
Urheberrecht, Datenschutz und Persönlichkeitsrechte. Bei so einem Programm fällt es selbst den meisten Erwachsenen schwer, aufmerksam zu bleiben. Umso größer war die Leistung Anika Köhlers, Kindern der sechsten Klassen der Walther-Rathenau Schulen diese Themen auf eine interessante Weise näher zu bringen heißt es in einer Pressemitteilung. Die Polizistin ist auf Internetkriminalität spezialisiert und muss öfter Beweismaterial auf den technischen Geräten von Kindern und Jugendlichen auswerten. Ihre zahlreichen Erfahrungen, aber auch ihr Erscheinen in Polizeiuniform mit allem, was dazugehört, beeindruckte die Schüler sehr.
Zum Erstaunen der Referentin war die Klasse von Anfang an ruhig und hörte ihr gespannt zu. Zunächst ging es um die Frage, ob man Fotos und Videos von anderen, ohne deren Erlaubnis, aufnehmen darf. Dabei lernten die Schüler, dass erst eine Veröffentlichung dieser Aufnahmen eine Straftat darstellt. Wer auf der „sicheren Seite“ bleiben möchte, muss sich immer vergewissern, dass der Fotografierte mit der Verbreitung des Fotos einverstanden ist. Aber auch mit seinen eigenen Aufnahmen sollte man vorsichtig umgehen. Nur Bilder, welche man auch öffentlich am Marktplatz zeigen würde, sollten ins Internet gestellt werden. Denn man kann nie wissen, wer diese irgendwann einmal zu sehen bekommt. Und das Internet vergisst bekanntlich nie.
Auch Cyber-Mobbing stellte ein großes Thema dar. Frau Köhlers machte den Schülern klar, welche neuen Ausmaße Mobbing durch das Internet annehmen kann und zeigte, dass Mobbing auch heute noch weit verbreitet ist. Dass es sich bei Beleidigungen und Drohungen über das Internet um eine Straftat handelt, war dabei den wenigsten Kindern bewusst. Der Kommentar der Polizistin, dass im Falle einer Untersuchung, jegliche Geräte, die mit dem Internet verbunden werden können, unter anderem auch die Playstation, von der Polizei beschlagnahmt werden können, löste bei den Schülern regelrecht Entsetzen aus.
Zum Schluss bekamen die Zuhörer einige Tips zum Umgang mit Kettenbriefen. Dabei stellte sich heraus, dass die Mehrzahl der Kinder sich schon einmal durch auf WhatsApp gesendete Drohungen verängstigt gefühlt hatten. Viele berichteten von einem gruseligen Mädchen namens „Momo“, welches oft in diesen Briefen auftaucht und bei den Kindern sehr bekannt ist. Als diese dann allerdings die wahre Herkunft von „Momo“ sahen - ein chinesisches Museum, in welchem diese als Statue ausgestellt wird - verflog die Angst und Heiterkeit machte sich breit. Das Ziel dieses Vortrages ist es, den Schülern gewisse Regeln, welche auch im Internet gelten, zu zeigen und sie zu respektvollem Handeln zu bewegen. Die vielen neuen Infos lösten Staunen und großes Interesse bei den Schülern aus. So konnten die Schüler in diesem authentischem Rahmen besser erreicht werden, als das im Unterricht zum Beispiel durch einen Lehrer geschehen kann.