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Schweinfurt
Warum der Kreis die Jugendsozialarbeit an Schulen aufstockt
Gerolzhofen hat hinter Werneck die zweitgrößte Mittelschule im Landkreis Schweinfurt. Mit all den Problemen, die ein so großes Haus mit sich bringt.
Weil der Bedarf das Angebot weit übersteigt, will der Landkreis Schweinfurt mehr Geld für die Jugendsozialarbeit an der Grund- und Mittelschule Gerolzhofen ausgeben. 
Foto: Norbert Vollmann | Weil der Bedarf das Angebot weit übersteigt, will der Landkreis Schweinfurt mehr Geld für die Jugendsozialarbeit an der Grund- und Mittelschule Gerolzhofen ausgeben. 
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:57 Uhr

350 Schüler hat die Mittelschule Gerolzhofen und ist damit hinter der MS Werneck die zweitgrößte im Landkreis. Entsprechend hoch ist auch der Bedarf an Jugendsozialarbeit. Seit 2013 gibt es das Angebot, ist ein Sozialpädagoge als Jugendsozialarbeiter vor Ort, hilft Jugendlichen bei Problemen, vermittelt, löst Konflikte.

Doch während er gleichzeitig mit einer viertel Stelle für die 315 Schüler an den drei Standorten der Grundschule Gerolzhofen zuständig ist, hat sich die Zahl der Einzelfallhilfen an der MS Gerolzhofen seit 2013 vervierfacht. Der Bedarf ist explodiert, die Stunden reichen hinten und vorne nicht mehr, will man die Qualität der Hilfe erhalten, sagt Udo Schmitt, Leiter des Amtes für Jugend und Familie am Landratsamt Schweinfurt.

Sein Vorschlag: jeweils eine viertel Stelle mehr für die Grundschulen und die Mittelschule Gerolzhofen. Was Mehrkosten von insgesamt rund 13 000 Euro bedeutet. Der Kreisausschuss ist diesem Vorschlag in seiner jüngsten Sitzung gefolgt. Das Gremium sah die Notwendigkeit, ebenso wie zuvor der Ausschuss für Jugend und Familie, der allerdings nur beratende Funktion hat.

Ebenso verstärken will der Landkreis die Jugendsozialarbeit am Berufsschulzentrum Alfons-Goppel, wo aktuell rund 500 Schüler von einer Fachkraft im Halbtagsjob betreut werden. Auch hier ist der Bedarf größer. Denn neben den Berufsschulklassen werden auch Schüler aus dem berufsvorbereitenden Jahr, den Klassen für Jugendliche, die die Schule abgebrochen haben, oder der Berufsintegrationsklasse betreut. 

Ab 2020 gibt es auch vom Freistaat mehr Fördergelder

Neu dazu kommt außerdem die Jugendsozialarbeit an den vier Berufsfachschulen. Ab dem kommenden Jahr fördert der Freistaat auch in diesen Einrichtungen die Jugendsozialarbeit; ebenso wie an Realschulen. Bisher galt dies nur für bestimmte Grund- und Mittelschulen. Unterm Strich will der Landkreis Schweinfurt die Jugendsozialarbeit am BSZ um eine 0,75 Stelle anheben. Mehrkosten: rund 30 000 Euro (der Landkreis ist hier Träger der Einrichtung).

Auch wenn der Freistaat bisher nicht die Jugendsozialarbeit an allen Schularten gefördert hat, im Landkreis Schweinfurt hat man trotzdem früh reagiert und investiert, so Jugendamtsleiter Schmitt. Aktuell gibt es die Jugendsozialarbeit an sechs Grund- und sieben Mittelschulen sowie an der Heide-Schule Schwebheim, am BSZ und an der Adolf-Kolping-Schule.

 
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