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MARKTSTEINACH
Von Marktsteinach in die Mongolei
„Obos“ säumen die Wege: Diese Steinhaufen werden an Passstraßen zu Ehren der lamaistischen Reisegötter errichtet.
Foto: Peter Giehl | „Obos“ säumen die Wege: Diese Steinhaufen werden an Passstraßen zu Ehren der lamaistischen Reisegötter errichtet.
Von unserer Mitarbeiterin Rita Steger-Frühwacht
 |  aktualisiert: 22.10.2014 18:06 Uhr

„Eine Reise ins Abenteuer!“ So hat Peter Giehl seine Diashow über die Mongolei betitelt. Er durchreiste dieses zentralasiatische Land in sieben Wochen mit einem Freund. Auf über 4000 Fotos hielten beide atemberaubende Landschaften sowie die Menschen in ihrem Umfeld fest. Am Samstag, 15. November, zeigt Peter Giehl um 19 Uhr im Sportheim Löffelsterz eine Foto-Auswahl unter dem Titel „Von Marktsteinach bis in die Wüste Gobi“.

Immer wieder packt den 55-jährigen Marktsteinacher das Fernweh. Bei einer Reise nach Zentralasien vor einigen Jahren traf er auf Reisende, die ihm die Mongolei als „gigantisches Land“ priesen und durch ihre Begeisterung den Wunsch in ihm wachriefen, auch einmal dort seinen Urlaub zu verbringen.

Fotoserie

Für seine Fahrten in entlegene Länder steht ihm ein speziell angefertigtes Wohnmobil mit Allradantrieb zur Verfügung. Für die Reise in die Mongolei galt es, Umrüstungen vorzunehmen, da es dort relativ wenige Brücken gibt, sodass Wasserdurchfahrten häufig notwendig waren. Deshalb wurde das Gewicht reduziert und – obwohl steile Passstraßen und unwegsames Gebiet befahren wurde – einer der Ersatzreifen zu Hause gelassen.

Insgesamt legte Peter Giehl 17 000 Kilometer zurück, allein die Anreise bis zum Grenzübertritt in die Mongolei führte den Weltenbummler 8000 Kilometer durch Polen, Weißrussland und Russland.

Die Besucher der Diashow können die Begegnungen mit den Einwohnern und den Reisenden miterleben, die Giehl und sein Freund in der Mongolei angetroffen haben. Dazu zählte eine Gruppe westlicher Touristen, die auf Pferden das Land durchstreiften. Ein Fahrradfahrer kreuzte ihren Weg, und einige Lastkraftwagen sowie ein Paar mit dem Wohnmobil waren mit ihnen unterwegs.

Gelegentlich halfen sie bei Fahrzeugpannen, aber auch sie selbst erfuhren die Hilfsbereitschaft anderer, als einmal der Kühler defekt war. „Eine Bezahlung ist in solchen Situationen nicht üblich, wenn möglich oder sinnvoll tauscht man Ersatzteile oder Werkzeuge aus“, berichtet Giehl.

Die Freundlichkeit und Herzlichkeit Fremden gegenüber, die er in diesem Land erlebte, beeindruckte Giehl sehr. Als sie sich einmal „gnadenlos“ verfahren hatten, trafen sie auf eine mongolische Familie, die sie in ihre Jurte einlud und mit Essen versorgte.

Ein Kennzeichen der Mongolei, die nur 3,18 Millionen Einwohner zählt, ist die Gleichzeitigkeit von Tradition und Moderne. Jahrhundertealte buddhistische Tempelanlagen sind hier genauso zu finden wie hochmoderne Hochhäuser in der Hauptstadt Ulaanbaatar.

Am Stadtrand sind noch Jurten als Wohnungen zu finden und ein Teil ihrer Bewohner lebt nur im Winter hier. Im Sommer ziehen sie in ländliche Gegenden und wohnen in den traditionellen Zelten. In jedem Dorf ist eine Tankstelle zu finden, und auch die kleinen Läden bieten die Nussnugatcreme „Nutella“ und Ritter-Sport-Schokolade an.

Traumhaft schöne Landschaften fing Peter Giehl mit seinen Fotoaufnahmen ein: grandiose Morgen- und Abendstimmungen in dünn besiedelten Gegenden, Flusstäler, grüne Abhänge in der Nordmongolei, Edelweißteppiche in den Gebirgsregionen, karge Gebirgslandschaften mit Höhen über 3000 Metern und die fast menschenleere Wüste Gobi.

Eine hoch spezialisierte Viehzucht und wenig Ackerbau sind traditionelle Haupterwerbszweige für die Bevölkerung. In dem rohstoffreichen Land, dessen Fläche viereinhalbmal so groß ist wie Deutschland, könnte der sich seit einigen Jahren anbahnende Bergbau die Einkommenssituation der Einwohner deutlich verbessern.

Der Erlös aus der Vortragsveranstaltung am 15. November ist übrigens für die Flutopfer auf dem Balkan bestimmt.

 
Freundlicher Empfang, wohin sie auch kamen: Peter Giehl (Mitte) mit einer mongolischen Familie, die die Weltenbummler im Wohnmobil besuchten.
Foto: Hubert Liebherr | Freundlicher Empfang, wohin sie auch kamen: Peter Giehl (Mitte) mit einer mongolischen Familie, die die Weltenbummler im Wohnmobil besuchten.
 
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