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Gerolzhofen
Walderlebnis-Pfad: Luchssprünge, Wichtelschätze und Grüffelomassagen
An der Baum-Station des Walderlebnis-Pfads der Gerolzhöfer Waldkindergartens werden Formen gelegt
Foto: Ulrike Hillebrand/Waldkindergarten | An der Baum-Station des Walderlebnis-Pfads der Gerolzhöfer Waldkindergartens werden Formen gelegt
Bearbeitet von Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 20.05.2021 02:15 Uhr

Der Walderlebnistag im Gerolzhöfer Mahlholz gehört seit inzwischen 15 Jahren zum festen Terminrepertoire der Stadt Gerolzhofen: Hier treffen sich traditionell aktuelle und ehemalige Waldeltern, Großeltern, Tanten und Onkel, Bürgermeister und Stadträte, Pfarrer und Förster sowie einfach alle Freunde und Förderer des Waldkindergartens Gerolzhofen. Laut einer Pressemitteilung des Waldkindergartens sehen sie sich Darbietungen der Kinder an und machen sich einen Eindruck vom Kindergartenbetrieb in freier Natur. Bei Bratwurst und kühlen Getränken lässt sich dazu der schöne Wald genießen.

Auch die Kleinsten haben Spaß: Die zweijährige Ilvie füttert die Pferde
Foto: Ulrike Hillebrand/Waldkindergarten | Auch die Kleinsten haben Spaß: Die zweijährige Ilvie füttert die Pferde

In diesem Jahr sollte der Walderlebnistag besonders ausgestaltet werden: Der Waldkindergarten Gerolzhofen feiert immerhin sein 15-jähriges Bestehen. Bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie wurde es laut Waldkindergarten dann tatsächlich eine „besondere“ Aktion: Aus dem Walderlebnistag wurde kurzerhand ein Walderlebnis-Pfad.

Für jedes Alter und jeden Geschmack etwas dabei

Entlang der Trimm-Dich-Pfad-Route finden sich nun 15 Stationen, die zum Feen-Domino, zur Schatzsuche im Wichteldorf oder zum Baumstamm-Klangspiel einladen. Die Waldfamilien und das pädagogische Team, die die Gestaltung der Stationen übernommen haben waren äußerst kreativ: Für jedes Alter und jeden Geschmack ist etwas dabei, berichtet der Waldkindergarten.

Der vierjährige Ignaz war besonders vom Klettern im Spinnennetz begeistert.
Foto: Ulrike Hillebrand/Waldkindergarten | Der vierjährige Ignaz war besonders vom Klettern im Spinnennetz begeistert.

Wem der Wettkampf an der „Luchs-Station“ zu anstrengend und das „Klettern im Spinnennetz“ zu spannend ist, der findet bei einer Grüffelo-Massage an der „Mäuse-Station“ oder beim aufmerksamen Betrachten der Naturdetails an der „Libellen-Station“ Ruhe und Entspannung. Es werden auch Tiere pantomimisch dargestellt, Steckenpferde über Hindernisse manövriert und lustige Bilder mit Naturmaterialien auf dem Boden gestaltet.

Startschuss für den Erlebnis-Pfad war am Muttertag für alle Waldfamilien und Vereinsmitglieder. Alle waren eingeladen, den Parcours zu absolvieren und dabei fleißig Bilder zu machen. Die wurden im Gästebuch zusammen mit den Erlebnissen des Tages geteilt, für das Wir-Gefühl der Waldfamilien. Denn davon lebe der Waldkindergarten Gerolzhofen als eingetragener Elternverein seit seinem Start im Jahr 2006. Damals gründeten elf Familien um Kindergartenleiterin Ulrike Hillebrand einen Verein und gestalteten auf einem Grundstück der Stadt Gerolzhofen den Waldkindergarten für 21 Kinder, so die Pressemitteilung.

"Es geht nicht um Spielen im Matsch"

Erfolgreiche Schatzsuche im Wichteldorf
Foto: Ulrike Hillebrand/Waldkindergarten | Erfolgreiche Schatzsuche im Wichteldorf

Exakt 100 Kinder und ihre Familien haben seitdem – neben Fördermitgliedern – mit ihrem Engagement und ihren Charakteren den Waldkindergarten getragen, geprägt und genossen, heißt es weiter. Leiterin ist von Beginn an Ulrike Hillebrand, Heike Häberlein ist genauso lange als Erzieherin dabei. „Es geht dabei nicht nur um Spielen im Matsch, sondern vielmehr um einen geborgenen Erfahrungs- und Erlebnisraum in der Natur. Die Kinder lernen respektvoll mit sich, mit anderen und mit der Natur umzugehen – und haben dabei ganz nebenbei noch Spaß“, berichtet Hillebrand.

„Kindheitserfahrungen in der Natur sind ein unermesslicher Schatz für die persönliche Entwicklung“, meint Gudrun Häfel-Mahler, die seit 2009 Teil des pädagogischen Teams ist. Und genau diese Erfahrung ist laut Pressemitteilung dann beispielsweise auch von einer Mutter im Gästebuch des Walderlebnis-Pfades zu lesen: „Ich hatte feuchte Augen, als wir gemeinsam den Pfad abgelaufen sind: Meine drei Kinder bewegten sich im Wald so selbstverständlich, als ob es ihr zweites Zuhause wäre. Mein großer Sohn, der inzwischen die Schule besucht, erinnerte sich begeistert an Erlebnisse die er an diesem oder jenem Platz gemacht hatte!“

Walderlebnis-Pfad besteht bis Ende der Pfingstferien

Anton, der zweite Sohn besucht aktuell den Waldkindergarten und fand nach Angaben der Mutter die Luchs-Station am coolsten: „Ich habe extra meine Sporthose angezogen und vorher geübt, damit ich besonders schnell bin!“

Der Walderlebnispfad hält für jedes Alter etwas bereit.
Foto: Ulrike Hillebrand/Waldkindergarten | Der Walderlebnispfad hält für jedes Alter etwas bereit.

„Es sind diese Erfolgserlebnisse im Wald, die den Kindern Selbstvertrauen und eine gewisse innere Ausgeglichenheit verschaffen, die bis ins Erwachsenenleben hineinwirken können“, erklärt Häberlein, die Montessori-Impulse in das Team einbringt. Der Walderlebnis-Pfad ermögliche diese und andere Erfolgs-, Natur- und Wir-Erlebnisse für alle Interessierten noch bis Ende der Pfingstferien, heißt es in der Pressemitteilung der Kindergartens. Eine Karte mit Beschreibung finden Besucher im Schaukasten am Parkplatz unterhalb des Waldkindergartens. Und wer die „Libellen-Station“ besucht hat, wisse: Die Schönheiten der Natur zu entdecken ist kostenlos, aber niemals umsonst.

 
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