Die VR-Bank Schweinfurt, die noch heuer mit der VR-Bank Rhön-Grabfeld fusionieren will, kann auch für das Corona-Jahr 2020 von einem erfreulichen und grundsoliden Ergebnis der Geschäftstätigkeit berichten.
Der Vorstandsvorsitzende Frank Hefner verweist darauf, dass dies nicht nur den modernen technischen Möglichkeiten zu verdanken ist, mit denen die Bank den Kontakt zu ihren Kunden auch in außergewöhnlichen Zeiten intensiv pflegen kann – zumal diese "Omnikanalfähigkeit" von einem immer größeren Anteil der Kundschaft ohnehin eingefordert und vor allem bei der jüngeren Klientel als Standard erwartet werde.
Trotz dieses Umstands wäre das Geschäftsergebnis in 2020 nicht erreichbar gewesen ohne die "Flexibilität und des großen Engagements unserer Mitarbeiter", wofür sich Hefner auch im Namen seines Vorstandskollegen Markus Feser und des Aufsichtsrats noch einmal ausdrücklich bedankt. Ein ganz besonderer Dank galt auch dem ehemaligen Vorstandskollegen Wolfgang Schech, der sich Ende März nach fast 48 Jahren im Dienst der Bank in den Ruhestand verabschiedet hat.
Vorsichtiger investiert wegen Corona-Pandemie
In den Jahren von 2010 bis einschließlich 2020 hat die VR-Bank das Kundenkreditvolumen mehr als verdoppelt und zum Stichtag 31. Dezember 2020 die Marke von 703 Millionen Euro erreicht. Dabei wuchs das Haus in den Jahren ab 2014 deutlich über dem bayerischen Verbandsdurchschnitt, während es im Jahr 2020 ziemlich genau mit der durchschnittlichen Verbandsrate von knapp sechs Prozent zulegte. Dies sei, so Hefner, vor allem dem Umstand geschuldet, "dass wir angesichts der Corona-Krise sowohl als Bank selbst genauso wie viele Unternehmen vorsichtiger investierten, da Prognosen zur künftigen wirtschaftlichen Entwicklung mit großen Unsicherheiten behaftet waren."
Insgesamt ist damit das Kundenkreditvolumen im Verhältnis zur Bilanzsumme im Verbandsvergleich nur noch knapp unterdurchschnittlich ausgeprägt – und das obwohl die Bilanzsumme von 2010 bis einschließlich 2020 relativ stark um mehr als 60 Prozent 1241 Millionen Euro zugelegt hat. Grund für dieses seit Jahren bemerkenswerte Bilanzsummenwachstum sei in vorderster Linie der hohe Zufluss an Kundeneinlagen, der der VR-Bank auch im Jahr 2020 erneut ein Wachstum von über fünf Prozent auf nun 982 Millionen Euro bescherte.
Überdurchschnittlicher Provisionsüberschuss
Da bilanzielle Kundeneinlagen aufgrund der Negativzinsphase für praktisch alle Banken inzwischen eine gravierende betriebswirtschaftliche Herausforderung darstellen, gewinnt die sogenannte "Verbundbilanz" an Bedeutung, mit beispielsweise der Union Investment, der Bausparkasse Schwäbisch Hall oder der R+V-Versicherung und dem Kooperationspartner Allianz. In der Verbundbilanz konnten bis zum Bilanzstichtag 2020 ein Geschäftsvolumen von 2,66 Milliarden Euro aufgebaut werden. Daraus resultiere, so Hefner, ein überdurchschnittlich hoher Provisionsüberschuss, bezogen auf die Bilanzsumme, von guten 0,71 Prozent.
Das Eigenkapital wurde seit 2010 auf 127 Millionen Euro praktisch verdreifacht. Allein in 2020 konnten 9,166 Millionen Euro zugeführt werden.
Für das Geschäftsjahr 2020 wurden insgesamt 655 178,09 Euro Dividende und Mitgliederbonus ausgeschüttet.