
Das Wegkreuz beim AKW Grafenrheinfeld hat der grüne MdL Paul Knoblach bei der alljährlichen Andacht zum Gedenken an die Opfer der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 als „Symbolort für Nachdenken, Erinnern, aber auch Protest und Widerstand“ bezeichnet. Pfarrer Heiko Kuschel erinnerte, dass die Andacht die letzte im Schatten der Kühltürme war. Sie sollen im August gesprengt werden.
Für die Bürgeraktion Umwelt-, Klima- und Lebensschutz – Bürgerinitiative gegen Atomanlage (BA-BI) als Veranstalter freute sich Peter Fuchs über die mit rund 50 Kernkraftgegnern erfreuliche Resonanz, die an den kritischen Liedbeiträgen von Johannes Wohlfahrt ihre helle Freude hatten. Dies geht aus einer Pressemitteilung der BA-BI hervor, der auch folgende Informationen entnommen sind.
Pfarrer Kuschel thematisierte den langen Kampf für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung. Auch wenn es angesichts der aktuellen Kriege und Katastrophen „an manchen Tagen schwer ist“, forderte Kuschel dazu auf, „den Mut nicht zu verlieren und weiterzukämpfen“. Wer hätte gedacht, dass Deutschland und Frankreich nach den Kriegen wieder zu Freunden werden und wir über 50 Prozent erneuerbare Energien haben. „Es lohnt sich, Hoffnung zu haben“, so Kuschel.
Auch Paul Knoblach machte keinen Hehl aus seiner Freude über das seit dem 15. April 2023 beendete Atomzeitalter. In Deutschland. Wegen der allerdings bleibenden Gefahren durch den Atommüll, der auch in Grafenrheinfeld in dafür nicht konzipierten Zwischenlagern liegt, sei es nötig, weiter an diesem Ort zusammenkommen, den die BA–BI zum Symbol gemacht hat.
Dass die Union den Rückwärtsgang einlegt und den Rückbau der letzten drei Meiler stoppen will, damit diese im Falle einer CDU/CSU-geführten Bundesregierung wieder in Betrieb genommen werden können, nannte Knoblach reine Heuchelei und ein Ablenkungsmanöver. Der MdL erinnerte, dass es eine Regierung aus Union und FDP war, die den Atomausstieg seinerzeit beschlossen habe.