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Schweinfurt
Weihnachtsfeier für Alleinstehende und Bedürftige: Zusammen ist man am Heiligabend weniger alleine
Auf dem Programm der Weihnachtsfeier für Alleinstehende und Bedürftige in der Stadthalle stand auch klassisches Ballett, hier ein Auszug aus 'Dornröschen'.
Foto: Patty Varasano | Auf dem Programm der Weihnachtsfeier für Alleinstehende und Bedürftige in der Stadthalle stand auch klassisches Ballett, hier ein Auszug aus "Dornröschen".
Daniela Schneider
 |  aktualisiert: 01.01.2025 02:30 Uhr

Es weihnachtet in der Stadthalle: Die langen Tafeln sind schön dekoriert, auf der Bühne leuchten Weihnachtssterne im Tannengrün, und am Weihnachtsbaum glänzen viele rote Kugeln. Die nachmittägliche Weihnachtsfeier der Stadt Schweinfurt für Alleinstehende und Bedürftige an Heiligabend hat eine lange Tradition.

Etwa 200 Gäste sind diesmal der Einladung gefolgt. Viele kommen seit Jahren und genießen das besinnliche, festliche und feierliche Ambiente in der Stadthalle, wie es der Schweinfurter Stefan Markert beschreibt. Der Rentner besucht die Veranstaltung, die kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges für Kriegswitwen und Waisen ins Leben gerufen wurde, seit gut zehn Jahren, wie er munter erzählt. Man kennt sich schon und trifft immer wieder auf Bekannte. "Das ist schön", stellt er mit einem Schmunzeln fest.

Zahlreiche Menschen besuchen an Heiligabend die Weihnachtsfeier für Alleinstehende und Bedürftige in der Stadthalle in Schweinfurt.
Foto: Patty Varasano | Zahlreiche Menschen besuchen an Heiligabend die Weihnachtsfeier für Alleinstehende und Bedürftige in der Stadthalle in Schweinfurt.

Ein paar Tische weiter sitzt die gebürtige Magdeburgerin Kristina Ochsler, die schon lange in Schweinfurt lebt. Sie besucht die sogenannte Sozialweihnacht seit 20 Jahren und freut sich nun auf ein paar gesellige Momente und auf Oberbürgermeister Sebastian Remelé, der nicht nur eine Rede hält, sondern gemeinsam mit einigen Stadtratskolleginnen und -kollegen und der Landtagsabgeordneten Martina Gießübel die Alleinstehenden mit Kaffee versorgt. Hinter den Kulissen agieren dazu viele weitere Helferinnen und Helfer verschiedener Wohlfahrtsverbände unter der Ägide des Städtischen Sozialreferats – alle Jahre wieder ein schönes Zeichen für gelebte Solidarität und Bürgersinn.

Oberbürgermeister 
Sebastian Remelé schenkte Kaffee aus und setzte sich auch mal zu den Gästen an den Tisch.
Foto: Patty Varasano | Oberbürgermeister Sebastian Remelé schenkte Kaffee aus und setzte sich auch mal zu den Gästen an den Tisch.

Viele der Anwesenden sind völlig alleine, wie Kristina Ochslers Tischnachbarin; die unterhaltsame Weihnachtsfeier mit einem liebevoll gestalteten Rahmenprogramm und vielen schönen Momenten für Auge und Ohr ist für sie alljährlich der Höhepunkt der Weihnachtszeit.

Den Auftakt machen auch diesmal wieder die feierlichen Klänge des Blechbläser-Ensembles rund um Stefan Pfister, die hoch oben von der Empore mit dem Musikstück "Joy to the World" schon mal auf das kommende Weihnachtsfest einstimmen.

Fotoserie

Oberbürgermeister Sebastian Remelé begrüßt die vielen Gäste und dankt noch einmal explizit den Engagierten, die diese Feier alljährlich möglich machen. Gleichzeitig warnt er in seiner Weihnachtsansprache, auch mit dem Blick auf den Anschlag von Magdeburg, vor stereotypen Meinungsbildungen und wirbt für Toleranz und Verständnis, für Frieden und die Botschaft des Weihnachtsfestes, die an diesem so speziellen Nachmittag von allen mit nach Hause genommen werden sollte - so der Rathauschef - in dem Wissen, dass, auch wenn man alleine ist, doch auf eins zu bauen ist: "Darauf, dass einer auf alle Fälle auf uns wartet und uns nicht alleine lässt".

Auch Dekan Oliver Bruckmann stellt die Botschaft des Weihnachtsfestes in den Mittelpunkt seiner besinnlichen Worte. Auch wenn wir in dem sicheren Glauben leben dürfen, dass Gott uns nie vergisst, ist es doch schön – so Bruckmanns Wunsch, "wenn auch wir niemanden vergessen und abschreiben".

Während die Blechbläser weiter für schöne akustische Impulse sorgten und Lea Backhaus eine warmherzige Fassung der Weihnachtsgeschichte präsentierte, sorgten die jungen Eleven der Dance Academy von Nathalina Maldonado mit verschiedenen Ballettdarbietungen von märchenhaft-klassischen bis hin zu lyrisch-modernen Choreografien für begeisterten Applaus. Nach einem stimmungsvollen, gemeinsam intonierten "Stille Nacht" ging es dann zum geselligen Teil über.

Bezirkstagspräsident Stefan Funk unterhält sich mit Besuchern.
Foto: Patty Varasano | Bezirkstagspräsident Stefan Funk unterhält sich mit Besuchern.

Der schöne Weihnachtsnachmittag ist für die Alleinstehenden und Bedürftigen jedes Jahr wieder ein schönes Geschenk, wie es eine Dame inbrünstig zum Abschluss feststellte. Getoppt wurde das noch durch die Geschenktüten der Stadt und eine weitere Überraschung vor der Tür: Da stand nämlich ein Bus der "Schweinfurter Tafel", die noch Tüten mit kulinarischen Leckerbissen für die kommenden Festtage gepackt hatte.

 
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