Um ein Zeichen für die Unterstützung erneuerbarer Energien zu setzen, hat die Gemeinde Wasserlosen im vergangenen Jahr ein Förderprogramm für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher aufgelegt. Das soll in diesem und auch im nächsten Jahr fortgeführt werden.
Für jeden angefangenen Kilowatt Peak (kWp) auf privaten Dächern schießt die Gemeinde 50 Euro zu, maximal aber 500 Euro. Batteriespeicher werden pauschal mit 250 Euro bezuschusst, erinnerte Bürgermeister Anton Gößmann in der Gemeinderatssitzung in Greßthal. Die Fördersumme ist auf 7000 Euro je Haushaltsjahr beschränkt.
Vergabe per Windhundprinzip
Für 2022 waren nur 4000 Euro im Topf, weil das Programm erst im Frühjahr verabschiedet worden war. Da lagen aber bereits 16 Bewerbungen vor, von denen sechs per Los die gemeindliche Zusage erhielten, so Gößmann. Für 2023 gibt es bereits sieben Anträge für PV-Anlagen mit Speicher. Grundsätzlich werden sie nach zeitlichem Eingang – Windhundprinzip – bewertet.
Das Förderprogramm mit 7000 Euro, das zunächst bis Ende dieses Jahres läuft, verlängerte der Gemeinderat nach intensiver Diskussion bis Ende 2024. Damit hätten die Menschen auch eine gewisse Planungssicherheit, meinte Gottfried Bindrim. Martin Heil plädierte für eine Förderung entweder aller Anträge oder keiner. Dr. Erwin Schmitt beantragte, wenn die 7000 Euro für dieses Jahr verbraucht sein würden, neu zu entscheiden und eventuell weiteres Geld nachzuschießen. Mit einem Patt acht zu acht Stimmen wurde dies aber abgelehnt.
Bürgermeister stellt geplante Investitionen vor
Um den Finanzbedarf der Gemeinde für das laufende Jahr abzuschätzen und eine ungefähre Richtung des Gemeindehaushalts zu kennen, erläuterte der Bürgermeister die geplanten Investitionen. Als größeren Posten nannte er mit einer halben Million Euro das Baugebiet Brebersdorf. Auch das Baugebiet Greßthal muss noch abfinanziert werden. An weiteren Ausgaben fallen unter anderem die Sanierung der Feuerwehrgerätehäuser Greßthal und Schwemmelsbach (80.000 Euro) an, der Kauf eines Feuerwehrautos (70.000 Euro), die Umgestaltung des Friedhofs Greßthal (218.000 Euro), Sanierungen an der Dr. Maria Probst-Halle (50.000 Euro), Spielplätze (42.000 Euro), der Kauf von Bauplätzen (60.000 Euro), Radwegebau (70.000 Euro), die Kanalbefahrung und -kataster Rütschenhausen (60.000 Euro) oder die Rekultivierung der Deponie Wülfershausen (27.000 Euro).
Warten auf den Bundes-Zuschuss
Vor allem aber schlage der Breitbandausbau in diesem Jahr mit rund 1,9 Millionen Euro zu Buche. Das sei laut Gößmann bereits die zweite Hälfte der Gesamtsumme für ein schnelleres Internet. Wann der Bundes-Zuschuss dafür – 1,7 Millionen Euro – zu erwarten ist, sei ungewiss. Daher wolle man aktuell keine großen Projekte angehen.
Als neues Vorhaben in der Liste, die in diesem Jahr angegangen werden sollen, nannte Gößmann noch eine PV-Anlage auf dem Bauhof (50.000 Euro), die Investitionen in den Notfallplan mit Einspeiseeinrichtungen und Notstromaggregaten (80.000 Euro) und die Herrichtung des Rathausplatzes (50.000 Euro). Alles in allem gebe es einen Finanzbedarf von circa 3,9 Millionen Euro.
Aus dem Verwaltungshaushalt können voraussichtlich etwa 800.000 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden, den Rücklagen werden etwa 750.000 Euro entnommen.