
Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und leichtem Nieselregen war das WeihnachtsSammelsurium am Sonntag in Gerolzhofen für Aussteller und Besucher kein Zuckerschlecken.
Trotz widriger Witterungsverhältnisse war der Voradventsbasar im Spitalgarten in Gerolzhofen willkommener Treffpunkt für Jung und Alt. Mehrere hundert Gäste bummelten bis in die späten Abendstunden zwischen den weihnachtlich geschmückten Ständen hindurch und genossen Glühwein, Punsch und Bratwurst.
Im Mittelpunkt des "etwas anderen Weihnachtsmarktes", der seine zweite Auflage erfuhr, standen handgemachte Sachen, Nachhaltigkeit, Fairtrade sowie Re- und Upcycling. Langweilig wurde es den Besuchern auf ihrer vorweihnachtlichen Einkaufstour nicht, denn das Angebot an Handwerkskunst, außergewöhnlicher Weihnachtsdekoration und Sachen aus zweiter Hand war groß.

Die Nachbarschaftshilfe Gerolzhofen
So bot die Nachbarschaftshilfe Gerolzhofen im Erdgeschoss des Bürgerspitals gespendete Secondhand-Ware an. Für den guten Zweck hatten viele Gerolzhöfer meist ausgediente Gegenstände bei der Tourist-Information abgegeben, für die Nachbarschaftshilfe-Koordinatorin Edith Kimmel zusammen mit ihren Wegbegleitern nun Käuferinnen und Käufer suchten. Das Interesse an dem kleinen Sachspenden-Flohmarkt war riesig.
Zum Verwendungszweck der Einnahmen sagte Kimmel: "2024 wollen wir eine Elektro-Rikscha zur Beförderung von Senioren anschaffen." Bereits am Samstag waren vier Helferinnen und Helfer der Nachbarschaftshilfe beim Aufbau der Stände im Einsatz. Am Sonntag packten weitere sieben Nachbarschaftshelfer mit an. "Wir sind ein super Team", lobte Kimmel ihre Mitstreiter. Vor zehn Jahren wurde die Nachbarschaftshilfe gegründet, um ältere und kranke Menschen sowie bedürftige Familien und Jugendlichen zu unterstützen.
Die Nachbarschaftshilfe war nicht die einzige aktive Gruppierung vor Ort. Die Pfadfinder grillten fränkische Bratwürste, der Eine-Welt-Laden servierte heiße Suppe mit fair gehandelten Zutaten, Kaffee und Kuchen. Die Mannschaft der Tourist-Information verwöhnte die Basarteilnehmer mit heißen Getränken und Softdrinks.
Gebastelte Sachen aus dem Frankenwinheimer Kindergarten
Die gebastelten Sachen aus dem Frankenwinheimer Kindergarten fanden reißenden Absatz. Wer Außergewöhnliches für die Festtage suchte, wurde an den Ständen fündig. Die Vielfalt war groß, Selbstgestricktes und Selbstgehäkeltes gab es en Masse.
Die Leiterin der Tourist-Information, Beate Glotzmann, war begeistert: "Wir haben tolle Aussteller mit Dingen, die ein zweites Leben bekommen haben, und viele Besucher." Sie dankte Anja Burzynski für das Bastelangebot und Suchspiel für Kinder in der Stadtbibliothek. Im Spitalgarten sorgten Girlanden, die früher beim klassischen Adventsmarkt die Buden schmückten, für eine adventliche Atmosphäre. "Das sieht einfach toll aus", schwärmte Glotzmann.

Warum nicht am ersten Adventssonntag? Diese Frage beantwortete die Tourismuschefin so: "Es ist ein etwas anderer Weihnachtmarkt. Dabei geht es um Fairtrade, Nachhaltigkeit, Re- und Upcycling. Deshalb das Wochenende vor dem ersten Advent."
Ihr Mitarbeiter Andreas Leubner hatte den Basar organisiert. Er freute sich über einen "tollen Erfolg, strahlende Kinderaugen und ein sehr entschleunigendes Erlebnis, das in der Welt der vielen kommerziellen Weihnachtsmärkte eher zu den seltenen gehört".
Eingepackt in musikalische Darbietungen von Swing-Pack und KaRo eröffneten Bürgermeister Thorsten Wozniak und Weihnachtsengel Aliya Reichert das Sammelsurium. Wegen Corona spät verabschiedet wurde der ehemalige Gerolzhöfer Weihnachtsengel Michelle Beisler (2015 bis 2019).