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Waigolshausen
Waigolshausen: Gemeinsamer Schulbesuch aller Grundschüler als größtes Ziel
Zukunftspläne: Der Schulverband Werneck möchte mittelfristig die Grundschulstandorte Eßleben und Waigolshausen aufgeben und die zunehmenden Platzprobleme mit einem großen Erweiterungsbau bei der Schleeriether Grundschule (im Bild) lösen.
Foto: Gerald Gerstner | Zukunftspläne: Der Schulverband Werneck möchte mittelfristig die Grundschulstandorte Eßleben und Waigolshausen aufgeben und die zunehmenden Platzprobleme mit einem großen Erweiterungsbau bei der Schleeriether ...
Gerald Gerstner
 |  aktualisiert: 10.08.2023 03:25 Uhr

Großes Thema bei der jüngsten Gemeinderatssitzung war die Grundschulsituation in der Gemeinde Waigolshausen. Geprägt ist diese durch die seit Jahrzehnten bestehende Besonderheit, dass die Kinder aus den Gemeindeteilen Hergolshausen und Theilheim zum Schulverband Schwanfeld gehören, während Waigolshausen beim Schulverband Werneck ist und noch ein eigenes Grundschulhaus im Ort hat.

In der Vergangenheit wurde wiederholt über einen gemeinsamen Grundschulbesuch aller Gemeindekinder nachgedacht und im März 2019 schließlich mit großer Mehrheit des Gemeinderates ein Antrag auf Änderung des Schulsprengels bei der Regierung von Unterfranken gestellt. Einen Austritt aus dem Schulverband Schwanfeld lehnte die dortige Schulverbandsversammlung aber im Juni 2020 ab.

Laut Waigolshausens Bürgermeister Christian Zeißner werde jetzt noch beim Schulverband Werneck offiziell ein Antrag auf Änderung des Schulsprengels gestellt. Größtes Ziel, für das gekämpft werden müsse, sei die gemeinsame Beschulung, egal ob in Werneck oder Schwanfeld, sagte Wolfgang Strobel. Ebenso sahen das seine Gemeinderatskollegen.

Sprengel muss geändert werden

Vorgespräche lassen allerdings vermuten, dass es seitens des Wernecker Schulverbandes wohl keine Zustimmung zu einem Wechsel geben wird, sagte Zeißner. Laut Regierung müssten bei einer Sprengeländerung aber die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt werden. Im Gemeinderat herrschte dagegen die Meinung vor, dass die Regierung als Herr des Verfahrens die Entscheidung treffen könne. Auf jeden Fall wolle man einen schriftlichen Bescheid, der auch widerspruchsfähig ist. Vorgeschlagen wurde außerdem, beim Schulverband Schwanfeld bezüglich eines Austritts noch einmal nachzufragen, da steigende Schülerzahlen die Situation verändert hätten.

Drängend wird die Sprengeländerung aus Sicht der Gemeinde, weil in beiden Schulverbänden große Baumaßnahmen erforderlich werden. Zum einen steht eine Generalsanierung der Schwanfelder Grundschule an, die 2019 auf elf Millionen Euro taxiert wurde. Einer entsprechenden "Absichtserklärung" der Schwanfelder Schulverbandsversammlung verweigerte der Waigolshäuser Gemeinderat seinerzeit allerdings die Zustimmung und brachte stattdessen den Antrag auf Schulsprengeländerung auf den Weg.

Dass auch in Werneck wegen kontinuierlich steigender Schülerzahlen und dem künftigen Bedarf an Ganztagsbetreuungsplätzen große bauliche Weichenstellungen im Grundschulbereich erfolgen müssen, unterbreitete Wernecks Bürgermeister Sebastian Hauck, seines Zeichens auch Vorsitzender des Baltasar-Neumann-Schulverbands Werneck, dem Gemeinderat. Als Zukunftslösung peile die Schulverbandsversammlung demnach eine Zusammenführung der aktuell drei Grundschulstandorte in einem gemeinsamen Standort in Schleerieth an.

Sanierungsbedürftige Grundschulhäuser

Dafür sollen die mittelfristig sowie so sanierungsbedürftigen Grundschulhäuser in Eßleben und Waigolshausen mit zusammen acht Klassen aufgegeben und in einem großen Erweiterungsbau beim Schulhaus in Schleerieth integriert werden. Neben räumlichen Synergien würde so auch eine zentrale Mittagsbetreuung ohne zusätzlichen Fahraufwand möglich. Deutlich machte Hauck, dass die Entscheidung der Schulverbandsversammlung bereits im Frühherbst fallen soll, weil sich das Platzproblem zusehends verschärfe.

Investitionen in zwei Schulverbänden mitzutragen wertete nicht nur Thomas Steinlein als eine "große finanzielle Belastung" für die Gemeinde. Außerdem bliebe die aktuelle Konstellation dann auf lange Sicht zementiert. Deshalb solle alles versucht werden, um jetzt eine Sprengeländerung zu erreichen, war die durchgängige Meinung im Gemeinderat. Einigkeit bestand darin, in der Wernecker Schulverbandsversammlung seitens der Waigolshäuser Vertreter baulichen Vorhaben vorerst nicht zuzustimmen. Einen expliziten Beschluss gab es dazu aber nicht.

 
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