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GRAFENRHEINFELD
Walter Werner: Ein Leben lang für den Gesang
Singen macht glücklich, das Foto zeigt von links Marga Werner, Chorleiter Roland Kolb, Irmtraud Thüring, Walter Werner, Emily Braun, Vorstand Fridolin Weth, Ulrike Then und Paul Kolb vom Schweinfurter Sängerkreis.
Foto: Daniela Schneider | Singen macht glücklich, das Foto zeigt von links Marga Werner, Chorleiter Roland Kolb, Irmtraud Thüring, Walter Werner, Emily Braun, Vorstand Fridolin Weth, Ulrike Then und Paul Kolb vom Schweinfurter Sängerkreis.
Daniela Schneider
 |  aktualisiert: 02.04.2019 11:22 Uhr

In der Welt ist man sich einig: Singen hält jung und gesund, macht fröhlich und öffnet die Herzen. Walter Werner ist dafür in Grafenrheinfeld das beste Beispiel.

Seit 70 Jahren singt er voller Freude im örtlichen Gesangverein, ist da verlässliche Stütze und fröhlicher klanglicher Botschafter, nicht nur im Heimatort, sondern auch bei den vielen, vermutlich hunderten von Auftritten, die der Gesangverein in all den Jahren in der Region absolviert hat. Mit 17 ist er 1948 als junger Sänger dem damaligen Männerchor beigetreten, auf intensives Zureden des Vaters, der selbst dort aktiv war, wie sich Walter Werner heute erinnert.

Zum hohen Jubiläum hat sich sein Gesangverein etwas einfallen lassen: Traditionell findet die letzte Singstunde vor der Sommerpause wechselweise in den Gärten der Mitglieder statt, doch zur Jubiläumsfeier ist man diesmal im Proberaum der Amtsvogtei geblieben. Dort, in der heutigen Gastwirtschaft, fanden vor 70 Jahren die Singstunden statt, anschließend viele Jahre im Pfarrheim. Mittlerweile ist der Gesangverein fast wieder zu seinen Wurzeln zurückgekehrt, die Proben werden nämlich seit dem Neubau des Pfarrheims im Nebengebäude der Amtsvogtei abgehalten, inzwischen ist allerdings aus dem reinen Männerchor ein gemischter Chor geworden, der seit den 1980er Jahren mit Klangvielfalt und Traditionsbewusstsein begeistert.

Keine einzige Singstunde geschwänzt

In dieser Zeit, wie es der Vorsitzende des Gesangvereins, Fridolin Weth, zur offiziellen Ehrung verkündete, hat Walter Werner keine Singstunde geschwänzt, schon dafür gebühre ihm eine goldene Ehrennadel. Zum Ende des Abends ist der 87-Jährige mit drei Nadeln verdient hochdekoriert, denn zur vereinsinternen Nadel gesellen sich noch die goldenen Ehrennadeln vom Fränkischen Sängerbund und dem Deutschen Chorverband, die der Vorsitzende des Sängerkreises Schweinfurt, Paul Kolb, dem Jubilar ans Revers heftet und dazu Urkunden überreichte. Die vom Deutschen Chorverband hat übrigens das ehemalige Staatsoberhaupt Christian Wulff unterschrieben, der seit Februar die Organisation als neuer Präsident leitet.

Zur Feier des Tages durfte sich der Jubilar natürlich etwas wünschen und so kredenzten ihm klanglich seine Chorkolleginnen und Chorkollegen erst das „Ave Maria der Berge“ und dann noch „Im Weinparadies“, zwei Lieder fürs Gemüt, die in schöner Tradition stehen für die Werte, die im Grafenrheinfelder Chor gelebt werden. Dazu wurden im Rahmen der Feierlichkeiten mit Irmtraud Thüring und Ulrike Then zwei weitere Jubilare für zehn Jahre aktives Singen im Chor mit der Bronzenadel des Fränkischen Sängerbundes ausgezeichnet.

Ein Ständchen und ein Dank für 60 gemeinsame Jahre

Im Gegenzug hatte Walter Werner auch eine Überraschung parat, ist doch Enkelin Emily Braun seit einigen Jahren singtechnisch in seine Fußstapfen getreten und schenkte ihrem Opa und „größtem Fan“ mit toller Stimme gemeinsam mit Bastian Ziegler am Klavier mit der deutschen Version von „Amazing Grace“ und dem „Gold der Sterne“ sehr emotionale Momente. Auch der langjährige Chorleiter Roland Kolb, mit kleineren Unterbrechungen seit 1959 an der Chorspitze, hatte für „seinen Walter“ schöne Worte für die fast 60 gemeinsamen Jahren.

Denn nicht nur im Gesangverein, sondern auch darüber hinaus hatte der immer ein offenes Ohr und vor allen Dingen auch ein offenes Haus für seine Sängerfreunde, wie Ehefrau Marga lachend bestätigte. Denn wohl nach mancher Singstunde wurde das Werner‘sche Haus noch Anlaufstelle für einen gemütlichen Ausklang.

Bevor es dann zum gemütlichen Teil überging, wünschten sich abschließend alle Chormitglieder, dass die Stimme des lieben Chorfreundes, der übrigens auch ähnlich lange und aktiv im Grafenrheinfelder Sportkegelclub Doppelturm „Alle Neune“ schiebt, noch ganz lange mitmacht.

 
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