25 Mitglieder waren der Einladung zur Jahreshauptversammlung des Gesangvereins Stammheim gefolgt: eine erfreulich große Zahl, wie der Vorsitzende Gerhard Scheller feststellte. Er konnte vier aktive und treue Mitglieder ehren und wurde in seinem Amt an der Vereinsspitze wiedergewählt.
Nach der Totenehrung blickte man noch einmal auf das Jahr 2019 zurück, denn Jahreshauptversammlung 2020 war coronabedingt ausgefallen: Das seltene Jubiläum des 90-jährigen Bestehens des Gesangsvereins "Eintracht Stammheim" konnte man auf den Tag genau 90 Jahre nach der Gründung, am 28. April 2019 mit Festgottesdienst und feierlichem Empfang feiern. Wenige Wochen später verstarb der langjährige Dirigent Herbert Bierlmeier.
Allgemeine Erleichterung kehrte bei den Sängern ein, als mit Nico Heilmann recht kurzfristig ein junger, engagierter Dirigent gefunden werden konnte, der sich bereit erklärte, den Stammheimer Chor zu leiten. Der Kabarettist Oti Schmelzer war im November 2019 auf Einladung des Gesangvereins zu Gast in Stammheim. Als besonderes Ereignis hob die Schriftführerin Karin Frank in ihrem Bericht das Winterkonzert, das am 2. Februar 2020 in der Stammheimer Kirche Sankt Bartholomäus stattfand. Es war das siebte Winterkonzert in Folge: Gastchöre und Gesangsgruppen sorgten für eine festliche Stimmung. Es war aber auch der letzte öffentliche Auftritt des Stammheimer Chors, denn kurz danach kam der erste Lockdown.
Strenge Hygieneauflagen
Der Bericht des Vorstands, erstattet vom Vorsitzenden Scheller, war dementsprechend kurz: Es gab zwar einige Versuche, wieder Chorproben stattfinden zu lassen, aber die Hygienevorschriften, die ja für Chöre strenger sind als für "gewöhnliche" Versammlungen, machten diese Vorhaben zunichte.
Mit Blick auf künftige Aktivitäten schlug Scheller vor, wieder Proben anzusetzen mit dem Ziel, zu einer Serenade im Weinberg einzuladen und damit an frühere Veranstaltungen anzuknüpfen, die guten Anklang fanden. Er könne sich dafür eine Zusammenarbeit mit dem Chor aus Michelau vorstellen: Getrennt könne man die gleichen Lieder proben, und dann zusammen auftreten, und mit dem gleichen Repertoire auch in Michelau gemeinsam zu einem Konzert im Freien einladen.
Diesen Vorschlag hatte der Vorsitzende spontan eingebracht: Das Stimmungsbild zeigte eine sehr große Zustimmung zu diesem Vorhaben. Allerdings müsse der Dirigent Nico Heilmann noch um seine Meinung gefragt werden.
Ehrungen und Neuwahl
Die anschließende Aussprache drehte sich vor allem um die allgemeine Unübersichtlichkeit der Hygienekonzepte und die für Chöre im Besonderen. Christine Prowald erstattete den Kassenbericht über die vergangenen zwei Jahre. Die Kassenprüfer Burkard Krapf und Gregor Wirsching bestätigten eine einwandfreie Kassenführung, sodass Entlastung erteilt wurde.
Geehrt wurde Monika Lukes für zehn Jahre aktives Singen, Armin Wirsching für 65 Jahre, Walter Moller für 60 Jahre und Fridolin Thaumüller für 40 Jahre Treue zum Gesangverein. Der Vorsitzende überreichte eine Urkunde und eine Anstecknadel.
Die Neuwahlen des Vorstands führten dann zu einer völlig neuen Konstellation: Nur der Vorsitzende Gerhard Scheller kandidierte wieder als Vorsitzender, die anderen Vorstandsmitglieder traten nicht mehr an. Neue Aufgaben und Mehrbelastung waren die Gründe. Man habe sich nicht leicht zu diesem Schritt entschlossen, so die ausscheidenden Vorstandsmitglieder: Die Zusammenarbeit mit Scheller sei stets sehr gut und konstruktiv gewesen, man erinnere sich gerne an die gemeinsamen Sitzungen, die stets in entspannter Atmosphäre stattfanden.
Lauter neue Funktionäre
Die Neuwahlen, geleitet von Georg Barthelme und Burkard Krapf hatten folgendes Ergebnis: Bestätigt als Vorsitzender wurde Gerhard Scheller. Ab 1984 war er zweiter Vorsitzender, seit 2014 hat er das Amt des ersten Vorsitzenden inne. Ihn vertritt künftig Petra Hammer, die Karin Hahner ablöst.
Schriftführerin war bisher Karin Frank, an ihre Stelle wurde Theresa Brand gewählt. Die Verwaltung der Kasse gibt Christine Prowald an Silvia Wirsching weiter. Beisitzerinnen waren bisher Renate Moller und Monika Lukes. Für sie treten Judith Wieland und Siegfried Weißenseel in den Vorstand ein.
Die Kasse prüft weiter Burkhard Krapf, neu an seiner Seite als Kassenprüferin ist Renate Moller. Sie löst den bisherigen Kassenprüfer Georg Wirsching ab, der nicht mehr kandidierte. Eva Barthelme, Rita Bauer und Burkard Krapf stellen die Fahnenabordnung, Getränkewart bleiben Eva und Georg Barthelme.