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Gerolzhofen
"Vote 16": Unterschriften für Volksbegehren zur Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre in Gerolzhofen gesammelt
Stefanie Döpfner (von links), Kristina Winkelmann, Julia Schaible und Kerstin Krammer-Kneissl sammelten auf dem Marktplatz in Gerolzhofen Unterschriften für ein Volksbegehren, das Jugendlichen ab 16 Jahren das Wahlrecht auf kommunaler Ebene einräumen möchte. Mit auf dem Bild ist Christiane Leckel zu sehen, die auf der Liste unterschreibt.
Foto: Michael Mößlein | Stefanie Döpfner (von links), Kristina Winkelmann, Julia Schaible und Kerstin Krammer-Kneissl sammelten auf dem Marktplatz in Gerolzhofen Unterschriften für ein Volksbegehren, das Jugendlichen ab 16 Jahren das ...
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:26 Uhr

Ein breites Bündnis aus Parteien, Verbänden und Gruppierungen aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen in Bayern unterstützt das mögliche Volksbegehren "Vote 16". Sechs junge Menschen haben dieses ins Leben gerufen hat und der Bayerische Jugendring trägt es mit. Ziel des angestrebten Volksbegehrens ist es, dass in Bayern Jugendliche ab 16 Jahren auf kommunaler Ebene politische Mandatsträger wählen dürfen. Bisher gilt – wie bei allen politischen Wahlen – eine Altersgrenze von 18 Jahren.

Um das Volksbegehren auf den Weg zu bringen, benötigen die Verfechter von "Vote 16" bis 14. Juli 25.000 Unterschriften von Wahlberechtigten aus Bayern. Um dazu beizutragen, haben am Mittwoch zwischen 10 und 14 Uhr die Gerolzhöferinnen Stefanie Döpfner, Kerstin Krammer-Kneissl und Kristina Winkelmann mit Julia Schaible aus Dingolshausen auf dem Marktplatz in Gerolzhofen Unterschriften für das Volksbegehren gesammelt.

Bis Mittag hatten gut 40 Frauen und Männer unterschrieben. Döpfner, die wie Krammer-Kneissl das Projekt privat und nicht als Vertreterinnen der Stadtratsfraktion Geo-net unterstützt, begründet ihr Engagement damit, dass junge Menschen auch ihre Stimmen abgeben sollen dürfen, wenn es darum geht, die Kommunalgremien zu besetzen. Schließlich, findet Döpfner, würden diese auch vor Ort arbeiten, dort zur Schule gehen oder sich ehrenamtlich für Andere einsetzen.

Interesse an Lokalpolitik

Viele Menschen wüssten nicht, ergänzt Krammer-Kneissl, dass es in elf der 16 deutschen Bundesländer das aktive Wahlrecht ab 16 bei Kommunalwahlen bereits gibt. Und viele Jugendliche seien "unglaublich interessiert an der Lokalpolitik", beschreibt Winkelmann ihre Erfahrungen.

Die 16-jährige Julia Schaible, die Schülersprecherin der Ludwig-Derleth-Realschule in Gerolzhofen ist, ist überzeugt, dass Jugendliche nicht nur das Recht haben sollten, sich über Missstände in ihrem direkten Lebensumfeld aufzuregen. "Jugendliche müssen auch das Recht haben, über Wahlen dafür zu sorgen, dass sich etwas verändert", findet sie. Nur motzen, aber nichts verbessern können – das gehe nicht.

Doch bis das Wahlalter gesenkt werden könnte, wozu die bayerische Verfassung geändert werden müsste, steht den Verfechtern von "Vote 16" ein langer Weg bevor. Kommen die 25.000 Unterstützer-Unterschriften zusammen, dann prüft das Innenministerium das Vorhaben auf Zulässigkeit. Ist diese gegeben, dann müssten innerhalb von 14 Tagen mindestens zehn Prozent der Stimmberechtigten auf Listen in den Rathäusern unterschreiben. Dann würde das Volksbegehren dem Landtag vorgelegt, der dieses mit einfacher Mehrheit umsetzen könnte. Oder der Landtag lässt das Wahlvolk per Volksentscheid darüber abstimmen. Am Rande bemerkt: CSU, Freie Wähler und AfD unterstützen "Vote 16", anders als die übrigen Parteien, nicht.

Stärkung der Demokratie

Wie die Initiatorinnen und Initiatoren von "Vote 16" finden auch die vier Damen am Unterschriftenstand auf dem Gerolzhöfer Marktplatz, dass ein Wahlalter ab 16 Jahren die Demokratie stabilisieren kann. Denn je früher junge Menschen in die Demokratie integriert würden, desto eher würden sie diese als Wählerinnen und Wähler unterstützen.

Aktuell hätten in Bayern nur die Älteren ein Mitspracherecht wenn es um Fragen der Zukunft geht. Doch die Jungen, denen der größte Teil der Zukunft gehört, hätten kein Recht, über diese mitzubestimmen. Dies solle sich ändern, meinen Döpfner und Winkelmann. Dies stärke auch das Vertrauen der jungen Generation in die Politik insgesamt.

Unterschriftenlisten für "Vote 16" liegen in der Buchhandlung im Teutschhaus in der Weiße-Turm-Straße in Gerolzhofen aus. Am Samstag, 24. Juni, von 9 bis 13 Uhr ist nochmals ein Unterschriftenstand auf dem Marktplatz. Zudem kann beim Kreisjugendring in Schweinfurt unterschrieben werden.

 
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  • M. N.
    Ich kann den Kritikern hier nur zustimmen. Junge Menschen sind in diesem Alter natürlich sehr leicht beeinflussbar. Das ist ganz normal und ich befürchte, dass ist genau so gewollt um Stimmen für eine bestimmte (Verbots-)Partei zu generieren.
    Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und fordere ein Wahlrecht nur für berufstätige Personen, bzw Personen , die mindestens 25 Jahre in diesem Land gearbeitet und Steuern bezahlt haben.
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  • H. K.
    Wenn man sieht, wie sich viele meiner Altersgenossen von den egoistischen und absolut nicht nachhaltig agierenden fossilen Lobbyisten beeinflussen lassen und wider besseren Wissens bockig auf dem jetzigen Weg weiter in den Abgrund bleiben wollen, den dann vor allem unsere Kinder und Enkel zu erleiden haben... dann wünsche ich den jungen Menschen und den Familien mehr Gewicht und sehe in dieser Initiative einen Hoffnungsschimmer. Es werden sowieso nur die Interessierten sich informieren und zur Wahlurne gehen. Also weniger Angst vor Mitbestimmung, liebe Kritiker!
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  • H. K.
    Nachdem die Kommentatoren, die die Sache so absurd negativ sehen, scheinbar der Jugend und ihrem Urteilsvermögen AUF KOMMUNALER Ebene so wenig Vertrauen schenken: wovor haben sie Angst, das schon in vielen Bundesländern erfolgreich erprobte Prozedere auch in Bayern zuzulassen? Und warum sollen es dann automatisch Stimmen für die Grünen sein? Haben die konservativen Parteien denn so wenig für die Zukunft unserer Bürger, die dann das Land tragen werden, anzubieten ...? Mmh... Die Kommentare sprechen in diesem Zusammenhang dann ja für sich, da das momentane Dagegenschreien gegen jede progressive Änderung natürlich nicht besonders attraktiv für die jungen Leute ist. Also vielleicht mal zukunftsfähiger werden für die Jugend? Und ihnen mehr zutrauen?
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  • P. D.
    Eine verzweifelte Aktion der Grünen um wenigstens noch ein paar Wählerstimmen zu bekommen!
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  • S. D.
    Sie machen es sich etwas zu leicht, dieses Anliegen allein den Grünen zuzuordnen:

    Insgesamt 47 Organisationen, Parteien, Stiftungen und Verbände unterstützen die Initiative, darunter die katholische und evangelische Landjugend, die AWO sowie Grüne, SPD und FDP.
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  • P. D.
    Ich mache es mir nicht zu leicht mit meiner Meinung, denn vote 16 unterstützen die Parteien, die eine beschämende Verbots Politik gegen den Willen von 80 % der deutschen Bürger führt und hier verzweifelt versucht noch Wählerstimmen zu generieren
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  • S. D.
    Bereits veröffentlicht.
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  • S. D.
    Dublette.
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  • S. D.
    Mic_Ro,
    vom Sandkastenalter sind 16- und 17- Jährige wohl weiter entfernt als vom Erwachsenenleben.

    Junge Menschen arbeiten, engagieren sich ehrenamtlich und tragen aktiv zur Gesellschaft bei. Wer als Polizistin, Sanitäter oder Feuerwehrfrau arbeitet und mit Steuern unser Sozialsystem mitfinanziert, verdient echte parlamentarische Repräsentation.

    Es geht bei diesem Volksbegehren übrigens um ein Wahlrecht ab 16 auf kommunaler Ebene.

    In 11 von 16 Bundesländern ist dies auch bereits möglich.

    Sie tun gerade so, als ob alles zusammenbrechen würde, wenn in Bayern auch die Jugend eine Stimme bei Kommunalwahlen bekäme. Trauen Sie der Jugend mehr zu!

    Wer sich näher informiern möchte, kann das hier tun:

    https://vote-16.de/

    Stefanie Döpfner
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  • J. W.
    Nur eine Bemerkung:

    Zumindest Polizei klappt mit 16 in Bayern meines Wissens nach nicht

    Lasse mich natürlich gerne korrigieren
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  • S. D.
    In Bayern kann man mit 17 eine Ausbildung bei der Polizei beginnen.
    Bei der geforderten Ausweitung des Wahlrechts geht es ja um die 16- und 17- Jährigen.
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  • S. D.
    Bereits veröffentlicht.
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  • R. B.
    Sie haben schon recht, Mindestalter ist 17. Jahre.
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  • H. E.
    Sie sind schon sehr naiv und verallgemeinern schon sehr - vielleicht weil Sie Kinder in dem Alter haben?
    Wieviel Prozent machen das was Sie suggerieren?
    Verschwindend gering ist die Anzahl!
    Und es gab schon Reinfälle mit 18 jährigen in Stadtparlamenten, die entweder nicht anwesend waren keinen Beitrag liefern konnten oder nach dem Abi zum Studium weg sind! Der Rücktritt war die Folge!
    Mal ehrlich, ein Gemeinderat oder Stadtrar ist keine Gruppenstunde und es geht nicht nur um Skaterplätze oder Jugendräume!
    Hier fehlt neben Lebenserfahrung auch wenigstens ein bisschen Sachverstand!
    Es sollten die klügsten Köpfe und Menschen mit Erfahrungen uns vertreten!
    Sorry, was haben die Kinder geleistet sodass sie über Gewerbegebiete, Bebauungspläne oder Satzungen abstimmen sollen! Woher wissen sie, wer für was steht oder welche Richtungen es gibt?
    Und mal ehrlich, eine Ausbildung zu machen ist das Beste was jemand machen kann, aber das qualifiziert noch lange nicht.
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  • H. K.
    Hallo Mic_Ro,
    sie verwechseln aktives Wahlrecht mit passivem.
    Meines Wissens geht es nur um die Wahlberechtigung ab 16 Jahren für die Kommunalparlamente. Sie blieben also weiterhin erst ab 18 wählbar als Kandidaten.
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  • S. D.
    Mic_Ro, Sie sind anscheinend nicht richtig informiert.

    Es geht hier um das aktive Wahlrecht und nicht um das passive.

    Sie verallgemeinern, wenn Sie alle Jugendlichen über einen Kamm scheren und ihnen nicht einmal zutrauen auf kommunaler Ebene an einer Wahl teilzunehmen.

    Im Übrigen wird das geforderte Wahlrecht für 16- und 17-Jährige auf kommunaler Ebene bereits in 11 von 16 Bundesländern durchgeführt.
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  • H. E.
    Ich kann aktives und passives Wahlrecht unterscheiden!
    Es fängt mit der Meinungsbildung an! Und hier fehlt einfach die Erfahrung und auch der Wille!
    Führen Sie mal Vorstellungstermine und fragen nur irgendetwas ganz seichtes zur Allgemei Bildung/ Wissen? Wer liest Zeitubg oder sieht Nachrichten? Infos über SM? Ne oder? Mehr Fake gibts ja nicht!
    Also woher soll das Wissen kommen? Dann richten es die Eltern! Und hier schließt sich der klägliche Kreis der Anhänger der Splitterparteien, die ihre Kinder als Stimmvieh brauchen!
    Mir ist Klar dass Kinder kein Vieh ist! Aber lt Wikipedia ist Stimmvieh: "Der Begriff Stimmvieh ist eine abwertende Bezeichnung für Personen, die kritiklos eine Partei oder Kandidaten wählen, ohne sich vorher über deren Ziele und Kompetenzen zu informieren."
    Also, was nun?
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  • S. D.
    Abwertend und überheblich ist allein Ihr Kommentar einer anderen Altersguppe gegenüber.
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  • S. D.
    Doppelposting, auf eigenen Wunsch gelöscht.
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