Eine "moderate Anpassung" der Gebühren beim Freizeitzentrum war im Oktober 2021 schon einmal Thema im Gemeinderat. Anlass war, dass die Hallengebühren seit 2007 nicht mehr erhöht wurden. Wegen vieler Änderungs- und Konkretisierungswünsche aus den Reihen des Gremiums wurde eine Entscheidung über die von der Verwaltung vorgeschlagenen Varianten aber zurückgestellt.
Zwischenzeitlich wurde das Thema mehrmals nichtöffentlich beraten und auch mit den Vereinsvorsitzenden besprochen, wie Bürgermeister Christian Zeißner in der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtete. Darauf aufbauend legte die Verwaltung jetzt eine überarbeitete Fassung der Hallengebührenordnung nebst Nebenkostenregelung vor, die vom Gemeinderat einstimmig abgesegnet wurde. Mit 15 bis 30 Prozent seien die Preiserhöhungen wie beabsichtigt moderat ausgefallen, hob der Bürgermeister hervor. Sie betreffen auch die Kegelbahn, den Jugendraum und den Außenbereich.
Für viele Veranstaltungen bleibt die Miete der Halle kostenfrei
Im Zuge der Neuregelung sei die Gebührenordnung insgesamt neu strukturiert und gegliedert worden, erklärte Kämmerer Klaus Bärtl. Auch neue Bestandteile fanden Eingang, wie etwa Mietpreise für gewerbliche Veranstaltungen. Mietkostenfrei bleibt für gemeindliche Vereine weiterhin jährlich eine Veranstaltung, die ohne Eintrittsgelder erfolgt und einen sozialen, kulturellen oder kirchlichen Charakter hat. Komplett kostenfrei bleiben Ferienspaß, der Florianstag der Feuerwehr, Wahlen, Vhs sowie das Turnen der Kindergartenkinder. Die Satzung tritt im April in Kraft und wird in voller Länge im Nachrichtenblatt der Gemeinde veröffentlicht.
Erfreuliche Zahlen konnte Kämmerer Klaus Bärtl bei der Vorstellung der Jahresrechnung 2022 präsentieren. So konnten beim Verwaltungshaushalt insbesondere durch Steigerungen bei der Gewerbesteuer und der Einkommensteuerbeteiligung im Ergebnis Mehreinnahmen von 280.000 Euro erzielt werden. Außerdem fielen 359.000 Euro weniger Ausgaben an als erwartet. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt stieg damit von geplanten 230.000 auf 869.000 Euro.
Pro-Kopf-Verschuldung von 462 Euro in Waigolshausen
Die Gesamtrücklagen legten laut Kämmerer um über zwei Millionen auf 2,47 Millionen Euro an, was insbesondere darin begründet ist, dass einige für 2022 geplante Vorhaben etwa im Bereich der Dorferneuerung Hergolshausen oder Straßenbauarbeiten in Theilheim bislang noch nicht begonnen wurden. Der Schuldenstand lag Ende 2022 bei 1,42 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 462 Euro entspricht.
Grundsätzlich zugestimmt hatte der Gemeinderat im Februar bereits Anbauten beim Waigolshäuser Kindergarten und beim Feuerwehrhaus. In nichtöffentlicher Sitzung hat der Gemeinderat zwischenzeitlich beschlossen, dass diese Anbauten in Massivbauweise erfolgen sollen, gab Bürgermeister Christian Zeißner bekannt. Außerdem habe der Gemeinderat entschieden, dass der Getränkeverkauf im Freizeitzentrum beibehalten wird, die Preise aber angepasst werden.
Unwetter: Wer zahlt den Feuerwehreinsatz im Sportheim der DJK Hergolshausen?
Unter Wasser gestanden hatte nach einem Umwetter im Sommer 2021 der Keller im Sportheim der DJK Hergolshausen. Für die daraufhin erfolgte technische Hilfeleistung der Feuerwehr Hergolshausen stellte die Gemeinde eine Kostenrechnung in Höhe von 546,24 Euro auf, wofür die DJK jetzt einen Antrag auf vollständigen Kostenerlass stellte. Laut Bürgermeister müsse der Kostenbescheid aufgrund der Satzung erlassen werden. Im Gegenzug sollte der DJK aber zum Ausgleich ein außerordentlicher Zuschuss in gleicher Höhe gewährt werden. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für dieses Vorgehen aus.
Bekannt gab der Bürgermeister, dass die erst Anfang Dezember beschlossene Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Lampen vom Bauhof in allen drei Ortsteilen bereits umgesetzt wurde. Die große Stromeinsparung werde die Gemeinde auch finanziell entlasten.
Tempo-30-Initiative und bayerischer Streuobstpakt: Waigolshausen prüft
Außerdem informierte der Bürgermeister, dass die Alte Schule in Hergolshausen wegen eines Wasserschadens aktuell gesperrt ist. Die Ursache der großflächigen Durchfeuchtung liege vermutlich bei der Abflussleitung von der Obergeschoss- zur Untergeschossküche. Ein Gutachter werde sich in den nächsten Tagen die Sache anschauen.
Mit Verweis auf Zeitungsberichte zur Tempo-30-Initiative der Kommunen und den bayerischen Streuobstpakt wollte Ursula Keller wissen, ob das auch für Waigolshausen infrage komme. Bürgermeister Zeißner sicherte eine Prüfung zu.