Gut 120 Bürgerinnen und Bürger waren ins Sportheim von Theilheim gekommen, wo Bürgermeister Christian Zeißner für die drei Ortsteile eine gemeinsame Bürgerversammlung abhielt. In einem ausführlichen Bericht gab Zeißner einen Überblick zur Finanzsituation der Gemeinde und zum aktuellen Stand von laufenden und geplanten Projekten. Ein großes Thema hatte die Bürgerschaft nicht, brachte aber einige Hinweise und Kritikpunkte vor.
2742 Einwohner zählt die Gemeinde aktuell. Waigolshausen als größter Ortsteil legte seit 2021 um 65 Personen auf jetzt 1496 zu. Die neuen Grundsteuerbescheide würden laut Zeißner Anfang 2025 an die Bürger raus gehen. Zu den vom Gemeinderat beschlossenen Erweiterungen von Kindergarten und Feuerwehrhaus in Waigolshausen gibt es noch keine konkreten Umsetzungspläne. Bei freien Platzkapazitäten könnten Eltern auch auf Kindergärten von Nachbargemeinden ausweichen, sagte Zeißner.
Mögliche Förderung für Sanierung der Alten Schule
Beim Windvorranggebiet WK 13 auf Hergolshäuser und Garstädter Gemarkung liefen aktuell Vertragsverhandlungen mit der Firma Prokon Regenerative Energien eG aus Itzehoe für die Projektierung eines Windparks. Weiter gehofft werden darf auf eine Sanierung der Alten Schule in Hergolshausen, die seit Jahren Thema ist. Laut Bürgermeister stehe auf Basis überarbeiteter Planungen jetzt eine Förderung von 500.000 Euro durch das ALE im Raum. Katja Lutz regte an, noch einmal mit den Nutzern zu reden. Die Sanierungskosten bei der Kirchenmauer in Hergolshausen werden jetzt auf 70.000 Euro geschätzt, nach anfangs 400.000 Euro. Auch hier sei ein Förderantrag gestellt worden, sagte Zeißner.
Aktuell laufe der Breitbandausbau über die Bayerische Gigabit-Richtlinie. Nach Abschluss der Arbeiten in Waigolshausen starte im März oder April der Ausbau in Theilheim. Jüngst eingegangen sei der Förderbescheid für einen noch leistungsfähigeren Breitbandausbau in der Gesamtgemeinde über das neue Bundesförderprogramm.
Wissen wollte Martin Wolf, ob der plakative Protest der Anwohner in der Oberen Straße in Hergolshausen zur Dauereinrichtung wird. Die Transparente befänden sich auf Privatgrund und zählen zur freien Meinungsäußerung, stellte der Bürgermeister fest. Die geplante Änderung bei der Ortsdurchfahrt im Rahmen der Dorferneuerung sei eine Mehrheitsentscheidung, gefalle aber nicht allen. Weiter gehe es trotzdem, demnächst mit einer Zustandsprüfung von Kanälen und Leitungen. Bis zur baulichen Umsetzung werde es noch einige Jahre dauern.
Kritik an Fällung von Eichen im Judenholz
Günther Wehner monierte, dass die Gemeinde nicht die kompletten Kosten der Toilettenerneuerung im Hergolshäuser Kindergarten übernommen habe sondern nur die Hälfte. Zeißner meinte in Richtung Kirche als Eigentümer, dass Eigentum auch verpflichte. Die Bereitstellung von Kindergartenplätzen sei zwar Pflichtaufgabe der Gemeinde, aber nicht wohnortgebunden.
Kritik äußerte Reinhold Keller an der Anlage von 25 Rückegassen im Schwanfelder Wald und am Einschlag von 500 zum Teil hundertjährigen Eichen im Judenholz im späten Frühjahr. Auch hätte der Einsatz von schwerem Geräte den Waldboden dauerhaft geschädigt. Wie der Bürgermeister erklärte, hätten die Eichen wegen dem Befall mit dem Eichenprachtkäfern, einem "aggressiven Schädling", schnell aus dem Wald geschafft werden müssen. Anders verhielte es sich mit den von Keller angesprochenen Totholz-Bäumen, die dem Naturschutz dienen und deren Verbleib im Wald sogar mit Fördergeldern unterstützt werde, so Zeißner.
Außerdem sprach Keller ein Starkregenereignis an, das 2022 zu einer Überschwemmung beim Theilheimer Kindergarten führte. Ursächlich sei die Kanalableitung vom Mendel-Rosenbaum- und Luisenweg. Laut Keller sei diese Siedlung seinerzeit mit einem großen Abwasserkanal auf einen kleiner dimensionierten im Altort angeschlossen worden. Der Bürgermeister sicherte eine Überprüfung zu.