In Oberndorf haben sich 80 Vertreterinnen der Kirchengemeinden im Dekanat zum 25. evangelischen Dekanatsfrauentag getroffen. Im neuen Gemeindehaus der Kreuzkirche bedankte sich Vorsitzende Brigitte Buhlheller (Bergrheinfeld) bei Dekan Oliver Bruckmann für seine Befürwortung, dass wieder Dekanatsfrauenbeauftragte für die Periode 2013 bis 2019 gewählt werden konnten. Buhlheller teilt sich das Amt mit Dagmar Probandt (Erlöserkirche Bad Kissingen). Ihre Stellvertreterinnen sind Barbara Hellmann und Cordula Selbmann, beide Schweinfurt-Christuskirche.
Dekan Bruckmann leitete zum Thema des Tages über: „Wie solidarisch ist unser wirtschaftliches Handeln? Was können wir zur weltweiten Gerechtigkeit beitragen? Wirklicher Friede hat auch damit zu tun, wie wir auf diesem Globus zusammenleben.“
Mittels eines Anspiels gaben die Dekanatsfrauenbeauftragten einen Input: „Dass es in dieser Welt Hunger gibt, ist eine Schande!“ Aus Neuendettelsau, vom Referat „Mission Interkulturell“ des Centrum Mission EineWelt, war Pfarrerin Ulrike Hansen gekommen. Ihr Vortrag mit dem Titel „Hauswirtschaft, Weiberwirtschaft, Weltwirtschaft“ befasste sich mit der Welternährung und der Nahrungsmittelproblematik.
Jeden Tag verhungern weltweit etwa 30 000 Kinder. „Hunger ist erblich“, da hungernde Frauen untergewichtige Kinder gebären, so Hansen. Der Anteil Afrikas am Welthandel betrage weniger als vier Prozent. Die Abholzung des Regenwaldes, einhergehend mit Bodenerosionen, führten weltweit zu Klimaveränderungen. Die Macht der Agrarkonzerne nehme zu; sie diktierten die Produzentenpreise. Und die Erträge, sie gelangten selten zu denen, die sie benötigen. In südlichen Ländern haben vor allem Frauen weniger Rechte und Einkommen. Sie sind bei Landkauf benachteiligt und haben nur bedingten Zugriff auf Kredite, so Pfarrerin Hansen. Sie forderte eine ethische und gemeinschaftsstiftende Qualität von Essen. „Wie wollen wir uns in Zukunft ernähren? Wie sieht zukunftsfähige Ernährung aus?“ Eine Zahl, die sie hoffen lässt: Immerhin machen fair gehandelte Produkte inzwischen einen Umsatz von 213 Millionen Euro aus.
Das Plenum brachte Gedanken zum Begriff „fairer Handel“ zu Papier. Sie wurden abschließend in einem Friedensgebet in der Kreuzkirche von Gemeindepfarrerin Christhild Grafe verlesen.