
Zwölf Jahre lang stand Martin Dürrfuß an der Spitze der kleinen, aber feinen Feuerwehr in Schönaich. Jetzt übergab er den Staffelstab an seinen bisherigen Stellvertreter Andreas Heckel, dem neuerdings Andres Uri als zweiter Kommandant zur Seite steht. Damit wurde bei den Neuwahlen im gut gefüllten Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus traditionell der nächste Generationenwechsel zur Verjüngung der Feuerwehrführung vollzogen.
Martin Dürrfuß versprach, der Feuerwehr treu zu bleiben und den beiden Kommandanten tatkräftig unter die Arme zu greifen, wenn dies gewünscht werden sollte. „So wie es in Schönaich selbstverständlich ist“, betonte der von der Kommandobrücke abgetretene Feuerwehrmann.
Aufgabe der Wehren müsse es weiterhin sein, gerade unter den erfreulicherweise in der Marktgemeinde immer wieder zuziehenden jungen Familien neue Mitglieder zu werben, die sich der Feuerwehr anschließen, unterstrich Martin Dürrfuß bezogen auf die Gesamtgemeinde. Er überbrachte zugleich den Dank der Schönaicher an die Marktgemeinde für die Überlassung der Materialien, wenn es darum gehe, Arbeiten von Feuerwehr und Dorfbewohnern in Eigenleistung in der Ortschaft auszuführen.
Das in diesem Jahr anstehende Arbeitsspektrum reiche vom Streichen von Bänken, über die Renovierung der Pumpstation am Ortsausgang nach Breitbach neben dem bereits hergerichteten Waaghäuschen bis hin zum Einbau der neuen Küche und der Erneuerung der Treppe im Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus, um es weiter in Schuss zu halten.
Die neu gewählten Kommandanten Andreas Heckel (33) und Andreas Uri (28) übernehmen eine wohl geordnete und gut aufgestellte Truppe, aber auch eine gehörige Portion Verantwortung. 23 Erwachsene und Jugendliche sind in dem keine 100 Einwohner zählenden Ort bei der Feuerwehr aktiv und damit so viele, wie in vielen größeren Ortschaften nicht. Und sie sind mit viel Idealismus dabei. Egal ob es nun darum geht, sich in den Dienst der Feuerwehr oder bei den Veranstaltungen wie dem großen alljährlichen Sommernachtsfest in den der Dorfgemeinschaft zu stellen.
Im Rückblick auf sein letztes Amtsjahr als Kommandant stellte Martin Dürrfuß die stets gut besuchten Übungen, die Beteiligung an der Großübung auf dem Baumwipfelpfad zur Rettung der Menschen vom brennenden über 42 Meter hohen Turm, die Leistungsprüfung und die Teilnahme der Jugend am Wissenstest heraus.
Insgesamt wertete der scheidende Kommandant die vergangenen zwölf Jahre als „eine gute Zeit“. Insbesondere lobte er die gute Zusammenarbeit mit Wehr und Dorfgemeinschaft sowie den großen Zusammenhalt in der kleinen Ortschaft. In jedem Haushalt finde sich jemand, der ansprechbar sei, wenn Hilfe benötigt werde.
Bürgermeister Manfred Schötz überbrachte den Dank der Gemeinde und erläuterte bei dieser Gelegenheit der Versammlung seine Vorstellungen, wie auf längere Sicht die Zukunft der aktuell fünf Feuerwehren in der Marktgemeinde aussehen könnte (siehe eigener Artikel).
Kreisbrandinspektor Alexander Bönig (Unterspiesheim) ging im Beisein von Kreisbrandmeister Fabian Haubenreich (Lülsfeld) vor allem auf wesentliche Änderungen des neuen Feuerwehrgesetzes in Bayern ein, das demnächst in Kraft treten soll. Zu den Neuerungen zählt die Heraufsetzung der Altersgrenze für aktive Feuerwehrleute von 63 auf 65 Jahren. Außerdem besteht künftig die Option, einen dritten Kommandanten zu wählen. Bönig streifte ferner nochmals die Einführung des Digitalfunks für Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen im Jahr 2016.
Den Abschluss der Dienstversammlung bei der Schönaicher Feuerwehr bildete der Ausblick auf Faschingsabend, Ausflug, Maibaumaufstellung, Johannisfeuer, das beliebte Sommernachtsfest am 5. August, bei dem heuer die „Blauen Zipfel“ aufspielen, Kirchweih und die Silvesterfeier.