Friedhöfe sind Orte tiefer Emotionen, Orte der Erinnerung an die Verstorbenen. Bauliche Maßnahmen oder Veränderungen müssen dort deshalb "sehr sensibel und achtsam" vorgenommen werden, sagt Gerolzhofens Bürgermeister Thorsten Wozniak. Nun steht bei der laufenden Umgestaltung des städtischen Friedhofs der nächste Arbeitsschritt an: die Sanierung der Leichen- und Aussegnungshalle.
Arbeitskreis berät
Vor einigen Jahren hat Wozniak einen Friedhofsarbeitskreis ins Leben gerufen, dem unter anderem die beiden Pfarrer, die Museumsleitung und Vertreter des Bauhofs und der Stadtgärtnerei angehören. Ziel ist es, dass die gestartete Umgestaltung des Gottesackers - die angesichts sich wandelnder Bestattungsformen nötig ist - sich stets an den örtlichen Gegebenheiten, an der Geschichte und an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Der Arbeitskreis trifft sich regelmäßig vor Ort und macht Vorschläge, die dann dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden.
Als nächste größere Maßnahme soll die Aussegnungshalle saniert werden. Vor einigen Tagen starteten die Voruntersuchungen durch Fachbüros. In einem ersten Schritt werden der bauliche Bestand erfasst und die Schäden aufgelistet. Während das Gebäude von außen noch einen recht guten Eindruck macht, besteht im Inneren ein absolut dringender Handlungsbedarf, sowohl baulich als auch optisch.
Überkonfessionelle Symbolik
Neben der Erneuerung der technischen Anlagen, unter anderem bei den Kühlzellen, soll der zentrale Raum im Innern auch optisch neu ausgestaltet werden, um den Angehörigen einen Abschied vom Verstorbenen in einem würdevollen Rahmen zu ermöglichen.
Der emeritierte Domkapitular Jürgen Lenssen, ehemaliger Kunstreferent der Diözese Würzburg, hat dazu bereits sehr ansprechende Gestaltungsideen ausgearbeitet. Er verwendet dabei eine überkonfessionelle Symbolik des Abschieds und der Hoffnung, die bei den Mitgliedern des Arbeitskreises auf große Zustimmung gestoßen ist.