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RÖTHLEIN
Warum der Drache Kokosnuss heißt
Von unserer Mitarbeiterin Daniela Schneider
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:14 Uhr

Ingo Siegner ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Kinderbuchautoren und für Lesungen gar nicht so einfach zu bekommen. Doch pünktlich zum zehnjährigen Bestehen der Röthleiner Lesewoche, einer Kooperation zwischen Gemeindebibliothek und Grundschule, ist es dem Bibliotheksteam (Alexis Lender und Angelika Götz) gelungen, den Erfinder des bei Kindern so angesagten „Drachen Kokosnuss“ ins beschauliche Röthlein zu locken. Ein lesefördernder Glücksgriff, denn Siegners Lesungen sind erfreulich anders.

Der Hannoveraner ist ein Autodidakt mit Prinzipien und recherchiert sehr akribisch für seine Texte, die er selbst liebevoll illustriert. Seit 2002 hat er mehr als zwei Dutzend Bücher vom knuffigen Drachen Kokosnuss und seinen Freunden, Stachelschwein Mathilde und Freßdrache Oskar, veröffentlicht. Pro Jahr also zwei Bücher, die er nach Erscheinen im Frühjahr und Herbst auf Lesereisen vorstellt. Im Dezember kommt der erste Kinofilm in 3D heraus, auch daran hat Ingo Siegner beratend mitgearbeitet.

Eine Erfolgsgeschichte, die aus einem Zufall heraus entstanden ist, denn Siegner ist gelernter Bankkaufmann, studierte dann, bevor er als Betreuer bei Familienreisen aktiv wurde. Doch Geschichten hat er von jeher gerne erzählt, erst seinen jüngeren Geschwistern und dann dem eigenen Sohn. Das Kind einer Freundin wünschte sich vor vielen Jahren zum Geburtstag eine Drachengeschichte und so war der Drache Kokosnuss geboren. Der sollte Klaus-Dieter heißen, doch das war ihm nicht lustig genug.

Überhaupt legt der Kinderbuchautor viel Wert auf die Dramaturgie in seinen Geschichten, aber auch bei seinen Auftritten. Dort erzählt er fast mehr, als dass er liest. Die Kinder hat er damit ganz schnell auf seiner Seite, die sind hoch interessiert am künstlerischen Werdegang des 49-Jährigen und seiner Figur, dem putzigen Drachen.

Die erste halbe Stunde zeichnet Siegner, am Flipchart zeigt er die Entwicklung des kleinen Drachen vom ersten Buch bis hin zum knuffigen aktuellen Erscheinungsbild mit großen flugfähigen Flügeln, demonstriert wie man ein Drachengesicht grimmig zeichnet, ein Strandbild entsteht und bindet die Kinder dabei ganz unangestrengt in die Lesung mit ein. Nach einigen Bildern dann, die ihn am Schreibtisch zu Hause zeigen, liest er aus seinem neusten Werk von der Reise des Trios zum Nordpol auf Wunsch von Alexis Lender einige Sequenzen vor, die, er wie er grinsend betont, sonst nicht vorliest, weil ein bisschen viel „Gepupse“ darin vorkommt. Die Kinder stört es nicht, die biegen sich vor Lachen und bekommen zum Abschluss vom berühmten Kinderbuchautor bescheinigt: „Ihr wart ein lustiges Publikum und habt super zugehört.“ Von einem, der etwa 130 Lesungen im Jahr absolviert, ein tolles Lob. Neben Siegner bot die Jubiläumslesewoche weitere spannende Aktionen rund ums Buch für die Grundschüler, darunter Harald Kiesel, Autor von „Willi wills wissen“, Ali Büttner mit seinem Korbtheater, sowie Lesungen und Basteleien vom Bibliotheksduo Lender und Götz.

 
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