Die erste Erwähnung des Dorfes Schonungen findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1194. In der Kaiser Heinrich VI. (Regierungszeit von 1190 bis 1197) die Schenkung von Weinbergen im Ort durch Otto von Lobdeburg an die Domkirche von Bamberg bestätigt. Das war der Anlass während des gesamten Jahres 1994 für einen Veranstaltungsreigen unter dem Motto "800 Jahre Schonungen", in dem sich die Dorfgemeinschaft einbrachte. Festausschussvorsitzender war Dr. Michael Wahler, der jetzt in einem Vortrag die prägendsten Ereignisse der Dorfentwicklung in den letzten 25 Jahren vorstellen wird.
"Das Wesentlichste war die Sattler-Altlast und ihre Sanierung", meint Michael Wahler. Denn der 9. November 2000 sei ein "Schicksalstag für Schonungen" gewesen, da hier die Hiobsbotschaft bekannt wurde, dass auf dem Sattler-Gelände Giftstoffe wie Arsen und Blei aus Abfallprodukten früherer Farbenherstellung lagerten. Mit ein wenig Stolz blickt Wahler auf das Engagement der katholischen Kirchengemeinde zugunsten der von der Altlast betroffenen Bürger zurück. So war es die Kirchenstiftung, die mit einer namhaften Geldspende die sich damals bildende Solidargemeinschaft Umweltbewusster Bürger unterstützte, damit diese Rechtsanwaltskosten begleichen konnte.
In die Jahre davor fällt der Rathausneubau im Jahr 2000 und der Umbau des Alten Rathauses zur Gemeindebibliothek und Zentrum für kulturelle Veranstaltungen. Auch in den Jahren ab 2011, "als man schon wusste, wie es sich mit dem Sattler-Altlast-Gelände weiter entwickelt", seien mit der Realschule, später mit dem Bahnhaltepunkt, dem Gewerbegebiet Tiefer Graben und in diesem Jahr mit dem Seniorenzentrum wesentliche Schwerpunkte in der positiven Entwicklung des Dorfes vor den Toren Schweinfurts gesetzt worden.
Im Vortrag wird ein Rückblick auf die Feier des Dorfjubiläums nicht fehlen und sicher werden sich Besucher der Veranstaltung gerne daran erinnern. So fand bei der offiziellen Feier ein ökumenischer Gottesdienst mit Weihbischof Helmut Bauer und dem Oberkirchenrat Ernst Dietrich Bezzel und danach ein Festakt in der Alten Kirche statt. Am drauf folgenden Wochenende präsentierten die Bürger altes Handwerk in ihren Höfen. "Bei Einbruch der Dunkelheit wurde am Sonntagabend das Fest mit einem fulminanten Feuerwerk abgeschlossen", erinnert sich Michael Wahler. Wir hatten eine eigene Sendung im Bayerischen Rundfunk und auch das bekannte Zwölf-Uhr-Läuten kam an einem Sonntag aus Schonungen. Die Gäste aus der südfranzösischen Gemeinde Alban weilten hier und auf der Marienbrücke im Altort wurden Fränkische Rundtänze von Paaren in der Trachtenkleidung Frankens aufgeführt. Die von Michael Wahler während des Jahres angebotenen Fahrten zu den für die Geschichte Schonungens bedeutsamen Orten, Henneberg, Würzburg, München und Berlin wurden von der Bevölkerung gut angenommen. 1995 stifteten Bürger einen Gedenkstein für das Dorfjubiläum, der in der Hauptstraße neben der Konditorei Rohr aufgestellt wurde. "Als echter Zeitzeuge möchte ich auch die Ortsgeschichte in jüngster Zeit dokumentieren", so Michael Wahler. Deshalb hat er viele Ereignisse notiert, zu der auch teilweise Bildmaterial gestellt wird, an diesem Abend der Öffentlichkeit präsentiert. Zu diesen Vortrag lädt die Kulturbühne Alte Kirche e.V. Schonungen am Mittwoch, 25. September, um 19 Uhr ins Pfarrheim Schonungen ein.