens einen Preisnachlass von zehn Prozent.
Abgabefrist am 16. Dezember
Nachdem man das Geschenk besorgt hat, kann man es unverpackt bis spätestens Donnerstag, 16. Dezember, in die Sparkasse oder in die VR-Bank zurückbringen. Dort wird es weihnachtlich verpackt und am 17. Dezember an das Antonia-Werr-Zentrum beziehungsweise Erich-Kästner-Kinderdorf überreicht. Die Geschenke liegen dann an Heiligabend für die Kinder in beiden Einrichtungen dort unterm Weihnachtsbaum.
Am Mittwochvormittag fand der offizielle Start der diesjährigen Aktion statt, zunächst in der Gerolzhöfer Geschäftsstelle der Sparkasse am Wunschbaum des Antonia-Werr-Zentrums. Elisabeth Orth von Gerolzhofen-aktiv sagte, Corona habe in diesem Jahr das Leben auf den Kopf gestellt. Die erheblichen Auswirkungen werde man vermutlich erst im kommenden Jahr zu spüren bekommen. Umso wichtiger seien jetzt kleine Geschenken, die mithelfen, die Sorgen zu ertragen.
"Negative Gedanken hinter sich lassen"
Auch Bürgermeister Thorsten Wozniak bedauerte, dass wegen Corona viele lieb gewonnene Angebote in der Advents- und Weihnachtszeit in Gerolzhofen entfallen müssen. Umso wichtiger sei es, dass wenigstens im Familien- und Freundeskreis Gespräche und Freude noch möglich seien. Und da sollte man auch an die Mädchen und Jungen in beiden Einrichtungen denken. "Schenken und beschenkt werden macht Freude", sagte Wozniak. Dies könne helfen, Glücksmomente zu erfahren und die negativen Gedanken hinter sich zu lassen.
Sparkassen-Filialleiter Andreas Eisenhauer sagte, es sei selbstverständlich gewesen, dass sich sein Haus auch in diesem Jahr wieder an dieser tollen Aktion beteilige. Neben den Kindern und Jugendlichen werde auch der örtliche Einzelhandel von der Aktion profitieren, wenn die Geschenke dort gekauft werden.
"Viele fühlen sich alleine gelassen"
Georg Repp vom Antonia-Werr-Zentrum berichtete, die Corona-Pandemie habe in der Einrichtung in St. Ludwig viel Aufregung verursacht. Das Betretungsverbot sei für die Mädchen und jungen Frauen ein harter Schlag, weil sie das Haus monatelang nicht verlassen dürfen und selbst der Kontakt zu anderen Gruppen innerhalb der Einrichtung eingeschränkt ist. "Viele fühlen sich alleine gelassen", sagte Repp. Umso schöner sei es dann, wenn sie an Weihnachten Geschenke bekommen als Zeichen dafür, dass jemand an sie denkt.
Anschließend fand die offizielle Eröffnung der Aktion auch im Foyer der VR-Bank statt. Die Wunschkugeln am dortigen Baum kommen dem Erich-Kästner-Kinderdorf in Oberschwarzach zugute. Bankdirektor Klaus Henneberger bezeichnete die Aktion als eine "super Idee", die sich inzwischen etabliert habe. "Die Wunschkugeln werden wahrscheinlich in wenigen Tagen vergriffen sein." Henneberger gab zudem bekannt, dass die VR-Bank zusätzlich noch eine Spende von 1000 Euro an das Kinderdorf übergeben wird.
Eva-Maria Hoffart vom Kinderdorf bedankte sich für "diese lieb gewonnene Tradition" des Wunschbaums. Die Kinder würden sich schon sehr auf die Geschenke freuen und sie an Heiligabend dann ganz andächtig auspacken. Gerade in diesem Jahr mit Corona sei die Aktion besonders wichtig. "Unser Dank geht an alle, die sich beteiligen und an andere denken, um ihnen Freude zu schenken."