Gleich mehrere Anlässe zu feiern hatte Bürgermeister Tobias Blesch mit seinen Gästen in Sankt Ludwig, denn neben dem zehnjährigen Jubiläum des Literaturhauses und der Verleihung der Siegerplakette zum Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" gab es im Theatersaal eine Aufführung des neuen Stücks des Theaters Maßbach, das beeindruckend zum Thema passte.
Blesch freute sich sehr über das Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger, die sich beteiligt hatten beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft." Wenn es auch im Landkreis keine weiteren teilnehmenden Gemeinden gab, dürfte der Sieg doch ein Gewinn sein, eröffnen sich doch nicht zuletzt auch finanzielle Fördermöglichkeiten für die Kommune.
Brigitte Goss, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Schweinfurt, betreute die Bewerbung der Gemeinde. Sie hob hervor, dass es in Wipfeld fabelhaft gelungen sei, sich weiterzuentwickeln, ohne die Wurzeln zu vergessen. Touristisch gut erschlossen sei die Gemeinde sowie sozial und kulturell gut aufgestellt. Das Literaturhaus habe sich als wichtiger Ort für die lebendige Literaturszene der Region entwickelt. Als Wunsch bliebe nur, dass sich im Dorf etwas mehr Grün ausbreiten dürfte, der ein oder andere Baum gepflanzt werden könnte. Sie dankte den ehrenamtlichen Jurymitgliedern und allen weiteren Beteiligten. Auch Landrat Florian Töpper gratulierte und wünschte für den Schritt auf die Bezirksebene des Wettbewerbs eine weitere erfolgreiche Teilnahme.
Gemeinde greift die Anregungen der Jury gerne auf
Blesch betonte, dass durch den Wettbewerb neben der Anerkennung auch gute Anregungen durch den Blick von außen entstanden seien, die die Gemeinde gerne aufgreife. Er dankte Töpper auch für die Unterstützung, mit der das Gastspiel des Theaters Maßbach in Sankt Ludwig möglich wurde. Dieses zeigte sich überraschend aktuell, gerade auch, was die Gestaltung und Entwicklung des ländlichen Raums betrifft.
Das Stück "Die Maschine steht still", geschrieben bereits 1909 von E.M. Forster, handelt als Science Fiction von einer Zukunft, in der die Menschen in Waben unter der Erde wohnen und fast nur noch über die Maschine kommunizieren. Eine Analogie zu den Smartphones des 21. Jahrhunderts liegt nahe. Aber es ist vor allem die Erfahrung der Welt, das lebendige Empfinden von Räumen, von Möglichkeiten, von Natur und menschlicher Nähe, die auf dem Spiel stand und steht, die auch heute in den Dörfern verhandelt wird und die sich in jedem Geh-und Radweg, in jedem Straßenbau und in jeder Architektur ausdrückt. Sachzwänge, die eine Unterwerfung unter menschenfeindliche Maschinenlogik bedeuten, führen zwangsläufig zu Zerstörung und in letzter Konsequenz zum Tod. Das zeigte das Maßbacher Ensemble in beeindruckender Weise auf der Bühne und es streute die Erkenntnis auch ganz real und konkret in den Theatersaal und in die Herzen des Publikums hinein.